@marasmusmeisterin: Aber gerne doch, ich geb mein Bestes
Der lange Satz ist der Bitte geschuldet, in einer schriftlichen Ausarbeitung Platz zu sparen und nicht zwei Seiten Ausführungen zu setzen...und ich wollte hier mengenmäßig niemanden erschlagen... ^^'''
- Grenzgang & Bezug zu Distanzkampfsystemen:
Damit ist die Frage angerissen, ob Schlag- und Trittelemente überhaupt in das Bewegungsfeld Ringen, Rangeln und Raufen gehören oder eben nicht und es nur berühren (=Grenzgang):
Beudels & Anders (2014: 12f.) gehen explizit auf Distanz zu Distanzkampfsportarten nach Happ mit "kurzen, angreifenden oder abwehrenden, oft verletzenden Schlägen, Hieben oder Tritten".
Hartnack (2012) stellt dies in Frage und macht die Differenz zwischen Kampfsport und Kampfkunst stark und bringt den Begriff der Distanzkampfsysteme mit ein: Werden darunter kontaktfreie Formen verstanden, nimmt er sie in seinen weiten Begriff des Ringens mit auf. Ob man ihm darin folgt oder ob es eine Grenze darstellt, mag ich nicht entscheiden.
Grenzgang aber vlt. auch deshalb, da Beudels & Anders (2014: 172) das Spiel "Schattenboxen" in ihrem Spielangebot zu ihrem Bewegungsfeld haben, wo in Zeitlupe "geschlagen", aber dennoch geschlagen wird.
- kanalisierte Formen, ohne Beschädigungscharakter & multimediale Lebenswirklichkeiten (der Begriff war und ist unpassend):
Der Begriff "Beschädigungscharakter" geht auf Zajonc (2011) zurück und dieser fordert für pädagogische Konzeptionen eben das Vermeiden von Übungen oder Abläufen, Auseinandersetzungen mit der Absicht, den anderen zu beschädigen.
Hartnack (2012; 2013a) versucht dem Rechnung durch den Einsatz von Schlagpolstern zu tragen und hält den Einsatz von schlagenden und tretenden Elementen aber aus Sicht als Motivationsfaktoren für sinnvoll: Kämpfen ist in Lebenswelten von Kindern in verschiedenen Formen präsent, ein großer Einfluss oder Präsentation des Themas Kämpfen erfolgt über Medien, wenn dort bspw. Star Wars, Lego Ninjago, Kung Fu Panda dargeboten werden. Von daher kann es Sinn machen, aus motivationaler Sicht an Alltagserfahrungen der Kinder anzuschließen.
Dabei betont Hartnack (2013b: 185f.) aber, dass es bei Technikvermittlung auf Sensibilität ankomme - er führt dies dort nicht genauer aus, aber damit ist der Themenkreis berührt, ob Kinder durch die Techniken "aufrüsten", manche Kinder Schlagen und Treten mit Beschädigen zwingend zusammenbringen o.ä.
Andere mögliche Formen neben den Schlagpolstern wären Soundkarate oder das Ausüben als "Bewegungskunst" (Klein & Frenger (2013)).
- als Bewegungskunst erfahrbar zu werden:
Klein & Frenger (2013: 188f.) verstehen darunter in Anschluss an Bähr (2012) Ausübungen, die durch die Merkmale Schwierigkeit (z.B. koordinativ anspruchsvolle Bewegungsabläufe), Offenheit der Form (d.h. auf Basis der Regeln einsetzende Kreativität) und Schönheit (für Publikum und Ausübenden, die bis zum Flow-Erleben reichen kann), gekennzeichnet sind.
Dies soweit erstmal dazu - schönes Wochenende
Baghira