Zitat von
123keilerei
Ich bleibe dabei: Wenn wir über Selbstschutz und nicht über Kampfkunst oder Kampfsport reden, dauert es im Schnitt VIEL ZU LANGE, bis man einigermaßen zuverlässig gelernt hat, die Nervenpunkte zu treffen. Nicht umsonst werden die meisten Nervenpunkt-Spezis von radikalen Hauern einfach weggeholzt.
Ich kennen keinen aus meiner Box- und MMA-Zeit, der sich jemals mit irgendwelchen Nervenpunkten, geschweige denn Training zu diesem Thema beschäftigt hätte.
Beim Systema gibt's zwar keine Benennung der Punkte, dafür aber ist das Schlagtraining immer so aufgebaut, dass man lernt, die Faust instinktiv an die richtigen Stellen zu setzen.
Dennoch, abgesehen von der Tatsache, dass der Einsatz der blossen Faust zum Gesicht oder Kopf oder, generell, harten Zielen, keine sonderlich gute Idee ist: Diese Art von Training macht Spaß, aber ich bezweifle, dass sie Leute in vernünftiger Zeit (sagen wir ein halbes Jahr) selbstschutz-fit macht. Und da immer Beispiele aus dem Vollkontakt-Bereich gebracht werden, nehme ich an, es geht hier um Selbstschutz.
Die überwiegend besten Erfolge bei Menschen, die möglichst schnell Selbstschutz-fähig werden wollen, wurden mit dem guten alten "Repeat"-Prinzip erzielt: eine Hand dient als Fühl-, Stör- und Greifinstrument. Sobald Kontakt zum Gegner besteht, greift, kratzt, stört oder schubst man mit dieser Hand. Die andere führt eine extrem einfache Technik aus (Schlag mit dem Handballen, der Handkante oder der Hammerfaust), und zwar wieder und wieder und wieder.
Varianzen bei dieser Technik, auch das hat man in militärischen Versuchen herausgefunden, resultieren in einer teilweise drastisch gesenkten Trefferrate. Also: die eine Hand ankert, während die andere drischt, so lange, bis der Aggressor Ruhe gibt.