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Thema: Yi

  1. #31
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    Schon, aber für das alles brauche ich kein "Yi" und auch sonst kein mysteriöses Vokabular. Schon gar nicht, wenn dieses Vokabular auch noch völlig mehrdeutig ist. Oder ?

    Da gibt es auch keinen Platz für "mehr" oder "weniger" Yi. Ich halte meine Hand hin, und sage dem Schüler, er soll seinen Körper danach ausstrecken. Entweder tut er es, oder nicht. Wie sollte er es mit mehr oder weniger Yi tun?

    Jeder Lehrer benutzt hin und wieder solche Bilder, selbst Ski- oder Golflehrer. Muss man darum so ein großes Brimborium machen?
    Geändert von Trinculo (14-12-2008 um 21:54 Uhr)
    But if they tell you that I've lost my mind
    Baby it's not gone just a little hard to find

  2. #32
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Ich halte meine Hand hin, und sage dem Schüler, er soll seinen Körper danach ausstrecken. Entweder tut er es, oder nicht. Wie sollte er es mit mehr oder weniger Yi tun?
    Den Unterschied merkst Du, wie von BanYan schon erwähnt, wenn auf dem Weg ein Hindernis auftaucht.
    Wie man es nennt, ist egal.

  3. #33
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    Was ich meine, ist: man kann am Anfang mit einem Bild, oder ohne ein Bild arbeiten. Aber wie soll man mit 30%, 50% oder 80% Bild arbeiten? Es gibt kein "viel Yi" oder "wenig Yi", wenn ich alleine bildliche Vorstellungen als Yi ausgebe.
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  4. #34
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Was ich meine, ist: man kann am Anfang mit einem Bild, oder ohne ein Bild arbeiten. Aber wie soll man mit 30%, 50% oder 80% Bild arbeiten? Es gibt kein "viel Yi" oder "wenig Yi", wenn ich alleine bildliche Vorstellungen als Yi ausgebe.
    Verschiedene Bilder erzeugen verschieden große Bewegungsaufmerksamkeit.
    Das Bild kann mir helfen, mehr von dem zu tun, was nötig ist, weil es meine Aufmerksamkeit in die richtige Richtung lenkt.
    Wenn jemand Pushhandsroutinen macht und sich dabei mit dem Partner unterhält, hat das sicherlich eine andere Qualität, als wenn er dabei versucht, das Zentrum des Partners zu spüren, sein eigenes zu verbergen, und beim Vordringen oder Zurückweichen auf die Kraftpfade und die Grenzen seiner Struktur achtet.
    In der Anwendung muss dieses Können dann natürlich im Unterbewusstsein installiert sein.
    Dann würde das Yi ein Grobziel (z.B. nicht umgehauen zu werden) darstellen innerhalb dessen Rahmens absichtslos und situationsgerecht agiert werden kann. Diese Reaktionen sind aber wiederum konsequent und nicht halbarschig.
    Geändert von bluemonkey (14-12-2008 um 22:27 Uhr)

  5. #35
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    Ich glaube nicht, dass das viel mit Aufmerksamkeit zu tun hat. Viele Kampfkunstbewegungen sind ungewohnt, und man hilft dem Körper einfach, wenn man mittels Bildern auf Bewegungen zurückgreift, die er schon kennt. Jedes Kind kann seine Hand nach einem Apfel strecken. Der Körper "kann" die Bewegung schon ... man muss ihm nur verständlich sagen, welche
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  6. #36
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass das viel mit Aufmerksamkeit zu tun hat. Viele Kampfkunstbewegungen sind ungewohnt, und man hilft dem Körper einfach, wenn man mittels Bildern auf Bewegungen zurückgreift, die er schon kennt. Jedes Kind kann seine Hand nach einem Apfel strecken. Der Körper "kann" die Bewegung schon ... man muss ihm nur verständlich sagen, welche
    Es hilft auch sich von anderen Umständen zu lösen:

    Wenn man sich nach einem tatsächlichen Apfel streckt, und jemand hält den Arm fest, dann wird das schwierig, weil man im Moment des Festgehaltenwerdes sich mit der Aufmerksamkeit vom Apfel löst und sich dem Festgehaltenwerden zuwendet.

