Umfrageergebnis anzeigen: Sind die Überlegungen des Textes vertretbar?

Teilnehmer
75. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • ja

    21 28,00%
  • teilweise

    27 36,00%
  • nein

    27 36,00%
Seite 1 von 7 123 ... LetzteLetzte
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Thema: Reine Glückssache

  1. #1
    bruce23 Gast

    Standard Reine Glückssache

    Viele werden diesen Text kennen. Der Text stammt aus dem Buch "Vom Zweikampf". Der Inhalt des Textes hat mich jedoch so beschäftigt und überzeugt, dass ich ihn ( unter der Erlaubnis von Herr Kernspecht ) veröffentlicht habe. Für die unter euch, die diesen Text nicht kennen können ihn hier nachlesen: Reine Glücksache.

    Jetzt komme ich erst zu meiner eigentlichen Frage:

    Was haltet ihr von seinen Überlegungen, sind seine Überlegungen so vertretbar oder habt ihr Einwände?

  2. #2
    gast Gast

    Standard

    Ich gehe schon davon aus und erlebe es auch in der eigenen Sparringspraxis, dass die reaktionszeit sich stark drosseln lässt und man nicht mehr viel überlegen muss, um eine geeignete Verteidigungsreaktion auszuführen.
    Ich finde aber in dem Text keine falschen Aussagen, alles in Allem stimmt das schon, was er da sagt.

  3. #3
    bruce23 Gast

    Standard

    Das ist auch im Endeffekt meine Meinung. Er beschreibt sehr schön aus welchen Gründen herkömmliche Verteidigungstechniken nicht funktionieren können und warum viele erfahrene Kämpfer auf andere Methoden umsteigen. Zusätzlich belegt er dies wissenschaftlich.

  4. #4
    Dr. Fighter Gast

    Standard

    Teilweise richtig analysiert, aber imo viel zu stark vereinfacht.

    Alles Geschriebene gilt aber auch für einen Inxbumsler.


    Wieviel Zeit genau ein Entscheidungsschritt kostet? Da muss ich mich auf die Experten verlassen, die über die Nervenreizleitgeschwindigkeit mit einer Entscheidungsschritt-Taktzeit von 180 m/s rechnen. Bei 12 Elementen (3.585 Zweierschritte) ergibt sich demnach eine durch auch noch so viel Training nicht zu unterschreitende minimale Reaktionszeit von 0,745 Sekunden.
    Bei 24 Elementen sieht es noch schlechter aus: 0,925 Sekunden!
    Äh?
    Entscheidungsgeschwindigkeit in Meter/Sekunde?
    Warum braucht es über 3500 "Zweierschritte" (Das Gehirn funktioniert übrigens nicht gleich wie ein CPU...) bei 12 Elementen?


    Weil sein Gehirn (nach Woodworth und Schlossbert, 1954) bei optischem Impuls in jedem Falle 0,2 – 0,3 Sek. braucht, um überhaupt zu „schalten“.
    Fragwürdige Behauptung. (von 1954)


    EDIT
    Ich kenne übrigens auch eine Methode zur Verteidigung: Nach hinten ausweichen. Funktioniert gegen die meisten Angriffe.

  5. #5
    Balthus Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dr. Fighter Beitrag anzeigen
    Teilweise richtig analysiert, aber imo viel zu stark vereinfacht.

    Alles Geschriebene gilt aber auch für einen Inxbumsler.



    Äh?
    Entscheidungsgeschwindigkeit in Meter/Sekunde?
    Warum braucht es über 3500 "Zweierschritte" (Das Gehirn funktioniert übrigens nicht gleich wie ein CPU...) bei 12 Elementen?



    Fragwürdige Behauptung. (von 1954)


    EDIT
    Ich kenne übrigens auch eine Methode zur Verteidigung: Nach hinten ausweichen. Funktioniert gegen die meisten Angriffe.

    180m/s denke das sollen 180ms sein

  6. #6
    bruce23 Gast

    Standard

    Äh?
    Entscheidungsgeschwindigkeit in Meter/Sekunde?
    Warum braucht es über 3500 "Zweierschritte" (Das Gehirn funktioniert übrigens nicht gleich wie ein CPU...) bei 12 Elementen?
    Unser Gehirn ist keine CPU, das hast du schon richtig erkannt, jedoch funktioniert unser Gehirn ähnlich, wenn es um Entscheidungsprozesse geht.

    Fragwürdige Behauptung. (von 1954)
    Warum fragwürdig? Ist die Quelle wiederlegt worden?

    Ich kenne übrigens auch eine Methode zur Verteidigung: Nach hinten ausweichen. Funktioniert gegen die meisten Angriffe.
    Taktisch gesehen keine gute Idee. Der Gegner könnte so motiviert werden weiter vorzugehen und man wird, im wahrsten Sinne des Wortes, überrant.

  7. #7
    Dr. Fighter Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Unser Gehirn ist keine CPU, das hast du schon richtig erkannt, jedoch funktioniert unser Gehirn ähnlich, wenn es um Entscheidungsprozesse geht.
    Ähnlich ist ein schwammiger Begriff. Z. B. kann unser Gehirn Daten parallel verarbeiten, weshalb es viele Probleme schneller lösen kann.

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Warum fragwürdig? Ist die Quelle wiederlegt worden?
    Wenn ich es nicht falsch verstanden habe, muss man von einer grundsätzlichen Mindes-Reaktionszeit von 0.2-0.3 Sekunden ausgehen. Daran hab ich starke Zweifel.

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Taktisch gesehen keine gute Idee. Der Gegner könnte so motiviert werden weiter vorzugehen und man wird, im wahrsten Sinne des Wortes, überrant.
    Auf jeden Fall kann ich mich kurzzeitig aus der Reichtweite des Gegners bringen.
    Wenn ich grösser bin, kann ich damit Reichweitenvorteile ausspielen.

