Nein, denn die Ausgangsannahme ist falsch. Nicht jeder kann völlig problemlos und ohne gesundheitliche Folgen völlig auf Fleisch verzichten. Viele sollten, ihrer Gesundheit zu liebe, aber reduzieren. Selbst der Dalei Lama futtert Fleisch, obwohl er es nicht möchte und es nach den Vorstellungen seines Glaubens gegeben wäre dies zu unterlassen.
Die Tiere würden ohne den Fleischkonsum nicht existieren. Viele Leben, die nicht stattfinden würden. Ich halte dies moralisch keineswegs für eindeutig, wenn man sich nicht anmaßen möchte für andere Individuen zu entscheiden, welches Leben lebenswert ist.
Wir sind also ach so hoch entwickelt, dass nur noch der Wille zählt? Gut, denn mein Wille ist es, Fleisch zu essen.
Möglichst gute Haltung. Bei der Massentierhaltung gib es nichts zu rütteln: das ist keine Haltung, dass ist Misshandlung.
@Ralf: bzgl Nebenwirkungen ist das eben NICHT so eindeutig
@synthetisches Fleisch: Ich glaube, dass vorher Insekten als Proteinlieferanten an der Reihe sind.
Adolf H. hat auch viele Fischbestände gerettet und damit Leben gerettet. Ist wirklich so. Durch den U-Boot-Krieg konnten viele Fanggründe nicht mehr ausgebeutet werden und erholten sich rapide.
Passend dazu:
http://www.focus.de/wissen/natur/tie...id_470441.html
Wie gesagt, ich denke es gibt hier keine Lösung und wahrscheinlich nichtmal wirklich ein Problem. Verbrauchen und verbraucht werden. Das mag nicht schön sein, wir können uns dem aber nicht entziehen.
Also nachdem ich mich jetzt noch einmal durch die nächsten beiden Seiten gelesen habe und dabei leider in keiner Weise auf die Sichtweise bzw. die Argumente und Philosophie von meine letzten Post #36 eingegangen ist, und die letzten paar Posts schon leider sehr ins Skurille und Lächerliche abgerutscht sind möchte ich noch einmal kurz etwas Grundsäztliches schreiben.
1. eine Information
Hier bist du auf dem Holzweg. Der verstärkte weltweite Anbau von Soja ist nicht für die paar Veganer die jährlich hinzu kommen... sondern das ist Futtersoja für die Nutztiere die also nur für die omnivor lebende Menschen angebaut werden.
80% des weltweiten Sojaanbaus werden für Tierfuttermittel verwendet.
Kann man vielfältig im Netz nachlesen. Zum Beispiel hier:
Soja als Futtermittel - WWF Deutschland
Vom restlichen Teil wird noch Öl hergestellt und ein Haufen anderer Nebenprodukte. Ja ein Teil davon wird auch für Tofu und Veganeressen verwendet... aber dieser Teil ist statistisch gesehen verschwindend gering.
.......
Zurück zum eigentlichen Thema.
So gut wie allen unseren Kindern bringen wir den Satz bei
*Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu.*
Warum halten sich so viele Menschen nicht daran?
Tiere zu töten / ermorden, kleine Tierkinder ihren Eltern wegzunehmen usw... gehört auch dazu. Wie würdet ihr euch fühlen wenn jemand euch eure Kinder wegnimmt nur weil er/sie/es das kann?
Weil diese Stärke dieser Person die Möglichkeit gibt. Und diese Person diese Möglichkeit als sein eigenes persönliches Recht und seine Auslegung von Freiheit versteht.
Leben ist ein Selbstzweck und alle Lebewesen haben ein Anrecht darauf!
Es gibt da ein wunderschönes Video das ich euch an dieser Stelle ans Herz legen möchte. Vielleicht bringt es euch ein wenig zum nachdenken. Es geht dabei um den Umgang von Menschen zu anderen Menschen - Umwelt und Tieren.
Von jemanden der bessere Worte als ich dazu gefunden hat.
Hier der Link zum Video mit deutschen Untertiteln (dafür leider mit theatralischer Musik und Bildern)
https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
Der Gedanke ist sehr romantisch, mehr aber auch nicht. Natur funktioniert nun einmal nicht so. Dort gibt es kein Leben und Leben lassen.
