In dem Fall unterstreicht Dir die Forensoftware schon das Wort und wenn Du
mit dem Mauszeiger drübergehst plöppst die Erklärung auf. Oft passt sie.
Sowas wie IMO / IMHO ist Internet-Grundlagenwissen.
Da es ein Thema mit den geläufigen Abkürzungen mWn nicht gibt hilft
googlen, geschicktes raten und zu wissen das es sich - warum auch
immer - im Chinesenbereich etabliert hat aus bekannten Namen
Abkürzungen mit drei Buchstaben zu basteln. Merkt und
schreibt sich wohl leichter.
Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
kämpfe für jemanden oder etwas.
KK ist Kampfkunst
Liebe Grüße Dao
Lehrer, die Yangstil in der King Hung Chu Linie gelernt haben und dort auch ausgebildet worden sind, sind - verzeihung für die Offenheit - mit Vorsicht zu genießen. Viele von denen sind sektenmäßig konditioniert, haben ein esoterisches und zugleich autoritäres Gehabe und verweigern in der Regel jedwede Realitätsüberprüfung ihres Könnens. Aber gut, vielleicht sind die Heilbronner dank Begegnungen mit Yang Zhen He und W. Mertens inzwischen etwas bodenständiger.
Hingehen, Fragen stellen und vor allem checken, ob du die Lehrer testen darfst - das heißt, nicht "feindlich" herausfordern, sondern freundlich und zugewandt ihre Fähigkeiten spüren darfst. Du wirst schon sehen, ob du es a) darfst und b) ob es dich überzeugt.
Bundschuh / WCTAG: Freu dich, dass du so einen hervorragend qualifizierten Lehrer in der Nähe hast. Mein Tipp: nis wie hin da.
Die wesentliche Antwort wurde ja schon mehrfach gegeben: Hingehen, mitmachen und bleiben, wo du dich am wohlsten fühlst. Die Prämissen, die man aus der Distanz aufstellt, haben oftmals wenig mit den tatsächlichen Bedürfnissen und Befindlichkeiten zu tun. Auch empfindet jeder Training und Lehrer anders, da muss man sich sein eigenes Bild machen.
Gerade im Taichi braucht es sehr viel Vertrauen, weil eben nicht sofort alles fühlbar und verstehbar ist, man muss sich auf den Lehrer und eingeschlagenen Weg einlassen, sonst kommt man nicht weit. Manches erschließt sich einem erst nach vielen Jahren des Übens, man hat immer wieder aha-Momente. Wer das in der ersten Stunde zu erleben erwartet und daran das Training misst, ist im Taichi falsch aufgehoben. Klar kann man den Trainer auffordern den Zirkusclown zu spielen und irgendwelche Skills zu demonstrieren - ich persönlich würde das nicht machen. Ich brauche keinen Lehrer, der beeindruckendes zeigen kann, sondern einen der es mir beibringen will. Unhöflich sind entsprechende Aufforderungen übrigens auch.
Ich sehe es auch recht unkompliziert.
Wenn jemand einen Taichi Lehrer z.b bittet, ihm leading to emptiness zu demonstrieren, sollte der Lehrer damit locker klar kommen. Denn als Lehrer sollte man solche Grundsätzlichkeiten drauf haben.
Ich (der nur im ganz kleinen privaten Rahmen unterrichtet) zeige das gern ernsthaft an Taichi interessierten Menschen, auch wenn sie nicht zu meinem kleinen Kreis gehören. Und wenn sie wissen wollen was danach kommt, gern auch ein kleines aber fühlbares "then attack". Natürlich der Situation angepasst.
Es kommt halt für mich drauf an, wie ich gefragt werde. Wenn jemand kommt der glaubt das Äffchen machen zu müssen, reagiere ich anders als bei einem höflichen Menschen.
Daher empfinde ich die Aufforderung, etwas zu demonstrieren, nicht grundsätzlich unhöflich.
Aber da mögen andere anders drüber denken.
Grüße Pilger
Geändert von pilger (23-09-2016 um 09:55 Uhr)
Auch wenn ich Arunas Einwand ganz gut nachvollziehen kann gebe ich Luggage Recht. Ich finde, es ist respektlos.
Der Lehrer entscheidet selbst, wann, wo und wem er was zeigt.
Ups, pilger war schneller, mal schauen was er schreibt.
Nachtrag nach dem ich es gelesen habe: bei grundlegenden Fähigkeiten die einfach da sein müssen bzw. sollten bin ich wiederum bei Dir.
Aber wenn jemand käme und wollte "abgefahreneres" vorgeführt bekommen bleibe ich bei meiner Aussage.
Geändert von Glückskind (23-09-2016 um 09:58 Uhr)
Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
kämpfe für jemanden oder etwas.
Jemanden freundlich zu bitten, ob man seine Fähigkeiten erfahren darf – das ist respektlos und unhöflich? Ich glaube, solche Meinungen trifft man nur im Taichi.
