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Thema: vergewaltigt !

  1. #391
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    Im Falle von Sexualstraftätern erfüllt die Strafe zunächst primär eine Schutzfunktion:
    - Schutz der Bevölkerung vor dem inhaftierten Menschen
    - Schutz des Häftlings vor sich selbst

    Deutlicher wird dies evtl., wenn du den Bereich der Sicherungsverwahrung als Beispiel nimmst, wo alleine die Definition den Schutzaspekt hervorhebt.

    Der Aspekt der Einschüchterung bei einer Haftstrafe wird gerne betont, tritt aber sicherlich mit dem "steigenden Grad" des Verbrechens in den Hintergrund. Bedeutet ganz salopp gesprochen: Ein Ladendieb hat vor einer Strafe höchstwahrscheinlich mehr Respekt, als ein Vergewaltiger oder Mörder. Ganz generell gesehen.
    Deswegen auch kein signifikanter Rückgang der schweren Gewaltverbrechen in Ländern mit Todesstrafen.

    Bei Sexualstraftätern gibt es (mehr oder weniger) regelmäßig Fälle, in denen dem Betroffenen die Krankhaftigkeit seines Verhaltens nicht nur bewusst ist, sondern er auch damit rechnet, erwischt zu werden. Es traten mittlerweile mehrfach Situationen auf, in denen der Betroffene vor seiner Tat gebeten hat, inhaftiert zu werden, damit er eben nicht straffällig wird.

    Ich denke, die Angst vor Strafe ist eine typische Sichtweise der Allgemeinheit, die eben Obzessionen zu Gewalttaten oder andere außergewöhnliche Hintergründe nicht erfassen und verstehen kann. Natürlich herrschen da "oberflächliche" Ängste (Respekt) vor. Nur kommt man mit einer 1:1 Projizierung nicht weit.
    Mal ganz banales Alltagsbeispiel: Mein Kumpel vom Lande zieht sich jedes Mal, wenn er in Köln parkt, teuere Parkscheine. Er könnte ja einen Strafzettel oder den Führerschein abgenommen bekommen.
    Vielen Kölnern ist das -überspitzt gesagt- absolut egal. Sie haben da ein ganz anderes Verhältnis zu. Genauso die Schwarzfahrer bei der Bahn. In der Stadt ist es "normal", dass ein gesunder Drittel-Anteil der Fahrgäste nicht unbedingt legal unterwegs ist (vllt. haben die wegen Falschparken keinen Führerschein mehr ). Auf dem Land oder bei Leuten, die nicht oft mit der Bahn fahren, wird das ja schon als Kapitalverbrechen gesehen...
    It 's not who I'm underneath but what I do that defines me. Bruce Wayne
    Dabei würdest Du sogar beim Schattenboxen verlieren. Kannix

  2. #392
    Simplicius Gast

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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Vielen Kölnern ist das -überspitzt gesagt- absolut egal. Sie haben da ein ganz anderes Verhältnis zu. Genauso die Schwarzfahrer bei der Bahn. In der Stadt ist es "normal", dass ein gesunder Drittel-Anteil der Fahrgäste nicht unbedingt legal unterwegs ist (vllt. haben die wegen Falschparken keinen Führerschein mehr ). Auf dem Land oder bei Leuten, die nicht oft mit der Bahn fahren, wird das ja schon als Kapitalverbrechen gesehen...
    Auf dem Land sind die Gemeinschaften eben noch kleiner, daher wird assoziales Verhalten unmittelbarer wahrgenommen, als in der großen anonymen Stadt, wo offensichtlich viele vergessen, dass sie Teil der Stadt sind.

