Hallo zusammen!
Vor einiger Zeit hab ich zusammen mit zwei anderen Übermotivierten aus meinem Dojo beschlossen uns für den SIF-2010 Intensive Training Course anzumelden. Jaques Muguruza organisiert das ganze jedes Jahr als Auftau-Kurs nach dem Winter. Der ganze Kurs dauert 5 Tage, jeden Tag 6 Stunden Training (morgens: 9-12, nachmittags 16-19 Uhr) und kostet inklusive Unterkunft und Vollpension 470 Euro (der Kurs allein die Hälfte) Mit Ryanair kommt man auch günstig hin, also alles gebucht und ab dafür
Tag 0 (Sonntag 07. 02.):
3:45 Uhr Der Wecker reißt mich nach 2,5 Stunden Schlaf aus den Träumen, eine Minute später kommt auch schon der Kontrollanruf von meinen Mitreisenden, damit keiner verschläft. Also Rucksack und Koffer gegriffen und los! Anfahrt, Einchecken und Flug verlaufen ohne Probleme, während ich versuche irgendwie noch ein bisschen Schlaf nach zu holen. Allerdings ist das ja kein Problem, weil der Kurs erst Montags beginnt.
Nach der Landung um 8:00 Uhr werden wir direkt am Flughafen von einem Trainer mit dem Auto abgeholt, der uns zum Dojo in Girona bringt, von dem aus es 14 Uhr zum Trainings-haus fürs SIF-2010 geht. Nach dem verschneiten Deutschland erwartet uns in Girona traumhaftes Wetter, Sonnenschein wir können sogar im T-Shirt draußen in der Sonne sitzen. Als wir am Dojo ankommen meint unser Fahrer nur beiläufig, dass es praktisch ist dass wir so früh da sind, denn das Training läuft erst seit 20min. Als er uns kurze Zeit später fragt wo wir unsere Dogis haben ist klar, dass er davon ausgeht dass wir bei dem laufenden Training mitmachen. Wir wollen ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen, also werden die Augen mit kaltem Wasser zum offen bleiben gezwungen, Dogis an und los gehts.
Muguruza ist gerade etwas am erklären und wir setzen uns schnell dazu. Das Training besteht aus einer Mischung von abwechselnd 15min Erklärung, bis man seine Füße im Seiza nichtmehr spürt und dann direkt 20min durchgehendes Training von einer Technik im Dauerlauf. Um 10 gibt es 15min Pause, bevor das ganze bis 13 Uhr weiter geht. Obwohl ich mit der Müdigkeit kämpfe ist das Training auf jedenfall richtig gut. Wir üben vor allem Kokyu-nage auf eine Reihe verschiedener Angriffe. Mich verunsichert allerdings die Tatsache etwas, das die meisten Leute im Training den SIF-Kurs zwar schonmal besucht haben und auch voll empfehlen, aber dieses Jahr fast alle aus diversen Gründen nicht können. Nach dem Training und Dusche gehts dann weiter zu einem kleinen Fastfood-Restaurant, wo wir die anderen Lehrgangsteilnehmer treffen, in diesem Jahr ist die Beteiligung sehr gering ausgefallen und daher sind wir nur 12 Teilnehmer, allerdings bunt gemischt:
3 Deutsche, 2 Ukrainer, 4 Spanier, 1 Pole und 3 Franzosen die alle extra für den Lehrgang angereist sind.
Nach einer Stunde fahrt erreichen wir Schließlich den Trainings-ort, das SIF findet im Nebengebäude eines kleinen Klosters irgendwo abgeschieden in den Bergen statt. Die Matten wurden direkt mit dem Anhänger dorthin transportiert und das bedeutet für uns vor allem erstmal Matten aufbauen. Da die Matten nicht nur unterschiedliche Dicken haben, sondern auch teilweise etwas andere Maße aufweisen verbringen wir geschlagene 3 Stunden damit die Halle in sämtlichen denkbaren Anordnungen mit Matten auszulegen. Das große Puzzlespiel erinnert durch die 5 verschiedenen Sprachen und mehreren Bauleitern doch zusehr an den Turmbau zu Babel, doch irgendwie haben wir es letztendlich doch hin bekommen. Nach dem Ganzen bekommen wir erstmal unsere Zimmer, nachdem empfohlen wurde Schlafsäcke mitzubringen hatten wir schon Befürchtungen wir würden traditionell im Dojo übernachten. Aber die Zimmer sind geräumige Zweibett-Zimmer und das Abendessen ist auch richtig gut. Es gibt Mittags und Abends immer 2 Gänge und Dessert, damit wir den Energiebedarf fürs Training irgendwie decken können. Nach der ganzen Arbeit gönnen wir drei Deutschen uns erstmal ein kühles Bier und setzen uns aufs Sofa, da erreichen uns beim Abendessen schon die nächsten Neuigkeiten: Kein Alkohol während des ganzen SIF, außerdem beginnt das Training morgens um 8:30 Uhr und davor das (Verpflichtende) Aufwärmtraining um 8:00 Uhr... Frühstück wird damit auf 7:15 gelegt und der Wecker steht für mich auf 6:55 Uhr. Das war auch das letzte was ich nach 18 Stunden wach sein getan hab, dannach gings zu Bett.
Jetzt am Abend des ersten Tages kam ich endlich mal zum Schreiben, allerdings müsst ihr auf die ersten Trainings-berichte noch bis morgen warten, denn mein Körper schreit nach Schlaf
gute nacht!