Ich hatte geschrieben, dass es nicht um feindseliges Herausfordern geht. Aber: Gerade wenn jemand Kampfkunsterfahrung hat, ist es nicht ganz unwichtig, mit welcher Sorte Taichi-Lehrer er es zu tun hat: Nur Choreographie oder auch Anwendungen? Spiritueller Energietanz oder nachvollziehbare Körpermechanik? Freitzeitausgleich oder solide trainiertes Handwerk?
Jedes davon ist in Ordnung und hat seine Berechtigung. Was aber nicht geht und leider oft genug vorkommt: Lehrer, die weiß der Henker was versprechen, es aber null einlösen. Das ist schnell vom Tisch, wenn man anfassen darf. Das muss ja kein Gekeile sein. Wie oben jemand schrieb: ein kooperatives "lead into emptiness" kann doch reichen.
Soweit meine Meinung.
Wenn du einen Pahuyuth Praktiker fragst, wirst du eine reale Antwort bekommen, wenn du einen BJJ/MMA Praktizierenden fragst...!!!
In den hier offiziell erhältlichen TCMA Schulen, Vereinen, Clubs & Co. scheint die traurige Antwort eine ganz und gar andere zu sein!!?
Wenn ein Lehrer, Kursleiter, Gruppenleiter,
Instruktor...name it like you want...nix bereit ist, dem (evtl. zukünftigen) Schüler eine Qualität seiner Fähigkeiten zu erläutern (verbal, sensitiv und auch in aller "Härte"), dann sollte niemand unterrichten oder sich als Lehrer bezeichnen. Aber "leider" sind wir mit dieser Thematik nicht mehr im alten China, denn dann würde sich solch ein blabla wie hier gar nicht einstellen!!!
Kommt darauf an. Jemand der unterrichtet muss nicht selbst gut sein, er muss in der Lage sein Leute die die Arbeit investieren wollen und halbwegs Talent mitbringen so zu unterrichten dass die selbst gut werden. Eine Referenz hier aus dem Forum zum Beispiel ist inzwischen durch Verletzungen ziemlich gehandicapt, der kann vermutlich niemanden mehr "beeindrucken". Unterrichten wird er noch können. Warum soll so jemand dann aufhören, vorausgesetzt er wollte noch ? Es gibt zwar Leute die auch im hohen Alter noch top sind, das muss aber nicht auf jeden zutreffen. Die Frage woran man festmachen kann ob man es mit einem Blender zu tun hat, muss sich dann eher auf der verbalen Ebene bewegen. Erscheint das grotesker Blödsinn wie Gerede von "bad chi", lernt man da Schlagen mit einer Handhaltung die Brüche an der eigenen Hand garantieren, oder klingt das plausibel, fühlt es sich gut an was jemand in ein paar Minuten demonstrieren kann ? Ich hätte auf eine Nachfrage nach einem Shootout am OK-Corral vermutlich damals etwas grantig reagiert.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Also ich habe ja nun über 20 Jahre äußere KK auf dem Buckel und ich habe noch nie erlebt, dass einer im ersten Training zum Trainer gegangen wäre und ihn aufgefordert hätte, mal zu zeigen, was er so drauf hat. Das wäre überall unhöflich und erscheint mir tatsächlich eher ein taichi-phänomen zu sein, weil es hier um irgendwelche Zauberkräfte geht. Dass jemand zu cocky war und dann ein paar auf die Mütze bekommen hat, das kam schon vor. Aber ist das das Verhalten, das ihr hier empfehlen möchtet?
Ich halte diese Anspruchshaltung nicht für die richtige und ganz nebenbei ist dieses irgendwo-hin-wollen, einem konkreten Ziel folgen der Entwicklung echter Skills und Erkenntnissen im Wege.
Aber auch hier kann man wie immer im Leben unterschiedlicher Ansicht sein. Jeder wird den Lehrer finden, den er verdient und andersherum.
@luggage:
An der Stelle fällt mir immer nur das Beispiel von Alis altem Boxtrainer ein (stellvertretend z.B. für die meisten Boxtrainer dieser Welt), der allein Statur-/ Physis-mäßig mit seinen jungen Athleten nicht mehr mithalten konnte. Aber er konnte "es" (Technik/ Taktik) ihnen beibringen, konnte den Athleten formen), konnte sie zu konditionellen Höchstleistungen anspornen (motivieren) & else.
Mein ganz persönlicher Eindruck: Nur/ vor allem im mythenbehafteten fernöstlichen KS erwartet man offenbar auch noch von dem 150jährigen Meister, dass er seinen jungen properen Schüler mal "so eben" durch die Luft wirbelt ???
Logo, das Risiko ist an der Stelle immer da, dass man für eine gewisse Zeit jemandem aufsitzt, der gut erzählen kann. Nur, vereinfacht gesprochen: Im Leben ist nix risikofrei. Und die beste Referenz heute, im Zeitalter des www, sind zahlreiche credit points (die man sich halt ergoogeln muss), um eben die credibility (oder halt eben auch nicht) seines Gegenübers festzustellen.
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