  3. #393
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    Magst du asozial nennen, passiert aber tagtäglich millionenfach. Münster veröffentlichte Anfang des Jahres, dass rund zwei Drittel aller Radfaher nicht StVO-getreu fahren. Ist halt irgendwann die Frage, wie weit sich asoziales Verhalten strapazieren lässt.
    Auf´m Land ist das natürlich anders, da kennt einen auch jeder. Und wer möchte es sich schon mit seiner Verwandschaft verscherzen
    Geändert von MCFly (30-05-2012 um 13:16 Uhr)
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  4. #394
    Simplicius Gast

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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Magst du asozial nennen, passiert aber tagtäglich millionenfach. Münster veröffentlichte Anfang des Jahres, dass rund zwei Drittel aller Radfaher nicht StVO-getreu fahren. Ist halt irgendwann die Frage, wie weit sich asoziales Verhalten strapazieren lässt.
    Die Verkehrsbetriebe finanzieren sich durch Fahrscheinverkauf.
    Wenn ein Drittel meint, keinen nötig zu haben, dann steigt der Fahrpreis und die, die für die Dienstleistung zahlen zahlen für die Schwarzfahrer mit.
    Das nenne ich asozial, genauso, wie jegliches anderes Schmarotzertum auf Kosten der Allgemeinheit, egal aus welcher Schicht.
    Das ist für den einzelnen Schmarotzer natürlich ökonomisch sinnvoll, ab einer bestimmten Quote gehen dadurch allerdings kooperative Systeme kaputt.
    Dabei ist das Unrechtsbewusstsein eventuell größer (vielleicht auch nur die Angst vor Strafe), wenn man in einer WG von fünf Leuten sich nicht an der Haushaltskasse beteiligt, als wenn man sich bei einer Gemeinschaft von Millionen Fahrgästen nicht an den Kosten für den Betrieb des ÖPNV beteiligt oder Versicherungen betrügt.

  5. #395
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    Dann wäre aber das Gros aller Bundesbürger in einzelnen Bereichen asozial.

    Sinnvoller finde ich tatsächlich genannten den Bezug zu bestimmten Quoten. Und dem Bewusstsein, andere durch das eigene Verhalten zu schädigen. Z.B. weil es Spaß macht. Aber gut, sei´s drum.
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  6. #396
    Simplicius Gast

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    Zitat Zitat von MCFly Beitrag anzeigen
    Sinnvoller finde ich tatsächlich genannten den Bezug zu bestimmten Quoten.
    Esst Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren?

    Ab welcher Quote würde denn Vergewaltigung zur Kultur?

  7. #397
    Sven K. Gast

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    Zitat Zitat von dadada Beitrag anzeigen
    Was bewirkt eine Strafe? Sie soll einschüchtern, Angst machen. Wenn Du das tust, dann bekommst Du das. Jeder aber, der etwas wirklich tun möchte glaubt in dem Moment nicht, dass er erwischt wird. Also macht eine Strafe für solche Menschen auch keinen Sinn.

    Wenn jemand ein Sexualtäter ist, dann wird er sicherlich gewisse starke sexualgesteuerte Triebe in sich spühren. Wie soll in so einem Fall eine Strafe wirken. Solchen Menschen könnte nur dadurch geholfen werden, dass sie lernen mit diesem Trieb harmlos umzugehen.

    Ein gutes Beispiel hierfür sind Tiere. Unser Hund hatte jahrelang einen extremen Sexualtrieb. Das einzige woran der dachte war bei einem Weibchengeruch: Sex. Für ihn bedeutete das unwahrscheinlich viel Stress. Der hat in solchen Momenten nichts mehr gesehen oder gehört. Nach seiner Kastration war der Hund viel entspannter, sein Sexualtrieb ist aber immer noch vorhanden, aber jetzt in einem recht normalen Rahmen.
    Es gibt nicht DIE Täter oder DIE Vergewaltigung. Sehr oft sind die Taten
    auch NICHT Triebgesteuert. Sie dienen oft einer Machtdemonstration oder
    als Strafe, sind einer "Gruppendynamik" geschuldet oder dem Einfluss von
    Drogen usw. usf. Dies gilt ganz besonders in Beziehungstaten. Bei den "bösen
    Onkel" die aus den Büschen Springen ist der "Trieb" öfter vorhanden. Diese
    Fälle machen aber nur den geringsten Teil(3-5%) der Übergriffe aus.

