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Thema: Das Gegenteil von "Schlaghemmung" - der "Wunsch" mal richtig "draufzuhauen"

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  1. #1
    chillakilla Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    es finden sich immer wieder Fragen nach dem Abbau von "Schlaghemmung", oder wie man aggressiver, offensiver, kämpferischer wird.

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:
    Der Wunsch Aggressivität auszuleben steht gar nicht im Gegensatz dazu Schlaghemmungen zu haben. Eigentlich ist doch der Abbau der Schlaghemmungen nur dafür da, seine Aggressivität besser au zuleben will.

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?
    Naja, sicher sein, dass es keine Konsequenzen gibt, kann man sich nie. Aber in der Theorie würde mich dann nicht davon abhalten außer eventuell moralische Gründe. Aber wie gesagt, Konsequenzen sind immer möglich.

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?
    Juristische Folgen und die Befürchtung doch selbst unnötige Verletzungen davonzutragen. In manchen Fällen (kleine Jungs/Mädchengruppe machen mich an, Rentner provoziert mich bis aufs Blut) auch moralische Bedenken die umzunieten.
    Außerdem kann ich, vielleicht auch deshalb, weil ich mich seit mindestens einem Jahr nicht geprügelt habe, nicht wirklich einschätzen was richtig und was bereits zu viel ist. Wirklich ernsthaft verletzen, also z.B. nen Zahn ausschlagen oder die Nase brechen, will ich ja niemandem.

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?[/QUOTE]
    Ich schätze mein gesunder Menschenverstand, der eigentlich immer die Überhand bei mir hat. Ich bin kein überaus spontaner und emotionaler Mensch und eigentlich habe ich nie Probleme damit mein Verhalten zu kontrollieren.

  2. #2
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    Zitat Zitat von chillakilla Beitrag anzeigen
    Der Wunsch Aggressivität auszuleben steht gar nicht im Gegensatz dazu Schlaghemmungen zu haben. Eigentlich ist doch der Abbau der Schlaghemmungen nur dafür da, seine Aggressivität besser au zuleben will.


    Naja, sicher sein, dass es keine Konsequenzen gibt, kann man sich nie. Aber in der Theorie würde mich dann nicht davon abhalten außer eventuell moralische Gründe. Aber wie gesagt, Konsequenzen sind immer möglich.


    Juristische Folgen und die Befürchtung doch selbst unnötige Verletzungen davonzutragen. In manchen Fällen (kleine Jungs/Mädchengruppe machen mich an, Rentner provoziert mich bis aufs Blut) auch moralische Bedenken die umzunieten.
    Außerdem kann ich, vielleicht auch deshalb, weil ich mich seit mindestens einem Jahr nicht geprügelt habe, nicht wirklich einschätzen was richtig und was bereits zu viel ist. Wirklich ernsthaft verletzen, also z.B. nen Zahn ausschlagen oder die Nase brechen, will ich ja niemandem.

    Ich schätze mein gesunder Menschenverstand, der eigentlich immer die Überhand bei mir hat. Ich bin kein überaus spontaner und emotionaler Mensch und eigentlich habe ich nie Probleme damit mein Verhalten zu kontrollieren.

    Hallo chillakilla,

    auch Dir erst mal vielen Dank für die Antwort.

    Dass Schlaghemmung und Aggressivität nicht im Gegensatz stehen, ist absolut richtig! Auch ein Mensch mit Schlaghemmung hat definitiv Aggressionen in sich. Siehst Du - für mich hat sich jetzt schon der Thread gelohnt - soweit habe ich bei der Fragestellung gar nicht gedacht. Danke!

    Du schreibst - beispielhaft - dass Du bei kleinen Jungs / Mädchen / Rentner moralische Bedenken hättest. Könnte man sagen, dass Du moralische Bedenken davon abhängig machst, wer Dir gegenüber steht?

    Weiter schriebst Du, dass Du eigentlich nie Probleme damit hast, Dein Verhalten zu kontrollieren. Hälst Du es für unmöglich, dass Du doch einmal die Kontrolle verlieren könntest?

    Gruss

    Klaus
    "Schmerz ist der Lehrer - Weisheit die Lektion" www.impact-kempten.de

  3. #3
    chillakilla Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Du schreibst - beispielhaft - dass Du bei kleinen Jungs / Mädchen / Rentner moralische Bedenken hättest. Könnte man sagen, dass Du moralische Bedenken davon abhängig machst, wer Dir gegenüber steht?
    Ja. Genau das meinte ich damit.

    Weiter schriebst Du, dass Du eigentlich nie Probleme damit hast, Dein Verhalten zu kontrollieren. Hälst Du es für unmöglich, dass Du doch einmal die Kontrolle verlieren könntest?
    Dafür müsste schon viel passieren, aber völlig unmöglich ist es sicher nicht. Allerdings würde mir die Hand erst deutlich später ausrutschen als vielen anderen, die weniger Kontrolle über sich selbst haben.

  4. #4
    Drunken Master Gast

    Standard

    Manchmal hätte ich auch Lust Jemanden richtig die Fresse zu polieren. Vor allem während, vor oder nach der Arbeit. Da wünsche ich mir manchmal, dass ich von irgend Jemanden angegriffen werde. Oder Jemand schreit: "Haltet den Vergewaltiger/Kinderschänder!" und ich ihn zu Brei verarbeite und der Welt damit noch einen Gefallen tue.

    Was mich davon abhält Menschen einfach anzugreifen ist ganz einfach, dass ich ein Gehirn habe und mir über moralische und juristische Konsiquenzen im Klaren bin. Jemanden zu Brei zu verarbeiten, der es nicht verdient wäre nicht richtig.

