Schon vor einigen Wochen lud Markus Weinand von Krav Maga Münster zu einem Knife Defense Seminar ein und heute war es dann soweit.
Markus, der auch Mitglied des Academy Teams der GKMF ist und somit für die Ausbildung der GKMF Instruktoren mitverantwortlich zeichnet, behandelte während des heutigen Seminars Techniken und Taktiken zur erfolgreichen Verteidigung gegen Messer und Messerähnliche Gegenstände.
Besonderen Wert legte er dabei auf die Feststellung, dass "erfolgreich verteidigen" im Fall einer Messerbedrohung oder eines Messerangriffs, immer nur Schadensminimierung bedeuten kann!
Denn anders als auf der Trainingsmatte, erfolgen Messerbedrohungen und vor allem Messerangriffe in der Realität wild, hart und dynamisch.
Um hier den Verletzungsgrad so gering wie irgendmöglich zu halten,
bildete die Fixierung des Waffenführenden Armes über ringerische Techniken den Hauptteil des Seminars.
Sehr schön wurde dabei deutlich dass eine der Wurzeln des Krav Maga, ganz klar das klassische Ringen ist.
Back to the roots of Krav Maga sozusagen
Nach einem kurzen, knackigen Warm Up bei welchem im Clinch gestartet wurde und dann das ziehen eines Messers verhindert werden sollte, ging Markus zu einem Bedrohungsszenario über:
Wir werden mit einem Messer am Hals ausgeraubt. Hier zeigte Markus wie man sehr schnell maximale Kontrolle über den Waffenarm erreichen kann um sich ein Fluchtfenster und eine sichere Flucht zu erarbeiten.
Anschließend ging es weiter mit einem Drill bei dem die Teilnehmer Messerangriffe aus verschiedenen Winkeln abwehren und anschließend den Waffenarm isolieren mussten.
Wer Markus kennt, weiß dass er ein großer Freund des harten Kontaktes und der stetigen Progression ist. So wurde sich auch bei diesem Seminar nichts geschenkt um sich der Realität so dicht wie möglich anzunähern.
In der letzten Stunde ging es dann kurz nach draussen wo Markus mit einer Flasche Filmblut auf uns wartete.
Der Grund: Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wird man bei einem Messerangriff verletzt, muss aber trotzdem weiterkämpfen um schlimmeres nach Möglichkeit zu verhindern. Mit "blutigen" und glitschigen Händen,
wurden nun die verschiedenen Angriffe und Abwehrtechniken wiederholt trainiert.
Nach einer kurzen "Waschung" kam dann der "Reality Check":
Angetan mit den Schutzwesten die wir bereits von Itay Gil kannten und gepolsterten Helmen, wurden nun die verschiedenen Messerangriffe im Vollkontaktmodus und völlig unkooperativ ausgeführt.
Hierbei zeigte sich überdeutlich was wirklich funktioniert und was nicht.
An schöne Hebel und Entwaffnungen war zu keiner Zeit zu denken.
Das einzige was noch ging war der beharrliche Versuch den Waffenarm so gut es geht zu kontrollieren und den Gegner unter Einsatz der eigenen Körperwaffen zu attackieren um dann die Flucht anzutreten.
Nach 4 Stunden gingen die Teilnehmer dann verschwitzt, kaputt aber Hochzufrieden und dankbar für sehr viel guten Input auseinander.
Mein Fazit: Immer wieder gerne!