Selbstverständlich kommt man hinter den Angreifer, wenn man ihn aus der Linie an sich vorbeiführt.
Bei vielen Techniken ist zudem der Gedanke vorhanden den Angreifer - wie kann man es sinnvoll beschreiben - zwischen sich und dem Boden zu fixieren, um eine Waffe zu ziehen und ihn damit zu kontrollieren oder nieder zu strecken.
Dass die allerwenigsten, eben auch viele hochgraduierte, Aikido-Lehrer auch nur ansatzweise in einer Liga mit Leuten spielen, die wirklich aiki 'haben', ist ja nun auch kein großes Geheimnis. Es gibt sie aber glücklicherweise.
Sagawa war übrigens was aiki anbelangt angeblich sogar noch besser als Ueshiba, das sagt aber, wie bereits erwähnt, über viele andere Qualitäten nicht notgedrungen etwas aus.
Schade, dass Soke Angier neulich verstorben ist, er hat hin und wieder noch am ehesten öffentlich genau gezeigt und erklärt wie es funktionieren kann.
Ist aber alles off-topic, sorry dafür.
Besonders bei dieser letzten öffentlichen Vorführung war Ueshiba auch bereits sehr von seiner schweren Krankheit gezeichnet. Das wussten natürlich auch seine Schüler, die da durch die Gegend fliegen. Umso erstaunlicher, dass er da trotzdem noch mit jeder Menge Energie zugange war.
Andererseits scheint aber heute aber jeder zu wissen, was Aiki ist, und wer was kann und wer nicht. Jeder der irgendwo ein Wochenendseminar mitgemacht hat, denkt er sei auf dem Weg, ein zweiter Ueshiba zu werden.
Das hat Sagawa gerne erzählt, ich weiß. Auch seine Schüler halten das natürlich gerne aufrecht.
Sagawa hat aber auch einige andere etwas fragwürdige Sachen erzählt.
Genau diese an Heiligenverehrung grenzende Ueshibaverherrlichung hat zu einem Großteil dazu beigetragen, dass mein Ausflug ins Aikido nur sehr kurz war.
Ja, er hat den Stil gegründet und war sehr gut wie gut er wirklich war kann keiner von uns beurteilen wir haben ein Paar Filmaufnahmen und Aussagen von langjährigen Schülern deren Sicht (natürlich) nicht objektiv ist.
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Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
Ich weiß aber, wie gut einige dieser langjährigen Schüler waren oder sind. Das ist ein Referenzmaßstab. Und wenn die dann was zu ihrem eigenen Können im Vergleich zu dem ihres Lehrers was sagen, heißt das schon was.
Natürlich mag da die Erinnerung auch verzerren, aber über das Können Ueshibas gibt es keinen ernsthaften Zweifel.
Es gibt da viele Aussagen von wirklich ernst zu nehmenden Leuten.
Was mich aber immer viel mehr genervt hat ist, dass man sich meist in diesem Glanze sonnt und Geschichten erzählt, anstatt selbst mal den Hintern hochzukriegen und ernsthaft zu üben.
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Zum Video und dem zweiten geposteten Video.
Ich fände eine echte Aikido Antwort auf diverse andere Angriffe interessant.
Der normale Aikidoka hat glaube ich kein Konzept, wenn er sich mal am Boden befindet.
Aber eine Konfrontation fängt ja nicht am Boden liegend an.
Das andere Video finde ich nicht "Aiki like", wieso sollte ich einen am Boden liegenden angreifen wollen?
Fußhebel zu kennen ist aber trotzdem interessant.
Doch, abzuklopfen.
Aber im ernst, ein Aikidoka befindet sich ja nun recht häufig am Boden, er lässt sich aber dort meist lieber angenehm dehnen, als zu versuchen aus dem Griff rauszukommen.
Das kann auch ein Konzept sein, aber es ist halt nichts um Kämpfen zu lernen.
Es ist aber auch ein falsch verstandenes Konzept, denn Dehnung ist an sich nicht verkehrt. Es hat außer gesundheitlichen Aspekten eine Erhöhung der Flexibilität zur Folge, und das ist immer ein Vorteil.
Ein Aspekt den es Beispielsweise im jujutsu nicht gibt, dort klopft man sofort ab.
Im Aikido übt man ( so machen wir es jedenfalls) sehr intensiv die Flexibilität der Gelenke, was u.a. die Vorraussetzung für die Anwendung von (kaeshi waza) Gegentechniken ist. Für Außenstehende sieht das dann vielleicht ein bisschen sado-maso-mäßig aus, z.B. wenn an beiden Handgelenken zugleich nikyo oder sankyo appliziert wird.
Einige kaeshi waza funktionieren erst beim erreichen maximaler Dehnung.
So was üben viele nicht, weil es halt auch mit Schmerzen verbunden ist.
Auch suwari waza und solche Dinge werden aus Bequemlichkeit oder mit Rücksicht auf Erkrankungen im Knie- oder Fußbereich oft nicht geübt.
Hinsichtlich der im Aikido angewendeten Techniken und Bewegungsformen gibt es also schon Konzepte, ich stelle jedoch öfters fest, dass diese vielen nicht bekannt sind.
Ich sehe in dem Video keine Angriffe, nur den gegen einen am Boden liegenden, der sich nicht wehrt.
Warum man den überhaupt angreifen will, ist mir ebenfalls ein Rätsel.
Ebenso sieht man in dem Video aber auch viele Dinge die ich aus Seminaren zu innerer Arbeit (also nicht von aikidô-Lehrern) genau so als Übung kenne. Und deren Effekt ich daher meine einschätzen zu können.
Nebenbei: Zur Zeit dieser Aufnahmen war Ueshiba körperlich bereits nicht mehr auf der Höhe und zeigt außerdem auch Anzeichen von Demenz.
Das mag natürlich tatsächlich so sein. Das kann und will ich gar nicht beurteilen.
Ich weiß aber eben auch:
Es ist für Japaner vom Schlage z.B. Asai oder Endô auf ganz unterschiedlichen Ebenen, die allesamt nichts mit ihren faktischen Fähigkeiten zu tun haben, schlicht und einfach nicht möglich, ihren Lehrer, also Ueshiba, zu übertreffen.
Es läßt sich nicht in der Etikette ausdrücken, es läßt sich sprachlich nicht ausdrücken, es ist ethisch/moralisch nicht denkbar, es läßt sich sozial/gesellschaftlich nicht umsetzen ... Der Abstand von Ueshiba zu Asai oder Endô oder jedem anderern Lehrer mit dieser Erziehung, dieser Sozialisation ist festgeschrieben. Und wenn sie über Wasser laufen könnten und Wasser in Wein verwandeln, würde sie steif und fest behaupten, O sensei habe das auch gemacht und zwar viiiiiel besser. Und sie behaupten das nicht nur, die glauben das tatsächlich.
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