    Was das Überrennen angeht: UFC 101 - Anderson Silva vs Forrest Griffin Knockout on Yahoo! Video
    Es kann auch so enden.

  8. #8
    DieKlette Gast

    Standard

    Ansonsten:

    Erfahrene Boxer erkennen einen Schlag schon im Ansatz aus der Schulterbewegung des Gegners bzw. durch die Gewichtsverlagerung.
    Somit bleibt genug Zeit einem Schlag auszuweichen und sogar Kombinationen zu entgehen.

    Herr Kernspecht hat einfach unrecht.
    Mit Pseudowissenschaftlichkeit versucht er nur sein WT Prinzip des "taktilen" zu vermarkten.

  9. #9
    bruce23 Gast

    Standard

    Erfahrene Boxer erkennen einen Schlag schon im Ansatz aus der Schulterbewegung des Gegners bzw. durch die Gewichtsverlagerung.
    Somit bleibt genug Zeit einem Schlag auszuweichen und sogar Kombinationen zu entgehen.
    Gibt es denn Texte oder Video's, die wesentliche Informationen darüber liefern? Ich finde dieses Thema sehr interessant und bin für jede Art von Ansicht offen.

  10. #10
    kleinershredder Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Taktisch gesehen keine gute Idee. Der Gegner könnte so motiviert werden weiter vorzugehen und man wird, im wahrsten Sinne des Wortes, überrant.
    Konterangriff?

  11. #11
    DieKlette Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Gibt es denn Texte oder Video's, die wesentliche Informationen darüber liefern? Ich finde dieses Thema sehr interessant und bin für jede Art von Ansicht offen.
    Praxis macht klüger als Wissenschaft, geh' doch in einen Boxverein vor Ort und laß Dir zeigen, wie man das ausweichen der Schläge lernt.

    Ansonsten:

    YouTube - floyd mayweather`s defensive skills

    Auch sehr anschaulich.
    Wenn Du genau hinschaust, wird er kein mal richtig getroffen.

    Was Kernspecht macht sollte doch klar sein:

    Er pickt sich einzelne Faktoren raus, die seine These untermauen, läßt aber die Komplexität der Praxis einfach unter den Tisch fallen.

    Man lernt Bewegungen viel früher zu erkennen, wenn man einen Sport lange trainiert, dadurch können sich extrem kurze Reaktionszeiten entwickeln.

    Man denkt dabei nicht.

    Ich finde den Vergleich mit einem Musiker ganz gut.
    Stell' Dir vor jemand lernt Klavier und muss sich über Jahre die Basics zurechtschustern. Ab einem gewissen Level sind die Verbindungen im Hirn so gut geschaltet, dass Leute bei einem Jam unglaublich gut improvisieren können.

    Ein Boxer kann nach x Jahren Sparrings und Wettkampferfahrung durch die erlernte Verschaltung schon den Schlag erkennen, bevor dieser überhaupt unterwegs ist und somit rechtzeitig ausweichen.
    Geändert von DieKlette (22-08-2009 um 18:47 Uhr)

  12. #12
    bruce23 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von kleinershredder Beitrag anzeigen
    Konterangriff?
    Das wäre Beste Methode den Angriff zu meistern. Der direkte Konter.

    @DieKlette

    Danke für Info's! Haben mir sehr geholfen.

  13. #13
    Dr. Fighter Gast

    Standard

    Zitat Zitat von bruce23 Beitrag anzeigen
    Das wäre Beste Methode den Angriff zu meistern. Der direkte Konter.
    Nur wenn du den Angriff direkt mit einem Gegenangriff konterst, wird er vermutlich zuerst treffen. Du hinkst ja ein paar 0.1 sec hinterher wegen deiner Reaktionszeit.
    --> Zuerst musst du das Getroffen-werden verhindern.

    @ Klette
    Sehr gut. Das Gehirn kann neue Verknüpfungen "erstellen". Das kann ein CPU nicht.

    @ Reaktionszeit
    Ich habe gerade den "Lineal-auffangen"-Test gemacht. Ohne aufzuwärmen, ich bin etwas müde... Also alles andere als optimale Voraussetzungen. Trotzdem bin ich relativ locker auf 15 cm gekommen.

    x=Zeit
    f(x): Weg in Abhängigkeit der Zeit
    Beschleunigung 9.81 m/s^2
    Zweimal integriert: f(x)=4.905*x

    Jetzt mit meinen 15 cm=0.15 m :
    f(x)=0.15
    --> x=0.175 sec

  14. #14
    DieKlette Gast

    Standard

    Auch sehr schön:

    Ab 0:16
    YouTube - Boxing Bob & Weave

    Wenn man solche Drills sehr lange wiederholt, passiert folgendes:

    Am Anfang muss man bewußt den Schlag erkennen um reagieren zu können. Das braucht viel Zeit.
    Nach vielen Wiederholungen beginnt das Gehirn sich Muster zu merken und verlagert die Reaktion ins Unbewußte, was die Reaktionszeit extrem erhöht.

    Wichtig bei so einer Übung: Nicht in einem Rythmus schlagen, da das Gehirn sich sonst nach dem Rythmus und nicht nach dem optischen erkennen richtet.

  15. #15
    Ressurector Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dr. Fighter Beitrag anzeigen
    Ähnlich ist ein schwammiger Begriff. Z. B. kann unser Gehirn Daten parallel verarbeiten, weshalb es viele Probleme schneller lösen kann.
    hyper threading, multi-cores arbeiten genauso parallel also nichts mit einer aufgaben liste die nacheinander abgearbeitet wird

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