    Wenn jemand den Arm fest hält, und man löst sich von der Vorstellung, dass jemand den Arm festhält und streckt stattdessen den Arm, als würde man einen Apfel pflücken, kann das plötzlich sehr leicht sein.

    Gleiche Umstände, gleiche Bewegung, aber die Art, wie der Geist mit der Situation umgeht, macht den Unterschied.

  7. #37
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    Die Aufmerksamkeit alleine wird das Problem nicht lösen. Angenommen, Du hättest jemanden, der nicht in der Lage ist, die Arme richtig zum Punch zu strecken. Sperr ihn in einen weißen Raum mit weißen Wänden und male einen leuchtend roten Punkt auf den gepolsterten Wandsack. Glaubst Du, dann könnte er wegen mangelnder Aufmerksamkeit den Punkt immer noch nicht schlagen, oder wegen etwas anderem ?
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  8. #38
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Die Aufmerksamkeit alleine wird das Problem nicht lösen. Angenommen, Du hättest jemanden, der nicht in der Lage ist, die Arme richtig zum Punch zu strecken. Sperr ihn in einen weißen Raum mit weißen Wänden und male einen leuchtend roten Punkt auf den gepolsterten Wandsack. Glaubst Du, dann könnte er wegen mangelnder Aufmerksamkeit den Punkt immer noch nicht schlagen, oder wegen etwas anderem ?
    Wenn er nicht blind ist, würde ich nach einer anderen Ursache suchen
    Die richtige geistige Ausrichtung kann nicht alles lösen, aber manches.
    Wenn einer in der Lage ist, normal zu sprechen, aber wenn er eine Rede halten soll, kein Wort mehr herausbringt, könnte es an der Bewertung der Situation liegen.
    Wenn er stumm ist, dann bringt es nichts, ihm zu sagen, "stell Dir vor, Du könntest sprechen"

    Allheilmittel gibt's nicht, aber hilfreiche Konzepte.

  9. #39
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    Wie sind wir jetzt eigentlich von "Yi" darauf gekommen ? Yi war doch nicht Aufmerksamkeit ...

    Yi als "Imagination" zur Erzeugung von Aufmerksamkeit?
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  10. #40
    bluemonkey Gast

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    Zitat Zitat von Trinculo Beitrag anzeigen
    Wie sind wir jetzt eigentlich von "Yi" darauf gekommen ? Yi war doch nicht Aufmerksamkeit ...

    Yi als "Imagination" zur Erzeugung von Aufmerksamkeit?
    Nö, Imagination zur Erzeugung von Yi, was immer das ist

    Yi ist ein Teilaspekt des Geistes, der wahrscheinlich unterschiedlich, eventuell gegensätzlich gebraucht wird.
    Daher sollte man ihn immer im Kontext sehen, bzw. wer ihn benutzt.
    Energie ist ja auch nicht Energie.
    Oder allein der Begriff Geist, wer weiß schon, was das ist?

    Hier eine lustige Darstellung der Dreinheit:

    Geändert von bluemonkey (14-12-2008 um 23:35 Uhr)

  11. #41
    Jochen Wolfgramm Gast

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    Zitat Zitat von BanYan Beitrag anzeigen
    Hallo,



    klar, jeder kann den Arm strecken.


    Aber zwischen
    • "ich streck' mal gerade eben den Arm" und
    • "ich zeige auf etwas, ich will, daß Du dahinguckst oder dahingehst, wohin ich zeige"
    ist ein himmelweiter Unterschied.

    Genauso ist es mit allen Bewegungen, die ich "ohne" Objekt übe, so wie es z.B. in der Taiji-Handform üblich ist.

