Ich finde schon das Konzept "Kurs" (= in acht, zehn, zwölf, ... Nachmittagen/ Abenden zum "SV-Erfolg", zum besserem Selbstbewusstsein, ...) als Ansatz grundsätzlich nicht optimal. Weder für Frauen, noch für Senioren, und schon gar nicht für Kinder! Oft bleibt bei den Teilnehmern entweder ein falsches und gefährliches Bild der eigenen Fähigkeiten/ der Überlegenheit oder es bleibt Angst (die evtl. vorher noch nicht einmal da war). Klar, in diesem Thread geht es darum, welche Qualitätskriterien vorhanden sein müssen, damit gerade das nicht passiert, aber ich persönlich würde mir auch eine Diskussion wünschen, inwieweit solche Kurse wirklich sinnvoll sind/ sein können. Zu den o.g. etwaigen negativen Aspekten im Hinblick auf die teilnehmenden Kinder kommt für mich noch etwas anderes dazu: Meistens sind es ja die Eltern, die ihre Kinder in einen solchen Kurs schicken, um damit ihre eigenen Ängste oder ihr eigenes schelchtes Gewissen zu beruhigen. Darin zeigt sich für mich, dass das Konzept "Kurs" schon so ein stückweit die Konsumentenmentalität vieler Eltern bedient: Sie zahlen ein paar Euro, damit das Kind zum Kurs gehen kann und erhalten dafür eine zeitlich und inhaltlich fixierte Dienstleistung... nur keine längerfristige Bindung... Selbstbehauptungserziehung on demand, dieser Punkt abgehakt, weiter geht´s mit musikalischer Früherziehung in sechs Kursnachmittagen, danach zehn Reitstunden usw. jeweils ohne feste Bindung und intensive (damit dann aber evtl. auch beschwerlichere!) Beschäftigung mit dem einen oder dem anderen. Wem nützt das wirklich? Dem Kind oder dem Gewissen der Eltern? Kinder brauchen - das ist pädagogisch weitgehend unumstritten - regelmäßige Rituale (wie u.a. auch das Judo-/JuJutsu-/TKD-/...-Training jeden Dienstag o.ä.) und müssen vor allem lernen, sich auch längerfristig mit etwas zu beschäftigen, auch wenn das kurzfristig bzw. vorübergehend mal keinen Spaß macht, weil man zum Besipiel eine Bewegung/ Technik lernen muss, die nicht auf Anhieb gelingt oder weil man evtl. mal beim Übungskämpfchen den Kürzeern gezogen hat. Daher mein Rat: Eltern sollten sich, bevor sie einen SV-Kurs für ihr Kind buchen, ernsthaft überlegen, ob es nicht sinnvoller ist, das Kind zu ermutigen, mal ein KK-/ KS-Training auszuprobieren und dann regelmäßig hin zu gehen - falls es dem Kind Spaß macht!!! - und langfristig dabei zu bleiben. Ich persönlich denke nämlich, dass regelmäßiges KK-/ KS-Training den Kindern auf Dauer deutlich mehr für Selbstbehauptung bringt als jeder Acht-oder-Zehn-Termine-Kurs - und zwar sowohl im Hinblick auf die körperliche, als auch im Hinblick auf die psychische Komponente (Durchhaltevermögen, Selbstsicherheit, raus aus der Opferrolle). Dazu macht es den Kids - zumindest die meiste Zeit - Spaß, hält fit und sie lernen andere Kinder näher kennen.