Mir? Mir geht es darum, dass oftmals ein sehr verklährtes Bild verbreitet wird ... gerade in diesem Thread ist dies wieder einmal überdeutlich zu Tage getreten. Damit wird dem Karate, dass auch mir am Herzen liegt, aber mehr geschadet. Leider WOLLEN dies einige nicht sehen!Zitat von aw5k
Leider gibt es hier einige, evtl. auch Trainer/Lehrer, die genau diese "Fahne" hoch halten. Ob es der Marketingtechnisch aufbereitete Uraltwerbeslogan der Charakterbildung ist, der bereits vor Jahrzehnten durch intensivste Forschungen widerlegt wurde - nämlich ebenso widerlegt wie die Behauptung von der Wunderwirkung des Lateins. Komischerweise gibt es heute an den Schulen keinen Lehrer mehr der die Theorie der „formalen Bildung“ aufstellen und mit der Wunderwirkung des Latein werben würde, aber noch immer werben tausende von Schulen mit der angeblichen Wunderwirkung des Trainings (des jeweiligen Stiles) auf den Charakter!
Auch hält sich die Lüge, und nichts anderes ist es, dass jede Karate Schule und somit jeder Karate-Lehrer/Trainer "höhere Werte" vermittelt und man sich schon alleine dadurch von den "vermeintlich" anderen und vor allem wesentlich schlechteren Stilen, Schulen und Lehrern/Trainern abgrenzt. Dies ist aber wie wir wissen kein reines Karatephänomen, sondern diese Art "Werbung" betreiben leider auch andere Stile, Schulen und Lehrer/Trainer.
Häufig greifen die "Werber" dann ganz tief in die Trickkiste und erzählen gerne viel über die Philosophie, die religiöse Seite, die angeblich vorhandenen Ehrenkodexe (in diesem Fall das Dôjôkun, Bushidô usw.) usw. usf. Was sie dabei vergessen ist, dass die die am lautesten über diese Dinge schwätzen, letztlich am wenigsten diese Werte verinnerlicht haben. In Deutschland, da bin ich mir sicher, kann man die Schulen die sich wirklich damit beschäftigen (Wissen, Verstehen, Lehren - und zwar so, dass beim jeweiligen Schüler auch was hängen bleibt), an zwei Händen abzählen. Wie so oft im Leben der Menschen, wird gerne über die Ehre und die Werte gesprochen, doch wie die Christen nach der Bibel, die Juden nach der Tora und die Muslime nach dem Koran leben sollen und es meist doch nicht tun, so hielten sich schon die wenigsten Ritter des feudalen Japan an den Ehrenkodex. Aber, weil wir Menschen gerne unseren Phantasien nachhängen, so versuchen wir diese Ehrenkodexe und Verhaltensregeln mit Leben zu erfüllen ...
Ich laß mich gerne von etwas anderem überzeugen, Einladungen bitte direkt an m.kann@t-online.de
Einfach nochmal die vorherigen Austäusche lesen und dann, wenn nötig (was ich nicht denke), nochmal Deine Frage stellenZitat von Razyel
Ich dachte ich hätte dies deutlich gemacht ... es ging mir um Deine zeitlichen Eingrenzungen, aber auch darum, dass das Té nach den bisherigen Rechercheergebnissen eben nie für die breite Masse war ... bedenke, erst im Jahre 1905 wurde das Okinawa-Té an den Hauptschulen der Insel Okinawa eingeführt.Zitat von Razyel
Das Bushidô scheint für die Bevölkerung Okinawas keine Rolle gespielt zu haben und wenn Du die Entwicklung des Té auf Okinawa betrachtest, so wirst Du feststellen das sich die Mehrzahl Schulen auch namentlich von den japanischen Karate Stilen abzugrenzen versucht. Dazu sei angemerkt, dass sich erst im Jahre 1936 die Mehrzahl der Té-Meister Okinawas entschieden, die Terminologie „Karate" zuzulassen. Dies aber meist nicht, ohne auf ihre jeweilig Herkunft zu verweisen. Auf Okinawa lehren einige wenige Meister immer noch die traditionelle Form des Té, so wie sie Funakoshi, Mabuni und Miyagi, die Väter des "modernen Karate", erlernt haben.Zitat von Razyel