  8. #398
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    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Esst Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren?

    Ab welcher Quote würde denn Vergewaltigung zur Kultur?
    Asozialität ist für mich eigentlich nur die soziologische Bezeichnung für abnormes Verhalten. Und ich empfinde es nicht als asozial, wenn ein recht beachtlicher Bevölkerungsteil z.B. mitunter nicht zwingend einen Fahrschein benutzt. Davon abgesehen, dass die Bahn sich neben den Fahrkarten durch viele Dinge finanziert und die Kartenpreise primär durch wirtschaftliche Zyklen bestimmt werden, denkt sich sicherlich der kleinste Teil "Hah! Ich schädige jetzt mal die anderen Mitmenschen, damit sie mehr bezahlen müssen.", wenn er denn eine Schwarzfahrt riskiert. Deswegen heiße ich so ein Verhalten nicht gut, ist für mich nur nicht unbedingt asoziales Verhalten, denn das äußert sich in Lebenseinstellungen und Wesenszügen, nicht in einzelnen Bereichen.

    Und was deinen polemischen Vergleich angeht, gibt es Kulturen, die einen durchaus "neutraleren" Bezug zu solchen Bereichen wie sexuellen Übergriffen hegen. Da wird auch schon mal eine vergewaltigte Ehefrau wegen Ehebruch gesteinigt. Und was die Fliegen und den Dung angeht, sind wir dann auch nicht weit weg, Fanatismus begründet sich gerne auf übersteigerten religiösen Einflüssen und das beginnt meistens damit, dass irgendwelche Leute "nicht irren" können...
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  9. #399
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    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Es gibt nicht DIE Täter oder DIE Vergewaltigung. Sehr oft sind die Taten
    auch NICHT Triebgesteuert. Sie dienen oft einer Machtdemonstration oder
    als Strafe, sind einer "Gruppendynamik" geschuldet oder dem Einfluss von
    Drogen usw. usf. Dies gilt ganz besonders in Beziehungstaten. Bei den "bösen
    Onkel" die aus den Büschen Springen ist der "Trieb" öfter vorhanden. Diese
    Fälle machen aber nur den geringsten Teil(3-5%) der Übergriffe aus.
    Hallo Sven, kannst Du auf diesen letzten Abschnitt noch mal eingehen? Insb. die Zahl wuerde mich interessieren und woher die kommt; ich bin da auf der Suche nach guten Quellen. Bis jetzt sind mir immer nur die Quoten von ca. "70 % der Täter aus dem Nahfeld" begegnet.

    Schoene Gruesse

  10. #400
    Sven K. Gast

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    Zitat Zitat von Pyriander Beitrag anzeigen
    Hallo Sven, kannst Du auf diesen letzten Abschnitt noch mal eingehen? Insb. die Zahl wuerde mich interessieren und woher die kommt; ich bin da auf der Suche nach guten Quellen. Bis jetzt sind mir immer nur die Quoten von ca. "70 % der Täter aus dem Nahfeld" begegnet.

