Also eins vorweg, du hast mich in keinster Weise verärgert.
Meinungen sind wie Nasen und entsprechend sei jedem die Seine gelassen.
Zu dem Rest deines Beitrages möchte ich mich nur relativ kurz äußern, da wir diese Diskussion schon des Öfteren geführt haben.
Deine Meinung und Argumentation ist mir bekannt und läuft am Ende immer auf das selbe Fazit hinaus.
Das ist auch vollkommen OK und weder kann noch will ich dich von meiner Sicht der Dinge überzeugen.
Also sieh mein folgendes Geschreibsel einfach nur als Kommentar der Vollständigkeit halber, vor allem weil du sehr vieles einfach durcheinanderwürfelst und aus dem Zusammenhang reißt.
1.) Die Behauptung: "... die meisten Ju-Jutsu üben nach dem 1X1" ist sehr gewagt. Wie viele Vereine kennst du denn und kannst deren Training beurteilen?
Wir reden hier von tausenden JJ-Vereinen, du solltest also bei über 50% schon trainiert haben, um solche Aussagen treffen zu können.
Hast du das nicht, dann beruht deine Annahme nur auf deiner persönlichen Meinung.
2.) Das 1X1 enthält in erster Linie verbandstechnische Informationen und die PO, es soll gar nicht weiter auf den Wettkampfbetrieb eingehen.
Hierfür gibt es andere Informationsquellen, die man zu Rate ziehen kann.
3.) Du hast in sofern Recht, die wenigsten Ju-Jutsuka haben Interesse am offiziellen Wettkampfbetrieb des DJJV.
Die Gründe hierfür sind unterschiedlich, manche wollen nur ein bisschen Sport machen, andere sind in erster Linie an SV interessiert und wohl auch nicht wenigen sagt das Fighting-Reglement nicht zu.
Ne-Waza bringt hier evtl. neue Impulse aber das ist erst einmal Zukunftsmusik.
4.) Behördliche Lehrgänge beschäftigen sich im Gros mit Festlege-, Zugriffs-, Sicherungstechniken und sind für das Zivile-JJ völlig uninteressant.
In einem anderen Thread hast du mir mal Recht gegeben, das dieses "macht die Polizei" kein Qualitätssiegel ist und dass das "behördliches JJ" weder effizient noch brutal genug ist, um für den zivilen Einsatz in Frage zu kommen.
Hat sich diese Einsicht inzwischen wieder geändert und wenn ja, weshalb?
Abgesehen davon gibt es immer wieder Lehrgänge, die von Leuten aus der "Praxis" gegeben werden und allen offen stehen.
5.) Dieses "UFC"-Thema ist totaler Blödsinn und sollte hier auch keine Rolle spielen. Die UFC ist eine MMA-Organisation aus den USA, die hauptsächlich professionelle Events organisiert.
Wenn da tatsächlich einer mitmachen will, sollte er MMA trainieren und so gut werden, dass er einen Vertrag bekommt. Das hat mit Ju-Jutsu an sich, absolut gar nichts zu tun.
Was Judo-, Jiu- oder Grapplingwettbewerbe angeht, so kenne ich jede Menge Ju-Jutsuka die da mitmachen.
Einer davon bin z.B. ich, ich hab immer noch ne Starterlaubnis im Judo und werde von meinem alten Verein hin und wieder aufgestellt.
Doch um es nochmal zu betonen, nicht jeder hat Wettkampfambitionen und diese sind auch nicht zwingend, wenn man ein guter Ju-Jutsuka sein möchte. Wenn mein primäres Interesse der Selbstverteidigung gilt, muss ich nicht zwangsläufig in den "Ring/Käfig/what ever" steigen.
Zwei Anmerkungen hätte ich noch:
Auf welche 8 Escrima-Techniken beziehst du dich, die 8 Angriffsrichtungen?Es ist doch wie mit dem Eskrima, da wurden 8 Techniken eingefügt, wobei doch vergessen wurde, wie werden denn diese Techniken eigentlich unterrichtet.
Was der "richtige Weg" ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich mag BJJ und freue mich auf mehr davon im DJJV.Daher wirf den Ju-Jutsu Gürtel in die Ecke und lerne einfach BJJ. Das wäre doch der richtige Weg.
Ich mag auch Escrima, Boxen, MT, Judo und darum mag ich Ju Jutsu. Da kann ich das alles nämlich zusammenfügen.
So, ist doch ein wenig länger geworden, allerdings lese ich aus deinen Beiträgen oft solides Halbwissen kombiniert mit einer gewissen Antipathie dem Ju-Jutsu gegenüber.
Das alles geht jetzt nicht persönlich gegen dich, aber ich würde deine Äußerungen nur ungern einfach unkommentiert stehen lassen.
Es gibt im DJJV und seinem Ju-Jutsu Licht und Schatten, dass ist unbestritten aber ich finde du malst immer ein einfarbiges, schwarzes Bild.