Dort wird gegenseitig aufgefressen und getötet, dass es jeden Veganer vor den Viechern krausen müsste. Und es ist auch nötig.
Deine Denkweise ist von der Natur so weit weg wie es nur geht. Irgendwie auch spannend, dass einige denken wir müssten uns aus der Natur völlig ausklinken um sie zu retten.
Finde es eigentlich viel erstrebenswerter uns ihr wieder anzunähern und dazu gehört auch die normalen Mechanismen zu akzeptieren und in einem gesunden Rahmen zu leben.
Die sogenannte goldene Regel die schon Judentum und bei Konfuzius Anwendung fand. Sie ist eine schöne Annäherung für eine relativierende Moral, weist aber auch einige Schwächen auf.
Sie ist nur so wirksam wie der, der sie ausspricht.
1. Ein Masochist dürfte also andere Leute schlagen und verletzen weil er das ja auch selber will. Das ist aber nicht gerade moralisch gegenüber allen anderen oder ?
2. Ich möchte weder geschlagen noch gefangen genommen werden. Ich bekomme mit wie ein Soziopath eine Frau würgt. Nach der goldenen Regel würde ich mich unmoralisch gegenüber dem Soziopathen handeln wenn ich gewaltsam versuche das zu verhindern. Auf der anderen Seite: Ich hätte es auch gerne das mit selber in einer solchen Notsituation geholfen wird, bzw das ich gerettet werde. Ist es also das einzig moralisch richtige ihn freundlich zu bitten die Hände von der Kehle der Frau zu nehmen ?
3. Meine Handlungen sind also davon beeinflusst das ich mir erhoffe das andere ebenfalls nach dieser Regel handeln und mich dementsprechend gut behandeln. Wenn aber das der einzige Grund ist warum ich die Regel befolge ist das dann wirklich moralisches Handeln ? Oder erhoffe ich mir nur einen Vorteil davon ?
Terao, du hast die sehr unangenehme Eigenschaft die Ganzheit ständig aus einem ganz kleinen Blickwinkel zu betrachten und dich entweder absichtlich oder unbewußt blöd zu stellen. Ich könnte dir einiges zu deinem Text sagen und dir Belege liefern aber ich halte es für sinnlos, da du es nichtmal für notwendig hältst die Texte hier richtig durchzulesen. Hättest du das gemacht, dann würdest du den Satz "Und, übrigens, wie bei Zigarettenschachtelaufdrucken sind die Effekte solcher Schockbilder eher gering." nicht bringen.
Yep, schön das nachgeplappert, was dir die Fleischindustrie ins Hirn gestrickt hat. Aber ich bin bir sehr sicher, dass du nicht weißt was das für gesundheitliche Folgen sein sollen. Untersuche mal welche gesundheitlichen Folgen der Fleischkonsum mit sich bringt Ich lebe schon sehr lange vegan und bin für mein Alter überdurchschnittlich fit und gesund.
Wenn ich mir hier so hier so die Texte durchlese, frage ich mich immer wieder auf was für einem Planeten ich lebe. Ist dir klar, wie weit du von der Natur ausgeklinkt bist ? Was meinst du mit wieder "annähern" ? Ins Kaufhaus gehen und dir zwei Steaks holen, oder was ?
Ist euch klar, dass z.B. weltweit zwei Milliarden Tonnen Lebensmittel (!!!) jährlich weggeworfen werden (hier liest euch das durch, bevor ich hier noch ein Schlaganfall kriege, wegen euch BMEL - Zu gut für die Tonne - Studie über Lebensmittelabfälle in Deutschland (Kurzfassung) ?
Ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll.
Und da kommen irgendwelche Spezialisten auch noch mit diesem abgefuckten Soja-Argument. Wisst ihr wieviel Ressourcen man braucht, um nur 1Kg Rindfleisch herzustellen ? Aber wessen Wohlstandspopöchen juckt denn das ? Hauptsache "es schmeckt"....