    Schoene Gruesse
    Tja. Das ist leider ein sehr "dunkles" Thema. Je nachdem, welche Datenquelle
    man zugrunde legt, kommt man zu unterschiedlichen Zahlen. Deine "30%"
    dürften sich aber aus der PKS nähren. Dort sind ca. 30% Vergewaltigungen
    im Rahmen der Straßenkriminalität angegeben. Das ist aber viel zu kurz
    gedacht, da z.B. die Vergewaltigung vom Nachbarn im Treppenhaus auch
    nicht unter "Straßenkriminalität" fällt oder die Vergewaltigung durch den
    "Freund" im Auto/auf dem Parkplatz eben doch. Dazu kommt die
    "Dunkelziffer". In der Literatur sprechen sie oft von "äußerst selten", "sehr
    gering" usw. usf. Z.B. in
    Kriminologie für das 21. Jahrhundert: Amazon.de: Hans J. Schneider: Bücher
    Internationales Handbuch der Kriminologie: Grundlagen der Kriminologie: Bd 1: Band 1: Amazon.de: Hans Joachim Schneider: Bücher
    Sexuelle Gewalt - Vergewaltigung und Sexueller Mißbrauch: Amazon.de: Henning Finis: Bücher

    Letzten Endes hat kaum jemand verlässliche Zahlen und alle beziehen sich
    wohl auf eine amerikanische Studie von 2004, die lediglich 2% "fremde
    Täter" angibt. Der Verdacht liegt aber nahe, dass die Zahlen hinkommen.
    Eventuell nicht in dem amerikanischen Rahmen, aber daher schrieb ich ja
    auch 3-5%. Viel mehr dürften es nicht sein.
    Der "Sicherheitsbericht" des BMJ schreibt
    "Weiter unterstreichen diese Daten, dass Sexualdelikte mehrheitlich Beziehungstaten im sozialen Nahbereich sind."
    http://www.bmj.de/SharedDocs/Downloa...ublicationFile

    Außerdem sollte man beachten, das die Hemmschwelle "Fremde" anzuzeigen
    wesentlich geringer ist, als wenn es sich um Partner/Freunde/Kollegen
    handelt. Das "Verzerrt" natürlich auch die Statistik.

  11. #401
    klar Gast

    Standard

    Bitte entschuldigt, dass ich mir nicht alles durchgelesen habe und meine Meinung frei und ohne aktuellen Bezug schreibe!

    Ich bin ein Mann. Als ich etwa 17 war habe ich gestoppt/getrampt/angehalten um zu meiner Freundin auf dem Dorf zu fahren. Ein älterer Motorradfahrer hat mich mitgenommen. Er ist einfach durch das Dorf durchgefahren und hat im Wald angehalten und wollte Sex mit mir haben. Ich bin abgehauen, in der Nacht in den dunklen Wald hinein, über Gartenzäune, bis zur nächsten Ortschaft.

    Bei Angst vor Vergewaltigung:
    1.: abhauen/flüchten/weglaufen!
    2.: abhauen/flüchten/weglaufen!
    3.: abhauen/flüchten/weglaufen!
    4.: Pipi und Augen!!! Der Druck der nötig ist ein Auge zu durchstoßen entspricht etwa 20 kg. Das sollte man hinkriegen. Vorher ein Schocktritt in die Genitalien. Immer in die Eier! Pipi und Augen!

    Hier noch ein Text von meiner aktuellen HP, überlest einfach die Werbung (ich war zu faul sie rauszulöscehn), aber ich finde das passt in diesen Thread gut rein, wobei der Fluchtaspekt zu wenig berücksichtigt wurde:


    OFFENSIVE SELBSTVERTEIDIGUNG

    Man sollte grundsätzlich immer aufmerksam und wachsam sein und mit einer schwierigen Situation rechnen. Es ist aber nicht notwendig permanent ängstlich und nervös zu sein. Man muss selbstsicher und aufmerksam Gefahren erkennen und nach Möglichkeit meiden. In potenziell schwierigen Situationen, die man nicht meiden kann, muss man ruhig, selbstsicher und aufmerksam bleiben und auch so wirken, und sich dabei innerlich auf eine Eskalation der Lage vorbereiten. Dabei sollte man unauffällig überlegen und achten in welche Richtung man am besten flüchten könnte und auch darauf, dass kein potentieller Angreifer in den Rücken kommen kann und den Fluchtweg abschneidet. Die Gesichter der potentiellen Angreifer oder spezifische Körpermerkmale sollten sich genau eingeprägt werden, um später gegenüber der Polizei gute und brauchbare Zeugenaussagen machen zu können. Das gilt auch für Situationen in denen man selbst nicht betroffen ist -> wenn man nicht eingreifen kann muss man wenigstens ein guter Zeuge sein!

