Die Argumente die angebracht werden sind natürlich vollkommen richtig.
Jedoch finde ich es etwas ironisch. Egal ob ich jetzt zum Kampfkunst/Kampfsport Training gehe oder zum Sv-Training wo ich mir vor der ganzen Action meine Schutzausrüstung drüber pappe bevor es losgeht. Beides läuft doch aufs gleiche hinaus: ich bin geistig auf das was kommt vorbereitet. Und das war doch der Hook von dem Video oder?
Desweiteren zeigen sie Videoausschnitte von Straßenschlägereien. Und in einigen Szenen kann man noch deutlich den Testosteron gesteuerten Affentanz sehen. Das ist nach der Lektüre die ich gelesen habe als "vermeidbare" Soziale Gewalt einzustufen. Bzw. wenn "Mann" die Brust aufplustert sollte man auch geistig in Erwägung ziehen das es gleich knallen kann.
Daher: den Argumenten kann ich zustimmen, beim gezeigten habe ich aber meinen Zweifel, da die Argumente sich auch aufs Training anwenden lassen.
Es trennt jedenfalls klar die Zielgruppe ab. Ich würde es nicht Erwägung ziehen dort auch nur zum Probetraining reinzuschauen.
Gruß
Alfons.
Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
...Dosenbier und Kaviar...
Ich denke, das Training wird dann auch auf der Straße und ohne den ganzen Schnickschnack von wegen Schutzausrüstung etc. ablaufen. Praktischer ausgedrückt: Ein Training auf der Straße für die Straße. Keine Miet-, Strom- und Wasserkosten...keine Ausrüstung, Trainingszeiten sind offen und davon abhängig, wer gerade was wo "am laufen hat".
Jeder Kampfkünstler, der sich halbwegs für realitätsnahe hält, wird das Herz bluten, so ein tolles Training mitmachen zu können.
Spricht mich nicht an. Technisch schlechtes Sparring in Schutzausstattung in der vermeintlichen Öffentlichkeit. Was soll das?
Glück auf
der herbie
Das sehe ich auch als ganz große Stärke des Videos. Es wird klar gezeigt, was dort trainiert wird. Finde ich für eine Krav Maga Schule auf jeden Fall besser als diese mit Laiendarstellern und viel Overacting gedrehten "Straßenüberfall-SV-Imagefilme".
Ich frage mich dabei aber etwas ganz anderes:
Haben die wirklich von den ganzen im Video gezeigten Kampfkünstlern eine schriftliche Erlaubnis zum Verwenden des Materials eingeholt? Stell ich mir sehr aufwändig vor, weil es ja teilweise recht alte Aufnahmen sind.
Geändert von Jadetiger (23-06-2015 um 14:16 Uhr)
"Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München
Werbung, die es nötig hat andere Stile und Trainingsarten zu diskreditieren und dadurch zu polarisieren ist m.E. die ungeschickteste und taktloseste Form von Werbung die man nur machen kann. Für mich persönlich ein Kriterium der "Disqualifikation", dass da jemand seine eigene Sache (wieder mal) für "das Beste" hält und einfach keine tiefgreifende Ahnung von anderen Stilen/Methoden etc. hat. Getreu dem Motto: "Alle doof außer ich."
Bzw. wenn man in der Präsentation die Messlatte im Vergleich mit anderen Stilen ganz unten ansetzt, dann kann man ja nur toll dastehen.
Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.
Find ich gar nicht.
Dieses Argument: "Kampfsport ist einer andere Situation als ein Überfall -> Also sollte ich nur für den Überfall trainieren und nicht den Sport",
ist ungefär so überzeugend wie zu sagen: "Ein Unfall ist etwas anderes als normales Autofahren, deshalb verzichten wir auf Fahrpraxis (und Fahrstunden) und kommen gleich zu worst case Szenario des Fahrsicherheitstraining"
Bevor ich für einen Unfall über, sollte ich erstmal Aufofahren können.
sehr schön alle sind doof und haben nichts verstanden wir aber schon. gute aussage wenn es den so wäre.
Das heißt Fußgänger können nicht in einem Unfall verwickelt sein?
Bzw. ich bin halt der Meinung das man Unfälle auch als Fußgänger, der nie Autofahren gelernt hat vermeiden bzw. minimieren kann. Wie zum Beispiel wenn man bei Rot nicht über die Straße geht oder wenn man nach links und rechts guckt und solange man unterwegs ist weder texted, Musik hört oder sich andererseits ablenken lässt.
Natürlich tut es in einer SV Situation gut wenn man kämpfen kann.
Das Argument des Videos ist aber nicht "man sollte generell nur für das Worst Case Szenario üben". Das Argument des Video ist: "Wenn man für den Worst Case üben will muss man versuchen den Worst Case nachzustellen".
Leider sehe ich das aber im Video selber auch nicht
Geändert von Inushishi (23-06-2015 um 15:58 Uhr)
edit
Geändert von gast (03-04-2017 um 21:49 Uhr)
Aber anders gesehen stimmt es schon, dass sich ziemlich viele KampfSPORTarten (bzw. deren Praktizierende) einbilden, sie wären total fit für "die Straße" (ich hasse diesen Begriff...), obwohl dem nach modernen Gesichtspunkten absolut nicht so ist. Nach dem Motto "Hey, ich trainiere Karate Artistic Kata. Jetzt muss ich auch abends auf dem Nachhauseweg keine Angst mehr haben!"
Das ist auch der Grund, warum ich immer wieder betone, dass ich Duellfechten unterrichte und NICHT Messer-SV.
Geändert von Jadetiger (23-06-2015 um 15:49 Uhr)
"Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München
Die Analogie war Autofahren = Körperliche Auseinandersetzung
Also können nach dieser Analogie Fußgänger nicht mit einbezogen werden.
Ja und in dem Zusammenhang wird ganz am Anfang im Video gesagt, dass Kampfsport das nicht machen würde. Und das ist Blödsinn.
Das ist so plausiebel wie zu sagen "Vergiss Fahrpraxis, das bereitet nicht auf Unfälle vor, mach nur spezielles Fahrsicherheitstraining".
Oder anders Ausgedrückt: Was nützt mein tolles Szenariospielchen, wenn mir die technische Basis fehlt.
edit
Geändert von gast (03-04-2017 um 21:48 Uhr)
Ideologisch ein super Clip. Allerdings sehe ich kein / kaum Krav Maga, nur draufgebolze.
Wage außerdem zu bezweifeln, dass sie die Verwendungsrechte für die Musik haben.
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