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Thema: Rape Culture

  1. #151
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    Zitat Zitat von Phönixauge Beitrag anzeigen
    Hey Kaken

    Du darfst dich geehrt fühlen, oder auch nicht, egal

    Neben dem User Rambat bist du jetzt auch noch für mich gestorben in diesem Forum.
    Geilo!

    Ich werde mit Rambat in einen Topf geworfen. Na da fühle ich mich aber tatsächlich so richtig geehrt.

    Danke dir.

  2. #152
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    Uff....ein heikles Thema...ich habe die 11 Seiten mitgelesen, vermag Positionen zu sehen, vor allem aber Randunschärfen...

    Die gesamte Thematik berührt auf theoretischer Eben den Bereich der sog. Gender-studies, welche anfangs zwischen dem natürlichen Geschlecht (sex) und dem sozialen Geschlecht mit Geschlechterrollenverhalten (gender-role) und Geschlechtsidentität (gender identity) differenzieren (vgl. Sigusch, 2013: 239). Nichtsdestotrotz warnt Connell (2006: 39ff.) davor, „Männlichkeit” als Rollenverhalten, als Erwartungskomplex von Individuen misszuverstehen, da die Geschlechterrollentheorie nicht vermag, Machtaspekte zu erfassen und es eher eine gesellschaftliche Praxis ist (vlt zielte Kraken in diese Richtung?).

    Eine Art der gesellschaftlichen Praxis scheint mir das sogenannte (Un-)Doing Gender, welches auf West und Zimmerman zurückgeht (vgl. insg. Channon, 2014: 588f.): Demnach ist Gender “something which people continually and actively accomplish through performance in social interactions, rather than a fixed set of attributes which are genetically determined or set during early childhood socialization“ (Channon, 2013: 588). Grob gesagt, nehmen Menschen mit ihren durchaus verkörperten/verleiblichten Haltungen, Handlungen und ihrem Verhalten Bezug auf kulturelle bzw. sozialnormative vermittelte Ideale – beispielsweise eines richtigen Mannes oder einer richtigen Frau. Dies kann sich in Arten zu kleiden, zu sprechen, zu arbeiten konkretisieren und ist nicht selten hierarchisch strukturiert. Oft wird dies von der Mehrheit der Gesellschaft praktiziert und es kann vorkommen, dass die Ideale biologisiert werden, d.h. dass „they are often thought to derive from unchangeable, universal, ‚natural‘ differences between the sexes“ (Channon, 2014: 588). Nach diesem Ansatz aber sind viele, wenn nicht gar alle diese Differenzen nur vermeintlich natürlich. Wenn aber diese Genderaspekte sozial konstruiert sind, können sie in andere Genderaspekte transformiert und grundsätzlich verändert werden – als Undoing Gender kann demnach verstanden werden “when the essentialism of binary distinctions between people based on sex category is challenged“ (Risman – zit. n. Channon, 2014: 589).

    Die durchaus spannende Frage, was denn natürlich am Sexuellen sei (vgl. Sigusch, 2013: 27ff.), ist schwierig und „gefährlich“, da der feste Kern von Sexualität und Geschlechtlichkeit „zur historisch-gesellschaftlichen Seite hin nicht blind [ist]“. Diese Seite ist dabei das aus Politischer-Ökonomie-Kritik an Foucaults Dispositiv erwachsene Sexualobjektiv als „gesellschaftliche Installation, in der sich materiell-diskursive Kulturtechniken, Symbole, Lebenspraktiken, Wirtschafts- und Wissensformen auf eine Weise vernetzen, die eine historisch neuartige Konstruktion von Wirklichkeit entstehen lässt“ (Sigusch, 2013: 33). Das „scheinbar stabile allgemeine Resultat dieses Prozesses“ bezeichnet Sigusch als Sexualform (vgl. Sigusch, 2013: 34ff.) oder Geschlechtsform (vgl. Sigusch, 2013: 40ff.), die verwoben sind und historisch erwuchs „unsere Sexualität (wie unsere Liebe) dem Geist des Kapitalismus“ (vgl. Sigusch, 2013: 34, 40).

