Unabhängig von dem Bericht: Ich würde niemals meinem (theoretischem) Kind geben!
Gruß
KeineRegeln
Diesen Artikel dazu habe ich letztens gelesen. Passt sehr gut dazu:
http://www.magazin-auswege.de/data/2...reerk_ADHS.pdf
Mit ADS/ADHS wird heutzutage als Diagnose herumgeworfen, wie mit ollen Kamellen an Karneval. Mehr Sport, weniger bekloppte Eltern, gesündere Umwelt, ein besseres Schulsystem, gesündere Ernährung, die Liste der Möglichkeiten unsere Gesellschaft für Kinder besser zu machen ist lang. Schön bestätigt zu bekommen, was ich mir schon seit langer Zeit denke
Na, ist ja ganz was Neues.Ferner stellt die FAZ fest, daß psychische Krankheiten keine Krankheiten, sondern ein Deutungsmuster seien: Als psychisch krank würde definiert, was gegen bestimmte Regeln verstoße und von Normen abweiche. Diese Normen wären nicht ein für alle Mal fest-gelegt, sie könnten sich verändern.
Leute, mal ehrlich: Weiß man sowas als Nichtpsychologe wirklich nicht? NATÜRLICH sind psychische Störungen Deutungsmuster. Was denn sonst? Man stellt Symptome fest. Man erhebt die systematisch, stellt fest, dass bestimmte häufig zusammen auftreten. Das ist dann ein Syndrom. Mehr Daten werden gesammelt, und schließlich taucht das Ganze in nem Diagnoseschlüssel auf, damit man Daten untereinander systematisch sammeln und abgleichen, und es von anderen, ähnlichen Störungsbildern differenzieren kann. Da werden dann auch Grenzen gezogen, wieviele Symptome wie stark vorhanden sein müssen, damit sie diese Diagnose rechtfertigen, und welche Komorbiditäten wie häufig auftreten. Und dann schaut man, wie man Leuten mit diesem dann "Störung" genannten Symptomkomplex helfen kann, und sammelt Erfahrungen, was in ähnlichen Fällen geholfen hat. Wenn man dann noch Zeit hat, schaut man, wo es herkommen könnte. Passen Daten nicht, muss neu verhandelt werden.
WIE soll es denn sonst gehen??
Diese Ritalingeschichte wurde in der Fachwelt von Anfang an auch kritisch beäugt. Es hat halt geholfen, die Symptome in den Griff zu bekommen, die Kinder wurden in der Schule erstmal besser. Was dann dazu führte, dass Eltern auf diese Behandlung drängten (vor allem in den USA, die sehens mit Medikamenten eh nicht so eng). Was dann wiederum dazu führte, dass sie natürlich bekamen, was sie wollten, und die Pharmaindustrie ordentlich dran verdiente. Alles letztlich auch nix Neues für jeden, der nicht erst seit gestern im Kapitalismus lebt. Und jetzt kippt der Trend halt (vielleicht, wie gesagt, kritisiert wurde das Syndrom wie die Behandlung von Anfang an).
Letztlich ist aber JEDE Psychopharmakabehandlung (und auch viele andere Medikamentengaben und Eingriffe) immer eine Abwägungssache zwischen Wirkung und (kurz- und langfristigen) unerwünschten Nebenwirkungen. Das weiß doch jeder, der mal einen Beipackzettel gelesen hat.
Nach der neuesten Ausgabe des ICD-10 ist so ziemlich jeder von einer psychischen Krankheit betroffen, wenn es denn so gedeutet wird.
Ansonsten @Terao +1
Das was du erklärst trifft auf alle Fälle bei denen ein Psychotherapeut oder Psychologe behandelt zu. Es gibt allerdings noch Psychater
die den Körper erst mit Mittelchen Vollpumpen wenn nicht eine (Verhaltens-)störung der Fall ist sondern ein Körperliches Gebrechen die Ursache ist. Schließlich kannste bei Epilepsien, Bournout, Schizophrenie usw. nicht nur von Abweichung von Normen reden, wobei jede Krankheit ja eine Abweichung von der Norm (gesundheit) darstellt....
Oder hab ich an dir Vorbeigeredet?
Nö. Natürlich gibts wie in jeder Branche, in der schwierige Entscheidungen zu treffen sind, Leute, die so, und Leute, die so abwägen. Und auch Leute, die (nachträglich betrachtet) falsch abwägen. Natürlich gibts auch (wie überall) Leute, die sich unter Unsicherheit tendenziell eher so entscheiden, wie es ihnen Gewinn verspricht oder wie der Kunde es wünscht.
Und natürlich kann dadurch die FAZ mal wieder einen uralten Hut als Skandalsau durchs Dorf treiben (und damit ihre Brötchen verdienen).
Nur weil etwas nicht der Norm entspricht, heißt es noch lange nicht, dass es unnatürlich ist!
Die Norm der Menschheit ist Rechtshänder, sind deshalb alle Linkshänder behindert oder krank?
Die Zeiten als das so gesehen wurde sind heute im Westen zum Glück weitestgehend vorbei.
Ich stelle erstmal in Frage ob ADS als auch ADHS überhaupt eine Krankheit ist. Wissenschaftler sehen auf die Schwachpunkte dieser Menschen, schauen sie aber auch auf die stärken? Wieso entscheiden diese Menschen, welche stärken keinen Wert haben? Das tuen sie, denn sie sind bereit, Sachen wie Kreativität bei anderen Menschen zu opfern, um diese so zu gestalten, dass die Norm besser mit ihnen umgehen kann. Nämlich in dem man diese Menschen der Norm anpasst.
Wer noch nie dauerhaft Scheiße wie Ritalin zu sich genommen hat, weiß gar nicht was das im Hirn bewirkt. Man wird mit der Zeit zu einem anderen Menschen. Man bekommt stärken, die man vorher nicht hatte, verliert aber auch welche und mit der Zeit beginnt man anders zu denken und manches von früher geht gar nicht mehr.
Die Fähigkeiten der Norm lassen sich auch anders Schulen, als sich mit so einem Dreck das Hirn vergewaltigen zu lassen.
Nicht jedes Kind würde heute ADHS Bescheinigt bekommen, aber jedes 2. heutige Kind ADS. Da bin ich mir mehr als sicher ...
Gruß
KeineRegeln
Astein.
Ich wäre so ein Kind nach so einem "Verhaltensbild" gewesen.
Und? Die Energie habe ich immernoch...
Einfach nur bitter.
Die Diskussion ob ADHS nun ein Krankheitsbild im klassischen Sinne oder nur die Bezeichnung für eine Abweichung von der Norm ist ist in meinen Augen müßig.
Das wirklich problematische hier ist vielmehr wie leichtfertig und in welchem Maße hier Kinder unter Drogen gesetzt werden.
Schau dir mal die Kriterien (ist treffender als Symptome zu schreiben) an, nach denen ausgebildete Fachkräfte entscheiden, ob jemand ADS hat und dann die Kriterien nach denen Fachkräfte entscheiden ob jemand umerzogener Linkshänder ist.
Diese Kriterien sind nahezu 100% identisch. Es kommt als nur auf die Fachkraft an, bei der man landet, um diese oder jene Krankheit diagnostiziert zu bekommen.
Gruß
KeineRegeln
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