    Man muss sich entscheiden: kämpfen oder nicht kämpfen?
    Entweder Angriff oder Nachgeben!
    Halbherziger Widerstand und nur etwas Gegenwehr beenden weder eine Notwehrsituation, noch beruhigen sie den Angreifer!

    Wenn man sich für das Nachgeben entscheidet, also eine schwierige Situation kampflos überstehen will, so darf man sich überhaupt nicht gegen die Angreifer wehren, sondern muss versuchen Freundschaft zu schließen oder wenigstens netter zu sein als erwartet. Dabei ist es wichtig keinerlei Aggression beim Angreifer auszulösen. Die wichtigsten (Gegen-)Aggressionsauslöser sind Angst, Aggression und Machtgefühle. Der uns bedrohende Angreifer darf sich also nicht bedroht fühlen und Angst bekommen. Er darf nicht wütend, gereizt und aggressiv werden. Und er darf kein Gefühl von Allmächtigkeit bekommen. Wir dürfen ihm gegenüber nicht als bedrohend, aggressiv oder hilflos wirken. Man tut im ersten Schritt was der Angreifer sagt und verlangt, und versucht innerlich ein Gefühl des Verständnisses und der Liebe zum Angreifer aufzubauen. Wenn man den Angreifer emotional verstehen kann fällt es leichter mit ihm zu kommunizieren.

    Wenn man sich für das Kämpfen entscheidet, als letzten Ausweg, zum reinen Selbstschutz oder zum Schutz anderer, dann muss man mit voller Härte und Aggressivität schnellstmöglich die Situation klären. Dabei muss man selbst zum aggressiven, giftigen Bullterrier werden. Wie ein Löwe in unaufhaltsamer, wilder Raserei müssen wir richtig drauf gehen und den Gegner kaputt machen. Entschlossene Aggressivität, Schnelligkeit, Wucht und Wirksamkeit der eigenen Handlungen sind wesentlich besser und wichtiger als irgendwelche ausgefeilten Techniken oder kopfgesteuerten Spielchen. Es gibt keinen Zwischenweg, entweder man verteidigt sich richtig und effektiv und situationsklärend, oder man gibt nach.

    Unabdingbar für funktionierende Selbstverteidigung ist der Wille sein gegenüber wirklich körperlich zu schädigen, der Wille zum eigenen Schutze Gewalt gegen andere anzuwenden. Daran scheitern schon die meisten. Der Wille zum Einsatz von Gewalt, bei vollem Bewusstsein der Folgen, wobei die Folgen vom eigenen Tod bis zum Tode des Gegners reichen können (!), und nicht wie gemeinhin akzeptiert und angenommen von eigenen leichten Verletzungen bis zu schweren Verletzungen des Gegners, ist aber die Hauptvoraussetzung für funktionierende Selbstverteidigung. Aus diesem Willen folgt die Anwendung der benötigten Kraft, Schnelligkeit und Distanz. In vielen Kampfkunstschulen wird der Fehler begangen, dass beim Üben die Schüler gar nicht „richtig“ treffen wollen, und dadurch Kraft, Schnelligkeit und Distanzen völlig unrealistisch sind. Schüler solcher Kampfkunstschulen sind oft völlig überrascht und chancenlos sollten sie jemals in reale Konflikte mit wirklich guten Kämpfern geraten, selbst wenn sie (die Schüler) einen schwarzen Gürtel tragen.