    Um Missverständnissen vorzubeugen: Das alles ist keine akademische Diskussion, sondern hat m.E. Strukturierungen unserer Alltagspraxis zu Folge, wo es auch, aber nicht nur um Rollen als Erwartungen und gesellschaftlicher Praxis (und da ist doch viel mit dem Thema Verführung los, oder? ) gehen mag...?

    Verwirrte Grüße
    Baghira/Alex

    Quellenverzeichnis
    Channon, A.G. (2014): Towards the “Undoing” of Gender in Mixed-Sex Martial Arts and Combat Sports.
    In: Societies, 2014, 4, pp. 587-605.

    Connell, R. (2006): Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

    Sigusch, V. (2013): Sexualitäten. Eine kritische Theorie in 99 Fragmenten. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
    "Empty your mind... be formless, shapeless, like water..." (Bruce Lee)

    www.kampfkunst-ewald.de

  3. #153
    Gast Gast

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    die spinnen, die Geisteswissenschaftler

  4. #154
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    Sehe ich das richtig, dass dieser schöne Monolog keine echte Aussage macht?

  5. #155
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Sehe ich das richtig, dass dieser schöne Monolog keine echte Aussage macht?
    Ich glaube, da steht irgendwie, dass Sexualverhalten anerzogen ist.

  6. #156
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    Zitat Zitat von Aruna Beitrag anzeigen
    Ich glaube, da steht irgendwie, dass Sexualverhalten anerzogen ist.
    Mit dieser Aussage wird, so lese ich das, gespielt.

    Aber auch eine konstituierte Trennung zwischen "anerzogen" und "natürlich" halte ich für völlig falsch.

    Oder hält hier jemand ernsthaft Erziehung für etwas Unnatürliches?

    Deswegen erkenne ich da wenig Aussagekräftiges.

    Dafür wird mir umso schöner vor Augen geführt, dass meine Ausdrucksweise eigentlich doch ziemlcih verständlich ist.

  7. #157
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Oder hält hier jemand ernsthaft Erziehung für etwas Unnatürliches?
    Natürlich ist alles irgendwie natürlich, aber wenn man zwischen Kultur und Natur unterscheidet ist Erziehung, insbesondere eine spezielle, der Kultur zuzuordnen.
    Wenn dann jemand z.B. gelernt hat, dass alle Frauen außer seinen Verwandten, die ihn anlächeln, frei verfügbare Huren sind, dann ist das sicher nicht natürlich, auch wenn die Natur das Potential im Menschen angelegt hat, so eine Kultur zu entwickeln.
    Geändert von Gast (12-10-2015 um 12:38 Uhr)

  8. #158
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    Ich finde das extrem schwierig zu trennen aus einem besonderen Grund:

    Die meisten Menschen werden, vor allem in der frühkindlichen Phase aber auc darüber hinaus, von Menschen geprägt, welche eine sehr ähnliche Genetik besitzen.

    Also wirklich "nature" und was "nurture" ist, ist schwierig zu trennen, wenn ein Vater und eine Mutter ihr Kind betreuen, was aus ihrer Genetik hervorgegangen ist.

    Ich glaube eben, tragischerweise, eher, dass die Vergewaltigung in der Natur sehr vieler Männer liegt und es einfach "aberzogen" wird und werden muss.

    Das ist ein Teil der Lehre, dass alle Menschen als gleichwertig zu erachten sind, und mit Respekt zu behandeln sind.

    Diese Lehre wird allerdings schon sehr früh kompromitiert, wenn wir beginnen, Kinder zu allem Möglichen zu zwingen mit der Begründung: "Weil ich es sage."

