Muss der Lehrer und Trainer im Kampfsport und Kampfkunst kämpferisch besser sein als sein "Schützling"?
Ich habe häufig durch Beobachtung die Erfahrung gemacht, dass nicht wenige Lehrer und Trainer im Kampfsport und in der Kampfkunst aus falschverstanderer Eitelkeit, das Gefühl und den Anspruch an sich selbst haben, kämpferisch besser sein zu müssen als Ihr "Schützling", um Ihre Kompetenz zu untermauern.
Aus psychologischer Sicht ist dieser Umstand nachvollziehbar und verstädlich. Schliesslich wirbt jeder Lehrer und Trainer unbewusst und/oder bewusst mit seinem Kampfsport/-kunst damit, sich in einer körperlichen Aussereinandersetztung, sei es auf dem Ring aus sportlichen Zwecken oder in jeder beliebigen Situation zur Selbstverteidigung, erfolgreich gegen der Aggressor zu verteidigen und siegreich aus der Konfrontation zu gehen.
Im Sport allgemein wie z.b. Fussball, Schimmen, Tennis, Leichtathletik etc., und im Kampfsport im speziellen wie Boxen, Thai- und Kickboxen etc. ist dies allenfalls noch bei denen vorzufinden, die den Sport als Hobby betrachten und ausüben.
Im Sport aber werden verschiedene Niveaus ausgeübt. Angefangen von denen, die ein Hobby betreiben zu den Amateuren bis hin zum Leistungsportler (Dazwischen noch einige andere Kleinere Stufen).
Sollte der Lehrer/Trainer auf dem hohen und höchsten Niveau, nämlich im Leistungssport allgemein und speziell im Kampfsport weiterhin seine Eitelkeit bewahren und das Gefühl haben besser sein zu wollen und zu müssen als sein "Schützling", dann würde dies ad absurdum führen.
Es würde dazu führen, dass es zu keiner Leistungssteigerung mehr käme!
Das Prinzip im Sport ist nun mal stärker, schneller, weiter, höher,(zusammengefasst besser als das Vorherige).
Wenn nun ein in den Jahren gekommener Sportler (In den Jahren aus sportlicher sicht! Vergleicht dazu bitte das Durchnittsalter der Spitzensportler auf Ihre jeweiligen Höhepunkte Ihrer Karriere!) besser als sein Schützling ist, dann kann er doch gleich selbst in den Wettkampfstarten.
Unsere Erfahrung zeigt glücklicherweise ein anderes Resultat.
Trainer und Lehrer, die aus irgendeinem Grund gehandicapt sind, sei es durch das Alter oder durch einen Unfall können sehr wohl Spitzenathleten in jeder Sportart allgemein und im speziellen auf dem Gebiet des Kampfsportes (siehe dazu die aktuell bekannten deutschen Boxtrainer, die unter anderem die Klitschkos trainiert haben).
Nun wie sieht es im Bereich der Kampfkunst aus?
Auf diesem Gebiet ist es noch Landläufig, dass der "Meister", obwohl schon aus (sport)physiologischer Sicht lange in die Jahre gekommen ist, mit einer geheimen "Waffe" (Als Waffe ist hier nicht die Waffe wie ein Messer oder Pistole gemeint, sondern ein nicht bekanntes "Gesetz", "Prinzip" oder "Technik") den bis dahin fleissigen und treuen "Schützling" schlagen kann.
Wie wir oben bereits gesehen haben würde auch hier auf dem Gebiet der Kampfkunst die Situation ad absurdum laufen und es würde zu keiner Leistungssteigerung mehr kommen.
Wenn wir eine Kampfkunst wissenschaftlich erfassen und begründen wollen, dann dürfen wir wissenschaftliche Tatsachen nicht ausser acht lassen.
Wir alle haben irgendwann erfahren, auch wenn nicht alle die Naturwissenschaften studiert haben, das ein in die Jahre gekommener Motor, sei es ein Motor im Auto, Schiff oder Flugzeug, wie auch ein in die Jahre gekommener Körper, sei es ein meschlischer oder ein tierischer Körper, nicht jedoch zwingend der meschliche Geist, die Leistung eines neuen Motors oder die Leistung eines Individuums in seinem Leistungshöhepunkt erbringen kann.
In der Natur, sowohl in der Wildniss als auch in der Zivilisation, gilt im allgemeinen der "stärkere" siegt über den "schwächeren".
Speziell in einem Kampf, sei es auf dem "Ring" oder auf der "Strasse", siegt der "stärkere" über den "schwächeren".
Möchte man eine körperliche schwäche kompensieren muss man auf "etwas" zurückgreifen, um unter dem Strich wieder "stärker" zu sein als der Gegner.
Dieses "etwas" kann eine Waffe als solche wie ein Messer oder Pistole sein.
Es kann aber auch eine "numerische Waffe" sein (Halt die Fresse oder ich hole meine Brüder....). Die Brüder können genau so bescheuert sein wie der der es sagt, aber wenn genug zusammen kommen, kann allein aus der Mehrzahl der "Kämpfer" eine untern Strich grössere "Stärke" entstehen.
Menschen sind so intelligent und geistreich, dass etliche Umstände in "Stärke" umgewandelt werden können. Siehe dazu Politik, organisiertes Verbrechen, Clans und Familien mit deren Intrigen und schmutzigen Machenschaften.
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Eine körperliche Schwäche kann durch eine geistes strärke kompensiert werden.
So gesehen in der waffen und waffenlosen Kampfkunst.
Hier wird durch die Nutzung physikalischer- und mathematisch/geometrischer Gegebenheiten sowie durch das Entwickeln einer auf naturwissenschaftlicher Basis begründeten Strategie eine körperliche Schwäche nicht wie viele Denken mögen in eine "Stärke" umgewandelt, sonder kompensiert. Wenn das Resultat unterm Strich eine grössere "Stärke" als die eines Gegner erweist, dann ist dieser somit zu schlagen.
(Bedenkt bitte Du kannst aus "Scheisse" kein "Gold" machen. Die Allchemisten sind an dieser Tatsche geschitert).
Das heisst allerdings, dass immer wenn man "körperlich stärker" ist als der Gegner, sei es weil man grösser, schwerer, kräftiger, schneller, flinker, willensstärker, aggressiver usw. ist, dann braucht man keine Kampfkunst.
Kampfkunst braucht man immer dann wenn man eine körperliche schwäche, sei es weil man kleiner, leichter, langsamer, ängstlicher, introvertierter usw. ist als der Gegner!
Gibt man nun dieses Wissen, was eine jeweilige Kampfkunst ausmacht wie z.b. alle Prinzipien, strategischen Überlegungen, Erkenntnisse physikalischer und mathematisch/geometrischer Gegebenheiten kompromisslos weiter, dann wird bei gleicher Umsetzung der körperlich stärkere siegen.
Das heisst, wenn ein Lehrer/Trainer/Meister kompromisslos seine Kampfkunst an seinem "Schützlig(e)" weitergibt, wird dieser in einem hypothetischen Fall, wenn er nicht selbst im hochniveau seines körperlichen Trainings oder gar denn in die Jahre gekommen ist, geschlagen werden.
Glücklicherweise wird nicht jeder Lehrer/Trainer/Meister nicht von seinem "Schützling" geschlagen und somit gibt es keinen ausser einen politischen und/oder wirtschaftlichen Grund, weshalb man seine Kampfkunst nicht kompromisslos weitergeben sollte.
lg
scrabs