    Das Ziel ist es möglichst unverletzt einen körperlichen Zweikampf (oder auch gegen mehrere Gegner, mit und ohne Waffen) zu überstehen und seine Ziele (z.B. Schutz einer Person oder Befreiung aus eigener Notsituation) zu erreichen. Angriff ist die beste Verteidigung. Es ist besser aktiv zu agieren als nur auf die gegnerischen Angriffe zu reagieren. Eine Lücke in der gegnerischen Verteidigung ist aktiv zu suchen und sofort aktiv zu nutzen! Abwehr und (multipler) Angriff erfolgen gleichzeitig und sind eins! Dabei spielt es keine Rolle ob man dem gegnerischen Angriff ausweicht, ihn weiterleitet, abblockt oder direkt stört. Greift der Gegner oben an, so ist er unten offen. Schlägt er von außen (z.B. mit einem Schwinger), so schlägt man gerade in die Mitte. Kommt er direkt durch die Mitte auf der Zentrallinie, so schlägt man von außen. Dabei muss man immer sehr schnell einen mehrfachen Angriff durchführen (z.B. gleichzeitig Treten und eine Schlagkombination oder in einen Haltegriff nehmen bei gleichzeitigem Schlägen und Kniestößen). Das gilt auch für Griffe, Hebel, Würfe und Bodenkampf. Man muss jede sich bietende Chance nutzen den Kampf durch einen Sieg (Festnahme etc.) zu beenden. Man muss aber darauf achten nicht in eine Finte oder Falle zu laufen. Lücken die offensichtlich absichtlich offen gelassen werden sind zu meiden. Man muss selber Lücken suchen oder aufreißen und aktiv gestalten und dann sofort Schlagen, Treten, Werfen, Greifen oder Hebeln. Durch diese gezielte, aktive Kampfführung können wir die Initiative in die Hand nehmen, den Kampf selber gestalten, und einen Rollenwechsel raus aus der Opferrolle vollziehen.

    In vielen klassischen Kampfkünsten wird der Fehler begangen, dass die Schüler lernen und üben auf langsame Einzelaktionen perfekt zu reagieren. In der Realität hat man dazu aber keine Zeit. Deshalb trainieren wir auch den Angriff und die Abwehr sehr vieler und extrem schneller Bewegungen (z.B. mit einem Messer). Dabei darf man aber nicht hektisch werden, sondern die eigenen Aktionen müssen immernoch wirkungsvoll und kampfbeendend bleiben.

    Ein Kampf ist erst beendet wenn der Gegner festgenommen und ruhig gestellt, verletzt ist (kampfunfähig) oder sich ergeben hat! Man bleibt am Gegner dran bis der Kampf wirklich beendet ist.

    Ist der Gegner zu stark oder ausdauernd, und man hat das Gefühl man verliert, dann ergreift man die Flucht. Flucht ist ein legitimes Mittel der Selbstverteidigung. Entweder man gewinnt oder man flüchtet. Man gibt dem Gegner keine Chance sich auszuruhen, neue Kräfte zu sammeln und psychisch zu ordnen. Wenn man sich nach der ersten Notwehr für die Flucht entschieden hat muss man sicherstellen, dass es nicht zu weiteren Konfrontationen kommen kann, indem man die Polizei alarmiert, möglichst viel Aufmerksamkeit erregt oder sich versteckt.

    Besonders interessant ist das Thema für potentielle Vergewaltigungsopfer. Viele Mädchen haben Angst, dass bei Gegenwehr die Sache nur noch schlimmer wird und lassen es über sich ergehen, was sie aber nicht davor schützt anschließend doch noch gequält und/oder sogar getötet zu werden. Das schlimmste was bei einer Vergewaltigung passieren kann sind seelische Erniedrigung, extremer Ekel, bestialische Quälerei, Schmerzen und Tod. Das Schlimmste was bei aktiver Gegenwehr passieren kann sind nur Schmerzen und Tod. Die seelische Erniedrigung, extremer Ekel und bestialische Quälerei finden bei aktiver Selbstverteidigung nicht statt. Außerdem ist statistisch erwiesen, dass die meisten Vergewaltiger bei aktiver Gegenwehr sogar ganz von ihrem Opfer ablassen.

