Ich will nichts miesmachen, ich versuche nur zu erklären warum ich denke das auf Okinawa nur oberflächliches Wissen der chinesischen Kampfkünste erhalten wurde. Nimm Gibukais "Uraken". Die Bewegung als solches ist ja gar nicht so falsch, aber dennoch ist sie höchstens 1% dessen, was in "Fan" sein kann. Sie wird als eine der ersten Anfängerübung gezeigt, aber ohne die eigentlichen Konzepte dahinter.
Das Problem ist aber das man diese Konzepte eben nicht "mal eben" erklären kann, sie sind sehr komplex und bauen zudem aufeinander auf. Die Grundlage dafür ist der Umgang mit "Yi", den Visualisationen. Diese gibt es eben in unterschiedlichen Komplexitätsstufen, aber wenn die Leute nicht einmal die erste Stufe kennen müssen wir uns nicht über die 10. + x unterhalten.
Das Arbeiten mit Imaginationen verändert das Gehirn auf einer physischen Ebene, d.h. es werden bestimmte Hirnareale größer, was einer dtl. besseren Vernetzung entspricht. Dies dauert ca. 8 Wochen, bei 30 min. Training pro Tag. Hat man diesen physischen Umbau "geschafft" kann man die Imagination komplexer werden lassen, was dann wieder dauert bis man einen physischen Effekt hat, usw. Diese Art der "Gehirnarbeit" wird übrigens in Harvard momentan intensiv beforscht. Sehr viel von diesen "modernen Erkenntnissen" lassen sich auch in den Anweisungen zum traditionellen Training wiederfinden und passen auch zum Fortschritt in dieser Art Arbeit. Um bestimmte Dinge wirklich "nachvollziehen" zu können müssen also erst gewisse Voraussetzungen an der Hardware geschaffen werden.
Das Teil mit "erklär mal die Bilder" hatten wir ja hier schon zu genüge, aber es wird sich daran nichts ändern das ich sage man muss es selber erfahren. Hochtrabend könnte man sagen es ist "Herz-zu-Herz-Lehre", dabei meint das eben nichts anderes als diese Visualisationen am eigenen Körper zu spüren.
Diese Art Wissen war früher nicht für jeden bestimmt und auch heute gehen einige Leute damit sehr "restriktiv" um.
Ein Video von dem "rollenden Ellbogen" zu machen wird niemandem etwas bringen, denn die äußere Bewegung ist leer. Sicher, man könnte versuchen sie zu kopieren, aber das bringt nichts, das Entscheidende spielt sich im Kopf ab, solange man zu diesem Teil des Karates keinen Zugang hat wird man es nicht verstehen können.
Nimm einmal die ersten beiden Teile von "Karate Kid". In diesen beiden Filmen steckt mehr "Tode" als im gesamten DKV und DJKB zusammen.
Robert Mark Kamen (der Autor) hat einen Hintergrund im Isshin-ryu, dessen "Stilvater" Tatsuo Shimabukuru von Chotoku Kyan gelernt hat. Chotoku hat, wie auch Toyama, von Kokan Oyadomari gelernt, der wiederum CMA gelernt hat. Auch die anderen Lehrer von Chotoku hatten zumindest Wurzeln in den CMA. Ein anderer Lehrer von Shimabukuru war Miyagi Chojun und der war ja Schüler von Higashionna und hat ebenfalls in China KK gelernt.
Kamen verarbeitet in dem Film übrigens sehr nett die Story von Annan, der einer der Lehrer von Oyadomari gewesen sein soll und als Seefahrer auf Okinawa gestrandet ist. Er läßt ihn in der "Traditionslinie" des "Film Miyagi" auftauchen: Von ihm kommt nämlich das Wissen über Karate in der Familie von "Mr. Miyagi".
Die Story der Filme beinhaltet mehr "Kampfkunsttheorie und -lehre" als sich viele Leute vorstellen können. Man muss eben nur die Details erklärt und gezeigt (gefühlt) bekommen.
In diesem Faden geht es ja u.a. um die Aussagen von Higaki. Ich habe keine Ahnung ob irgendwelche Leute vorsätzlich irgendetwas nicht gezeigt haben, Fakt ist jedoch das die Dinge, die Higaki aufzählt, ja durchaus richtig sind. Sehr sehr viel ist anscheinend in Japan nicht angekommen oder zumindest nicht in Europa und die Arbeit mit "Yi" ist halt so etwas. Das Schlimme dabei ist, dass es die Grundlage, das Fundament, für alles weitere ist. Wenn man das weglässt, dann kommt man genau zu dem, was man heute sieht (und was Higaki beschreibt).
Wenn es schon "miesmachen" ist wenn ich sage das die äußere Bewegung nicht das Essentielle ist, dann tut es mir leid. Ich versuche zu vermitteln das hinter vielen Dingen im Karate einfach noch sehr sehr viel mehr steckt als sich die meisten hier überhaupt vorstellen können. Ich hatte das Glück aus einem Karate zu kommen das nichts mit irgendwelchen Verbänden in Dtld. zu tun hat. Mein Wissen darüber kommt aus einer völlig anderen Quelle.
Dieses Wissen ist Ende der 50er/Anfang der 60er des letzten Jhd. in den Westen (die USA) gekommen. Schon Ende der 60er wurde es in dem gleichen Dojo in Japan nicht mehr unterrichtet (da spielte Geld auf einmal eine Rolle...).
Schriftlich kommt vieles evtl. arrogant rüber, aber wer mich kennt, der weiß das ich es nicht arrogant meine. Ich will lediglich eine andere Sicht auf Karate bieten als es viele Leute in Dtld. können, da sie größtenteils alle aus "dem selben Stall" kommen.
Ich fand mein Wissen in den CMA bestätigt, nicht nur dass, ich fand heraus dass dieses Wissen nur eine Schneeflocke auf einem Eisberg dessen ist, was Visualisationen (Yi) in den CMA sind.
Grüße
Kanken






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