Habe gerade was in einer "alten" DKV Zeitschrift gelesen (http://www.chronik-karate.de/materia...KV-Magazin.pdf) Seite 54
Zitat
Zwartjes legt Wert auf Bewegungsfluss statt brachialer Technik, deren Arretierung aus seiner Sicht zeitraubende Unterbrechung bedeutet
Für die die nicht Wissen wer Rob Zwartjes ist: Rob Zwartjes ? Wikipedia
Um das Mögliche zur erreichen, musst du das Unmögliche versuchen!
Recht hat er!Zitat von Rob Zwartjes
Interessant, dass er auch die "Welle" anspricht, das Bild wird bei uns auch verwendet.
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Tag zusammen.
Wie passt "einen Entschluss fassen" und jegliche Art "bewusster Kontrolle" mit folgenden Vorstellungen zusammen:
- leeren des Geistes
- eins werden mit dem Gegner
- Sen-sen-no-sen (eigentlich, egal welche Art von sen)
- jegliche Art von Intuition
- Ausgleichen des Nachteils der Reaktion
- ...
; bezogen auf einzelne Techniken/Aktionen?
Kennt Ihr die Momente, in denen Ihr euch "einfach so" mal bewegt, reagiert oder geschlagen habt?
Vielleicht in Folge eines "Fehlers" in einer Partnerübung?
"Eigentlich" wollte oder sollte man einen Uchi-Uke ausführen, doch...
...der Partner war überraschend schnell
...oder er war unkonzentriert und der Angriff war anders als erwartet
...oder man war selbst in Gedanken
Und dennoch wich man aus und/oder nutzte eine andere Bewegung/Technik als "geplant"?
Vielleicht mal der eigenen Faust "hinterhergeschaut"?
In fasst jedem halbwegs freien Kampf sollte man solche Momente erleben können. Es braucht nur eine hinreichende Reduzierung der (Reaktions-) Zeit - man agiert "frei".
Muss ich mir bewusstes nicht leisten können?
Leisten, indem ich..
..überlegen bin?
..keine Gefahr besteht?
..etwas noch nicht begommen hat?
Für mich reduziert sich eine bewusste Handlung in einem Kampf auf einen beabsichtigten "Finishing Move", mit all den dazugehörigen Voraussetzungen (s.o) und Konsequenzen.
Die moralischen Konsequenzen mal beiseite geschoben (*ächz*) bereiten mir die technischen Konsequenzen einer bewussten Handlung schon Probleme genug.
["Kein erster Schlag im Karate" (1) und "sen sen sen..sensensen" (2)]
Was passiert, wenn ich mich auf etwas festlege und nicht überlegen bin (1 ignoriere und an 2 nicht glaube?)? Ich bin für einen bestimmten Moment in meiner Absicht gefangen?
Fasst jedes Karatethema krankt heute daran, dass wir jemanden aus einem Sport-Verband etwas fragen und von jemandem wie Musashi eine Antwort erwarten - oder umgekehrt.
Kontrolle, Einrasten, Fokus, Entschlossen-etwas-tun, Kime wie auch immer...beim "Katalaufen", "Kihonvorführen", Bretterputtmachen und Schaukämpfen aller Art bei jeder Technik nützlich.
Man kann aber auch den Fokus auf ES kämpft und ICH schau zu legen.
(In den Momenten bekommt "Kontrolle" eine andere Qualität und ikken hissatsu zu "automatisieren" würde im Training extrem einsam machen)
Gruß
Edith: typo
Geändert von ETARAK (24-11-2011 um 12:45 Uhr)
Man kann sich bewußt eine Einstellung antrainieren, dass man in Fall eines Kampfes unterbewußt ausgeführte Techniken ohne mentale Blockade/Zurückhaltung ausführt.
Sich bewußt eine bestimmte Unterbewußte Haltung anzutrainieren. Von daher sehe ich bei "meiner" interpretion keine Probleme.
Lustiger Nick. Kommt mir "Bekannt" vor ...
Gruß
KeineRegeln
Wollte nur kurz anmerken, dass das erste Kapitel von "Shotokan Karate Myths" auch auf Kime eingeht. Dieses Kapitel kann man vollständig online einsehen:
Shotokan Myths - Kousaku Yokota - Google Books
Evtl. ist das ja für den einen oder anderen interessant.
Kime ist keine Bewusste Kontrolle !
Dies ist am Anfang so, wird aber durch den Trainingsprozess natürlich, wie Atmen. Wenn du Also in einer Konfliktsituation Atmest kannst du ja trotzdem den Geist leeren, eins werden mit dem Gegner und erst Rech Sen-sen-no-sen anwenden. Aber wenn du Angreifst, dann mit dem für dich natürlichen Kime und der potenzialität eines Ippon (Ichigeki Hissatsu).
Kime ist wichtig und keine Verkrampfung.
Take a look at Asai.
Asai ist hier ein gutes Stichwort.
Oft wird "Kime" und die Konzentrierung der Maximalkraft schon bei Bewegungsausführung irgendwie miteinander verquirlt.
Das ist aber ein grundsätzlicher Fehler...
Entscheidend ist eher eine maximale Beschleunigung in der Bewegung und dies sollte ohne maximale Kraft, sondern eher locker erfolgen.
Die hohe Kunst ist dann die Umsetzung der kinetischen Energie in den Endpunkt der Technik beim Auftreffen im Ziel, um maximale Fokussierung zu erreichen.
So hat es Asai in Perfektion zelebriert...
Daher sah es bei ihm auch immer so provozierend weich aus...die "Zerstörungsenergie" aber war brachial
Hallo,
das, was K. Yokota in seinem Buch über „Kime“ schreibt, sind unterm Strich leider nur andere, neue Halbwahrheiten, weswegen ich dazu raten möchte, seinen Text nicht als letzte Wahrheit zu diesem Thema zu betrachten.
Der chinesische Begriff „I“ 意 (z.B. in Hsing-I Ch’üan) bedeutet „Wille“ oder „Gedanke“ und hat sprachlich und Inhaltlich nichts mit dem japanischen Begriff „Kime“ 極, wie es G. Funakoshi nutzte, zu tun. Jeder sieht, daß die Zeichen verschieden sind und wie „Kime“ übersetzt wird, erkläre ich in dem Thema, das oben schon verlinkt wurde (Einloggen). Kurz gesagt ist „Kime“ der „Abschluß“ einer Kampfhandlung, während 意 mehr oder weniger den Auftakt einer Handlung darstellt. „Kime“ ist im Vergleich zu „I“ sehr viel weniger philosophisch, weil damit ursprünglich einfach mal das „Finale“ einer Karate-Technik am Partner gemeint war. Schritt für Schritt warteten dann Leute aus sogenannten Kampfsportforschungszirkeln ohne Kenntnisse um die japanische Sprache und mit ziemlich mangelhaften Kenntnissen auf dem Gebiet des Karate mit immer esoterischeren Erklärungen zu einer Sache, die sie selbst nicht verstanden, auf, um ihre Wissenslücken mit selbstgebackenen Erklärungen auszustopfen. Leider sind deren Erklärungen heutzutage häufig Ausgangsbasis für Diskussionen und gutgemeinte Ratschläge...
Grüße,
Henning Wittwer
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