    Prinzipiell gilt: Aufmerksamkeit, Kampfbereitschaft, Abwehr und wuchtige Gegenwehr, Flucht und Hilfe

    Be a hard Target!

  12. #402
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    Zitat Zitat von Sven K. Beitrag anzeigen
    Tja. Das ist leider ein sehr "dunkles" Thema. Je nachdem, welche Datenquelle
    man zugrunde legt, kommt man zu unterschiedlichen Zahlen. Deine "30%"
    dürften sich aber aus der PKS nähren. Dort sind ca. 30% Vergewaltigungen
    im Rahmen der Straßenkriminalität angegeben. Das ist aber viel zu kurz
    gedacht, da z.B. die Vergewaltigung vom Nachbarn im Treppenhaus auch
    nicht unter "Straßenkriminalität" fällt oder die Vergewaltigung durch den
    "Freund" im Auto/auf dem Parkplatz eben doch. Dazu kommt die
    "Dunkelziffer". In der Literatur sprechen sie oft von "äußerst selten", "sehr
    gering" usw. usf. Z.B. in
    [url= für das 21. Jahrhundert: Amazon.de: Hans J. Schneider: Bücher[/url]
    [url= Handbuch der Kriminologie: Grundlagen der Kriminologie: Bd 1: Band 1: Amazon.de: Hans Joachim Schneider: Bücher[/url]
    [url= Gewalt - Vergewaltigung und Sexueller Mißbrauch: Amazon.de: Henning Finis: Bücher[/url]


    Letzten Endes hat kaum jemand verlässliche Zahlen und alle beziehen sich
    wohl auf eine amerikanische Studie von 2004, die lediglich 2% "fremde
    Täter" angibt. Der Verdacht liegt aber nahe, dass die Zahlen hinkommen.
    Eventuell nicht in dem amerikanischen Rahmen, aber daher schrieb ich ja
    auch 3-5%. Viel mehr dürften es nicht sein.
    Der "Sicherheitsbericht" des BMJ schreibt
    "Weiter unterstreichen diese Daten, dass Sexualdelikte mehrheitlich Beziehungstaten im sozialen Nahbereich sind."
    [url]

    Außerdem sollte man beachten, das die Hemmschwelle "Fremde" anzuzeigen
    wesentlich geringer ist, als wenn es sich um Partner/Freunde/Kollegen
    handelt. Das "Verzerrt" natürlich auch die Statistik.

    Danke für den Beitrag und vor allem die Links! Jetzt am Wochenende ist Umbau und Eröffnung neuen Trainingscenter, danach mach ich mich daran.

    Beste Grüße

  13. #403
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    Zitat Zitat von klar
    Die seelische Erniedrigung, extremer Ekel und bestialische Quälerei finden bei aktiver Selbstverteidigung nicht statt.
    Warum nicht?
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  14. #404
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    Sagen wir mal, kommt darauf an. Es ist ein Ausbruch aus dem geplanten Ablauf, bei einem gewissen Anteil der Täter bricht dann die Geschichte zusammen, und die machen etwas anderes. Wieviele ist Spekulation. Aber es ist glaube ich belegt, dass heftiger Widerstand bei vielen Tätern sogar zum Tatabbruch geführt hat.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  15. #405
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    Ich wollte auch eher infrage stellen, ob eine Vergewaltigung, oder ein Vergewaltigungsversuch alleine durch Gegenwehr als weniger erniedrigend empfunden wird. Dass ein Täter ein nur bedingt wehrhaftes Opfer sucht, steht sicherlich außer Frage. Die Reaktionen sind dann unterschiedlich.

    Sagen wir einfach, dass das Leben eben nicht per se durchgeplant ist oder nach Plan verläuft.
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