Wer Fleisch essen will muss auch selber schlachten, dann können wir uns weiter unterhalten. Es ist ein großer Unterschied, ob man das Steak schön, marketingwirksam verpackt aus der Theke im Kaufhaus mit nach Hause nimmt oder das Tier selber schlachtet und dabei mitbekommt, was von dem Tier vor und während des Sterbens ausgeht. Meine Großeltern sind Bauern gewesen und ich mußte mir als kleines Kind reinziehen wie Kühe, Hühner, Schafe...usw.. vor meinem Auge rumgezappelt haben, von dem Fleisch- und Blutgeruch in der Luft ganz zu schweigen. Die Diskussion, ob Tiere empfinden haben oder intelligent sind, können nur Leute führen, die noch nie mit Tieren zusammen gelebt haben bzw. nicht die Fähigkeit besitzen genau hinzuschauen. Wie denn auch ? Wie soll so ein Spacken mitbekommen, wie ein Tier empfindet, wenn er sich nichtmal selbst kennt ?
Könnt echt wieder ausrasten . Fällt mir echt schwer kein Misanthrop auf dieser beschissenen Welt zu werden.
Die menschliche Geschichte hat uns dahin geführt, dass wir heute selbstverständlich Sklaverei, das Töten Behinderter, die Geringschätzung Frauen und religiösen oder ethnischen Minderheiten gegenüber ablehnen. Grundlage dafür ist die Überzeugung, dass Schwächere vor (und von) Stärkeren geschützt werden müssen und alle Menschen grundlegende Rechte zugesprochen bekommen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob ein Individuum intelligent ist oder überhaupt rational denken kann. Viel eher wird danach gefragt, ob jemand leiden kann.
Mit „Natur“ hat das alles nichts zu tun. Es ist eine menschliche Kulturleistung, auf die wir stolz sind und auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Wir leben nicht artgerecht, wir sind (im Durchschnitt und auf unsere Überflussgesellschaft bezogen) zu fett, bewegen uns viel zu wenig, leiden an Krankheiten, die vor 100 Jahren noch unbekannt waren, unsere Sinne sind verkümmert… Trotzdem möchte wohl kaum jemand mit einem afrikanischen Buschmann tauschen, der sein kurzes Leben noch eher im Einklang mit der Natur lebt — die wenigsten von uns würden das länger überstehen.
Auch einige Tiere (Tierarten) profitieren vom Fortschritt: Pferde, Esel und Rinder müssen keine schweren Karren oder Pflüge mehr ziehen, Hunde dienen nicht mehr zur Ernährung in Notzeiten, Meerschweinchen und manche andere Kleintiere werden nicht mehr zur Fleischproduktion gezüchtet. Vielen dieser Tiere geht es gut, und sie würden nie auf die Idee kommen, Freiheit für sich zu fordern, ebenso wenig wie die Menschen, die freiwillig kaum noch an die frische Luft gehen, weil sie zu bequem dazu sind.
Es stellt sich die Frage, mit welchem Recht wir den nichtmenschlichen Tieren die Rechte verweigern, die wir den Schwächsten unserer eigenen Spezies selbstverständlich zugestehen. Es gibt durchaus Tiere, die bewusster, intelligenter, empfindungsfähiger usw. sind als manche Menschen.
Letztlich muss man wohl irgendwo eine Grenze ziehen. Aber ist es richtig, die Grenze zwischen den Spezies zu ziehen? Oder sollte die Empfindungs- oder Leidensfähigkeit im Vordergrund stehen?
Vermutlich ist jede Entscheidung mehr oder weniger willkürlich (mit geschickt gewählten Extrembeispielen lässt sich jede Philosophie/Ethik/Ideologie aushebeln). Ich denke aber, dass das Kriterium „Leidensfähigkeit“ ein besseres Kriterium als die Spezieszugehörigkeit ist, wenn auch sicherlich ein schwierigeres. Es ist einfach, ein Lebewesen als Menschen oder Nichtmenschen einzuordnen; schwieriger ist es bei einem Lebewesen Leidensfähigkeit festzustellen, aber zumindest für die große Familie (besser: Klasse) der Säugetiere ist die Antwort klar: „Ja“.
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