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Thema: Innerer Schenkelwurf ...

  1. #1
    Eskrimador Gast

    Talking Innerer Schenkelwurf ...

    Da ich mich zur Zeit auf eine JJ - Anerkennungsprüfung vorbereite, hatten wir gestern im Training verschiedene Auffassungen darüber, wie eine korrekte, ökonomische Ausführung eines Innenschenkelwurfs aussehen soll.

    Variante 1) Das Aufreißen ... der Partner wird durch die "Supermannpossition" auf die Zehenspitzen gezogen und somit "leicht" in seinem Stand. Daraufhin erfolgte die Einleitung des Wurfs durch das eigene Schwungbein.

    Variante 2) Man stellt einen Hüftschluss her, bewegt seinen eigenen Hintern / Schwerpunkt am Partner vorbei, bricht das Gleichgewicht durch Verdrehen des gegnerischen Oberkörpers und hilft lediglich mit dem eigenen Schwungbein nach.

    Beide Ausführungen und etwa 73 Zwischenversionen kann man auf YouTube finden.

    Wie führt ihr diesen Wurf aus ?

    Oder mogelt ihr euch durch "Hüftfegen" drum rum?

  2. #2
    Radioknopf Gast

    Standard

    Ja

    Hast du mal ein video für jedes Extrem ?
    Was meinst du mit am Schwerpunkt des gegners "vorbei" bewegen?
    Variante 1 hört sich nach "ohne hüfte" an.
    Variante 2 hört sich nach einen O-Goshi dan bei dem man vorm ausheben den Gegner so verdreht das man mit dem bein werfen kann

    Wenn ich den beschreiben sollte: Aufziehen in den "supermann" oder einfach vorgebeugt & eindrehen, Hüftkontakt mit recht wenig ausheben ("anstubsen") durch unterlaufen und werfen durch den Schenkelschwung.
    Ich denke Uchi-Mata ist ein Wurf der in vielen varianten bzw. mit vielen unsauberkeiten immer noch funktionieren kann...

    Aber warten wir mal auf die Profies

  3. #3
    Gast Gast

    Standard

    Uchi-Mata kann als "Fußwurf" (Ashi-Uchi-Mata) ausgeführt werden, bei dem man tatsächlich das eigene Wurfbein so einsetzt, daß der Gegner darauf "reitet" (dazu muß er nicht "ausgehoben" werden, es genügt, daß er mit seinem Schwerpunkt etwas nach oben kommt) und dann um dieses Wurfbein herum sozusagen gedreht wird.

    Uchi-Mata kann aber auch als "Hüftwurf" (Koshi-Uchi-Mata) ausgeführt werden, bei dem das nach oben geschwungene Bein lediglich die "Verlängerung" der Hüfte des Werfenden darstellt. Das ist dem Harai-Goshi in der Tat ähnlich.

    Variante 1) Das Aufreißen ... der Partner wird durch die "Supermannpossition" auf die Zehenspitzen gezogen und somit "leicht" in seinem Stand. Daraufhin erfolgte die Einleitung des Wurfs durch das eigene Schwungbein.
    Hmmm ... also selbst sehr erfahrene (Judo)Wettkämpfer versuchen nicht, ihren Gegner "auf die Zehenspitzen" zu ziehen.
    Einfach, weil's nicht geht.
    Und weil der Gegner da nicht mitspielt.
    Stattdessen bewegen sie sich so, daß der Gegner in einer ganz bestimmten Position steht (oder so läuft, daß seine Beine sich da befinden, wo man sie für den Wurf benötigt).

    Hier sieht man viele verschiedene Varianten in Anwendung:
    UCHI-MATA - THE THROW OF THE KINGS - YouTube

    Bei 0:21 sieht man sozusagen das Paradebeispiel eines Ashi-Uchi-Mata.
    Man beachte, daß das Wurfbein gar nicht so sonderlich hoch geschwngen wird und daß der Werfende beinahe seitlich neben dem Gegner steht.
    Es ist also eine Frage des Winkels UND der Arbeit der Hände.