  9. #159
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Peter, soll ich Dir das Wort T R O L L nochmal buchstabieren ? Da ist nichts ernst gemeint, das ist Baiting.
    Fanatiker zu baiten, ist aber auch einfacher, als Kindern die Süßigkeiten wegzunehmen. Keine große Herausforderung.

  10. #160
    Sven K. Gast

    Standard

    Wenn die "Hitzköpfe" sich hier nicht einkriegen, ist heute noch zu. Ein Verhalten wie im Kindergarten. Und damit möchte man sich über ein solch heikles Thema unterhalten? Ist doch zum scheitern verurteilt.

  11. #161
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    Ich glaube nicht dass Vergewaltigung "in der Natur des Mannes" liegt, nur das moderate Bedrängen. Das sieht man auch bei anderen Spezies dass der eine Partner dem anderen forsch hinterherläuft, der andere entzieht sich oder schallert dem- oder derjenigen auch eine, und nach mehreren Versuchen erledigt sich das dann oder es "klappt" doch noch. Bei Bären habe ich gesehen dass sich das Männchen auch trollt wenn es abgewiesen wird auch wenn es viel grösser und stärker ist, wie das bei Menschenaffen ist weiss ich nicht. Aus eigener Erfahrung weiss ich dass die Sucht nach Berühren schon mal die Oberhand gewinnen kann, und es ist dann peinlich wenn es "nicht klappt". Aber einen Drang der Frau dann gegen den Kopf zu hauen kann ich nicht bestätigen, wobei meine Erziehung eher dergestalt war dass es diese Einstellung gefördert hätte. Ich denke, Respektlosigkeit und mit Gewalt seinen Willen durchsetzen ist anerzogen oder "gelernt" mittels Try&Error, und da bestätigt worden. Sonst wären auch die Fälle undenkbar wo der Mann in einer Kultur lebt die das fördert und für normal erklärt, aber trotzdem gegen diese Kultur seine Frau oder Tochter respektiert und heimlich gegen diese Dinge verteidigt. Wäre es angeboren müsste dieser Impuls ja immer von aussen kommen, er kommt aber auch "von innen" entgegen der allgemeinen umgebenden Prägung vor.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  12. #162
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    Schöne und wahre Worte Klaus!

    Dann könnte es sogar eher daran liegen, dass unsere Gesellschaft den Frauen (auch den Männern, aber weniger erfolgreich) systematisch die Wehrhaftigkeit aberzieht.

    Mädchen sein heisst, häufig zu hören, dass man schwach ist. Häufig zu hören, dass man Hilfe holen soll.
    Selten zu hören, dass man lernen kann, sich selbst zu helfen.

    JA, da kannst du durchaus sehr sehr Recht haben.

  13. #163
    Terao Gast

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    Mädchen sein heisst, häufig zu hören, dass man schwach ist. Häufig zu hören, dass man Hilfe holen soll.
    Im Grunde erzählst Du denen doch auch nix anderes. Nur, dass sie sich halt Hilfe bei Dir holen sollen. Weil Du die Lösung hast. Kampfkunst.
    Und da hab ich doch meine Zweifel, ob das der wesentliche Punkt ist.

  14. #164
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Im Grunde erzählst Du denen doch auch nix anderes. Nur, dass sie sich halt Hilfe bei Dir holen sollen. Weil Du die Lösung hast. Kampfkunst.
    Und da hab ich doch meine Zweifel, ob das der wesentliche Punkt ist.
    Genau das ist des Pudels Kern.

    Oder halt Hilfe von den "guten" Männern die das arme Weibchen mit Gewalt beschützen können.

  15. #165
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    Leute kommt schon...es gibt doch echt nicht nur weiche Frauen und manche mögens einfach was härter
    Das hat nix mit degradieren der Frau zutun und auch wird hier keine Frau zu Sex gezwungen so wie ausgeführt...
    @Klaus,auf english nennt es sich trial & error

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