Zitat von
AndyLee
Ich glaube aber auch, dass es etwas mit unserem Rollenverständnis von Mann und Frau zu tun hat. Den jeweiligen Geschlechtern werden - ungeachtet ihrer Individualität - Attribute zugeordnet, die letztlich nicht aus dem luftleeren Raum entstanden sind. So ist "häusliche Gewalt" beispielsweise von der Täterschaft her ausschließlich männlich, weiblich hingegen ist die Opferrolle.
Dies macht es insgesamt auch schwer, ehrlich über Gewalttaten und deren Konsequenz (z. B. im Bezug auf die KK) zu diskutieren. Vor allem ist vielen Menschen überhaupt nicht klar, dass die meisten Opfer von Gewalttaten Jungen und Männer sind. Diese Opfergruppe ist um ein Vielfaches höher, als die der Mädchen und Frauen.
Frauen betrachtet man gesellschaftlich mit einer gewissen positiven Emotionalität, Männer hingegen werden Emotionen nicht zugetraut, sie misst man konsequent an ihren Taten.
Ich will hier keine Diskussion zum Thema Männer vs. Frauen vom Zaun brechen, sondern darauf hinweisen, dass so etwas wie Missbrauch grundsätzlich in Einbahnstraßen diskutiert wird. Da wundert es auch nicht, wenn überhaupt nichts passiert ist, es dennoch aber ziemlich einfach ist, etwas zu konstruieren, weil man - gesellschaftlich - "vor denkt".