  5. #5
    Papatom Gast

    Standard

    Moin,

    ich finde, da gibt es noch feinere Abstufungen dazwischen. Also, zwischen "liebe, nette Mädchen, die sich nicht hauen" und "seine Aggressionen an einem ausleben und den komplett umkloppen"...

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine Aggressionen nicht "in Ordnung" sind. Das ist wohl ein Zeichen der Erziehung und/ oder Gesellschaft in der wir leben. Seit ich diese Gefühle aber als natürlich und völlig normal angenommen habe, verspüre ich auch weniger den Drang, den nächsten Depp aus dem Auto zu zerren und auf den Kanntstein zu drücken....ich rege mich einfach auf, weil das ok ist aber dann ist auch gut...hm...fehlt mir da jetzt noch was??? ?

    Gruß

  6. #6
    ponyeule Gast

    Standard

    Es kommt immer auf das "was" und "wie" an. Als Mutter lernt man, die Wut zu kanalisieren, also lieber auf den Sandsack zu schlagen, als auf ungezogenen Kinder

    Wobei es leider das Problem gibt: Frau wird von Mann geschlagen und unterdrückt, kann sich icht wehren und gibt das dann 1:1 an die Kinder weiter.
    Hier würde ich ad 1 die Trennung vom "Monster" anraten und ad 2 etwas, was angestaute Wut entladen läßt (Sportverein oder so)...

    Wenn mir als Frau einer dämlich kommt, reicht meistens ein Blick (Du? M i c h ärgern? Eine Augenbraue hoch - Grins - erledigt) oder eine simple Ohrfeige...Als Mann kommt man vermutlich eher dazu, mal richtig hinzulangen, um dem Gegenüber die Grenzen aufzuzeigen. Wobei man eben lernen kann, vorher die Mücke zu machen oder verbal etwas zu klären. Wenns nicht klappt, o. k., dann soll es halt so sein. Nur sollte man rechtzeitig aufhören und nicht noch zutreten, wenn der andere längst begriffen hat, daß es zu Ende ist... Also sich selbst zu bremsen und nicht mehr Gewalt als nötig auszuleben...

    Selbstbeherschung lernen: Im August leere Marmeladengläser an den Container bringen. Nicht um sich schlagen und immer lächeln

  7. #7
    Miyamoto_Musashi Gast

    Standard

    Das ist tatsächlich mal ein interessanter Thread und zwar in vielerlei Hinsicht. Erstmal die menschlichen Abgründe der Menschen (ich geh mal davon aus, dass das bei Usern des KKB nicht prinzipiell anders ist als bei allen Anderen) und zweitens die Frage der Konfliktbewältigung.

    Natürlich hab ich auch ab und an das regelrechte Bedürfnis jemanden zu vermöbeln. Da würde ich mir wünschen einen Vergewaltiger zu ertappen bevor die Frau körperlich Schaden genommen hat. Auch wenn es sich krank anhört aber wer würde es nicht regelrecht genießen den Saukerl fertig zu machen?
    Dass der Schutz der Frau in diesen Gedanken eher Nebensache ist sollte man nicht außer Acht lassen. Natürlich ist das ein Teilaspekt aber dient ja dann doch eher der Rechtfertigung. Vielleicht ist es ja doch der Drang seine eine eigene Wut auszulassen und vielleicht auch Macht auszuüben (womöglich).

    Das muss man jetzt aber nicht nur auf diese Gewaltfrage beschränken. Zum Beispiel könnte ich es mir vorstellen, dass einige doch ganz schön ins Straucheln kommen wenn sie die Gelegenheit hätten ihre Freundin/Frau zu betrügen ohne, dass eine Möglichkeit bleibt wie sie es bemerken kann. Herrscht nicht auch hier meistens die Angst vor? Selbst wenn ich ehrlich zu mir selbst bin würde ich sagen: ja ich will meiner Freundin treu bleiben. Aber kann ich mir da so sicher sein oder belüge ich mich selbst?


    In eine Gewaltsituation bin ich bisher noch nie geraten und das liegt denke ich daran, dass bei mir die Vernunft obsiegt. Aber auch hier kann ich mir nicht sicher sein ob es unbewusst nicht doch die Angst vorm körperlichen Schaden oder rechtlichen Folgen ist, die mich dazu bewegt einen Gang zurückzuschalten.


    Das wirft natürlich auch ein ganz neues Licht auf die Konfliktbewältigung. Wenn also solche Bedürfnisse in mir existieren muss das ja heißen, dass es entweder ein Teil der menschlichen Natur ist oder ich irgendeinen Konflikt in meiner Vergangenheit oder Gegenwart habe, den ich nicht ausleben kann oder will. Für unsere Gesundheit wäre es wohl das Beste jeden Konflikt sofort auszuleben statt ihm aus dem Weg zu gehen. Das ist aber leider in unserer Gesellschaft unmöglich. Wir leben nunmal täglich mit unterdrücken und unterdrückt werden. Ich kann schlecht zum Finanzamt gehen und jemanden anschreien weil ich wiedermal meine Steuererklärung machen muss und endlos viel Geld dem Staat in den Hintern puste, der damit eh wieder nur Blödsinn veranstaltet. Wir haben längst keine Möglichkeiten mehr dieser Wut freien lauf zu lassen. Auch Demonstrationen sind hier wohl kein geeignetes Ventil.

    Dass das Ganze bei Frauen noch stärker ausgeprägt sein kann als bei Männern kann ich mir gut vorstellen. Darüber habe ich mir bisher jedoch noch nicht soviele Gedanken gemacht und habe es deshalb noch nicht so beobachtet.

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