Salut.
Wie der eine oder andere von euch vielleicht weiss war ich eine ganze Weile weg. Neben etlichen Touren musste ich allerdings auch an unserem Haus arbeiten und Familienpflichtbesuche bei allen möglichen Tanten und Onkeln (die ich noch nie zuvor gesehen habe) absolvieren. Die Zwischenzeit nutzte ich für das eine oder andere Experiment. Von diesem hier will ich euch mal berichten.
Eines schönen verregneten Tages kam es mir so plötzlich in den Sinn, dass ich doch mal etwas schmieden könnte. Also durchsuchte ich das alte Atelier meines Urgroßvaters, Gott habe ihn selig und fand auch prompt Recht schnell was ich so alles brauchte.
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Gut es war alles recht improvisiert. Für Als Amboss benutzte ich ein kleines Stück Schiene, welches ich in den Schraubstock einspannte. Das Ausgangseisen waren die beiden kleinen Stangen die ihr auf dem Bild seht und die ich auf dem Schrott hinter dem Hof gefunden hatte.
Meine Esse war ein alter verrosteter Campinggrill und zuerst benutzte ich normale Grillholzkohle, die ich noch irgendwo fand. Als die aufgebracht war musste ich noch n paar Stücke vom morschen Nussholz verheizen, dass ich paar Tage vorher kleingehackt hatte.
Mein Blasebalg war eine Heißluftpistole, die allerdings wohl nicht für solche Aufgaben geschaffen war, also schmolz ein Teil ihrer Plastikverkleidung weg. Kaputtgegangen ist sie allerdings nicht.
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Also fing ich an die Kohle mit der Heißluftpistole zu erhitzen so dass sie so richtig schön weiß glüht. Danach steckte ich mein Metallstängchen hinein. Ehrlichgesagt hätte ich gedacht, dass die Glut nicht ausreichen mag, aber sieh da, das Metall fing an zu glühen. Also schnell die Stange rausgenommen, zum Amboss gelaufen und paar mal draufgeklopft. Es hat sich tasächlich etwas getan.
Aller Anfang ist schwer also musste ich mich erst an die eigenschaften des Materials gewöhnen. Ganz anders als Stein oder Holz.
Zuerst hatte das ganze Gerät eine eher unansehnliche Form.
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Allerdings konnte ich nach einigem erhitzen und Draufkloppen, doch soetwas wie eine Form erreichen. Nun erhitzte ich den ganzen Rohling noch ein letztes mal und steckte ihn in einenr Wassertrog um ihn zu härten.
Der erste Schritt war jetzt getan, also kam jetzt nummer Zwei.
Mit der großen Metallfeile versah ich das Messer jetzt langsam mit einer Klinge und formte es noch zurecht. Ich arbeitete mich immer weiter, die Feilen runter und versah das Messer zu guter Letzt noch mit einer Säge auf dem Rücken.
Jetzt kamen die Schleifsteine dran, von Grob nach Fein. Als letztes mit dem belgischen Brocken und Wasser.
Fertig war das gute Stück. Gut es sieht nicht grandios aus tatsächlich schneidet es aber besser als gedacht.
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Mein Fazit von der ganzen Sache ist in erster Linie dass man sich fast alles selbst beibringen kann und mit ein wenig Improvisationstalent, auch mit fehlender oder mangelhafter Ausrüstung was hinkriegt.
Natürlich war das nur ein Test und mein Messerlein ist eher ein experiment, als ein richtiges Messer, aber ich denke für das allererste mal und unter den Konditionen hab ich das ganz OK hinbekommen