    Ich kann die Hände übereinander halten, oder ich kann einen Ball oder eine Kugel halten. Ich kann beide Hände mit den Handkanten nach vorne bewegen, oder ich halte einen Klotz fest und bewege ihn gegen irgendwas.

    Man kann den Unterschied förmlich sehen.

    Yang Cheng Fu soll mal zu jemandem, der völlig "lasch" mit ihm Pushhands gemacht hat, gesagt haben: "Lehn Dein totes Fleisch nicht an mich".

    Genauso ist es. Wenn man bloß denkt: 'Ich hebe mal gerade die Hände hoch' ist es irgendwie ohne Leben. Wenn jemand denkt: 'Ich halte ein Instrument' dann kriegt das Ganze Form und Struktur.

    Ob dann später in der Richtung noch ein Gegner oder Partner im Wege steht, wird für die geübte Techik immer unwichtiger.

    Gruß
    BanYan
    Guter Ansatz. Hier mal ein Clip von Mike der später im Clip eben darauf auch zu sprechen kommt:


  12. #42
    Primo Gast

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    Zitat Trinculo

    "Jeder Lehrer benutzt hin und wieder solche Bilder, selbst Ski- oder Golflehrer. Muss man darum so ein großes Brimborium machen?"[/quote]



    Kampfkunstphilosophen stehen halt drauf und es verkauft sich besser !

  13. #43
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    Zitat Zitat von bluemonkey Beitrag anzeigen
    Yi ist ein Teilaspekt des Geistes, der wahrscheinlich unterschiedlich, eventuell gegensätzlich gebraucht wird.
    Soweit sind wir uns völlig einig

    Aber was es GENAU sein soll, scheint keiner zu wissen, aber jeder macht sich Sorgen, er könnte nicht genug davon im Training benutzen Da wird dann auf Teufel komm raus bei jeder im Training stattfindenden EEG-Aktivität nach Yi gesucht

    Zitat Zitat von bluemonkey Beitrag anzeigen
    Hier eine lustige Darstellung der Dreinheit:

    Diese Dreiheit ist unschlagbar. Das Aufrichten der Körperhaare, wie es schon in den Taijiklassikern beschrieben ist, beweist, dass Du auf der richtigen Spur bist
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  14. #44
    laoshu Gast

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    Irgendwer hat mir mal gesagt, das yi gehe dem qi voran und sei soetwas wie geleitete oder gelenkte Absicht.
    Was immer es ist, es funktioniert. Einfaches Beispiel. Sandsack, weißer oder roter Punkt drauf (oder Fadenkreuz für die Call of duty-Spieler oder Gesicht des Chefs, der Ex etc.). So, jetzt Faust bilden und mächtig draufhaun. Klasse, megawumms. Schnell zu Seite springen wegen der Retourkutsche des bösen Feindes. Oder seine Energie aufsaugen, umfließen etc. für die fortgeschrittenen IMAler.
    Jetzt das Gleiche noch einmal, aber nicht der Punkt auf dem Sandsack, das Fadenkreuz oder die fiesen Feindgesichter sind der Endpunkt meines Schlages, sondern der liegt irgendwo in der Ferne hinter dem Sandsack. Ich schlage quasi in die Unendlichkeit. Oder bis zum Sternsystem der Klingonen. Reicht vielleicht auch schon aus. Wer da einen Unterschied in der Art des Schlages feststellt, hat eine Spur von diesem Yi-Ding körperlich erfahren. Muss man es auch unbedingt verstehen?
    Alles Liebe,
    laoshu

  15. #45
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    Ja ja, die Unendlichkeit ...

    Auch Boxer schlagen durch das Ziel hindurch, und nicht auf die Oberfläche. Lernt jeder Anfänger. Aber mehr als 20cm sind eher kontraproduktiv, da stimmt die Distanz nicht mehr, und auch das Gleichgewicht geht meist flöten.

    Nur leider finden die tumben Boxer nicht so schöne, blumige Worte ...
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