    Bei 0:25 sieht man das, was am häufigsten gemacht wird: man verläßt sich auf die eigene Spreizfähigkeit, reißt das Bein hoch, taucht mit dem Kopf tief ab und dreht dann den Oberkörper.
    Keine sehr elegante Version, aber wie gesagt die häufigste.
    Funktioniert oft, aber wehe, der Gegner hat ebenfalls eine hohe Spreizfähigkeit und kann nicht in die "Wurfschraube" hineingezogen werden ...
    Das tiefe Herunternehmen des Kopfes beim Werfen birgt für den Werfenden die Gefahr schwerer Verletzungen (ein sehr bekannter japanischer Judoka brach sich genau dabei das Genick, auch wenn das nun schon etwas länger her ist).



    Uchi-Mata ist ein toller Wurf.
    Allerdings sollte man bedenken, daß dieser Wurf nur nach entsprechendem Regelwerk seine Wirkung voll entfalten kann - sobald es nicht mehr verboten ist, den Angreifer in die Bodenlage zu ziehen, ist Uchi-Mata eine Einladung für jeden BJJ-ler oder Lutador ... denn der Werfende schenkt dem Gegner seinen Rücken.
    Und der wird mit dem Backtake nicht warten, bis er schon in der Luft ist ...

    Das nur nebenbei.

  4. #4
    Bero Gast

    Standard

    Der Uchi-Mata ist für mich eher ein typischer "Wettkampfwurf" und außerordentlich Variantenreich.

    Das Hauptproblem mit diesem Wurf im JJ-Kontext ist, dass oft versucht wird ihn ohne entsprechende Bewegung/Vorbereitung zu werfen.
    Der Uchi-Mata lebt (zumindest für mich) von einer gewissen Dynamik die einfach vorhanden sein muss.

    Ich muss aber zugeben, auch zu meinen Judozeiten war das nie "mein" Wurf, entsprechend verweise ich auf rambat´s Beitrag.

  5. #5
    Gast Gast

    Standard

    Das Hauptproblem mit diesem Wurf im JJ-Kontext ist, dass oft versucht wird ihn ohne entsprechende Bewegung/Vorbereitung zu werden.
    Das sehe ich genauso.
    Wer werfen lernen will (oder boxen oder treten oder effektiven Bodenkampf) der kommt nicht drumherum, das Erlernte, Geübte auch durch Anwendung stetig weiter zu verbessern.
    Ob das nun durch Wettkämpfe erreicht wird oder durch Sparring/Randori, spielt erstmal nicht so eine große Rolle.
    Wichtig ist, daß man kämpft und nicht immer nur an und mit kooperativen Partnern herumspielt.

  6. #6
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    2.144

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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    Wichtig ist, daß man kämpft und nicht immer nur an und mit kooperativen Partnern herumspielt.
    Und das gilt nicht nur für Würfe....

  7. #7
    Bero Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    Wichtig ist, daß man kämpft und nicht immer nur an und mit kooperativen Partnern herumspielt.
    Gerad bei Uchi-Mata ist ein Partner im "Dummy-Modus" sogar eher Belastung als Hilfe.
    Klar Hüft-/Schulterwurf, Außen-/Innensichel, etc., bekomme ich auch ganz gut hin, wenn der Partner einfach nur nicht sperrt.

    Da viele JJ-Prüfungen aber nach dem Prinzip "Angriff-Block-Konter" funktionieren, bleibt die Dynamik dabei schnell auf der Strecke und dann klappt ein Wurf wie Uchi-Mata eben kaum noch.

    Das liegt aber eben nicht am Wurf sondern an seiner Einleitung, schauen wir doch mal einfach ins MMA.
    Da ist der Uchi-Mata ein sogar ein recht beliebter Wurf und ergibt sich aus Aktion und Reaktion im Clinch.

    Kann man auch in einer JJ-Prüfung zeigen aber man muss es, wie du schon schreibst, auch entsprechend trainieren.

    Ein ähnlichen Problem sehe ich z.B. auch immer wieder bei den Gegentechniken. Wenn der Gegner nicht so angreift, das er auch wirklich Werfen (nehme ich mal als Beispiel da dort am deutlichsten) will, dann sieht das immer nach Bockmist aus.
    Viele Gegentechniken leben nämlich von oben angesprochener Dynamik und funktionieren nur bei einem entsprechend vorgetragenen Angriff.

  8. #8
    Gast Gast

    Standard

    Wer sich mit Uchi-Mata näher befassen möchte, sollte mal bei Hirano reinschauen ...
    26 - Tokio Hirano - Ashi Waza - Uchi Mata - YouTube

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