Wenn der Lernende nach harter, langer und regelmäßiger Übung dann die Yudansha-Ebene mit dem Shodan (1.Dan schwarzer Gürtel) erreicht hat, denkt so mancher, er habe es nun zur Meisterschaft im Budo gebracht.
Irrtum - der erste Grad in einer Budo-Disziplin (Shodan) bedeutet nicht das Finale eines Wettkampfes mit sich selbst, sondern der Beginn des wahren Budo-Weges und des Schülerseins.
Jetzt hat der Übende die Möglichkeit, der Verpflichtung dem gegenüber, was er gelernt hat, positiv durch sein Verhalten und Handeln nach außen hin zu zeigen (dies bezieht sich auf alle alltäglichen Dinge im Leben). Mit dem Erreichen einer höheren Graduierung ist immer die Pflicht zum Ausgleich zwischen Geben und Nehmen verbunden. Ein guter Lehrer fordert stets die Angleichung des inneren an das äußere Niveau von seinen Schülern.
Nicht alle Schüler können dies in die Tat umsetzen und scheitern leider zu frühzeitig am Budo-Weg. Es liegt wohl daran, das sie sich selbst nicht die Zeit zum richtigen Verstehen des Weges geben. Es fehlt wohl manchmal das rechte Bemühen um die Kunst in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Wirkliches traditionelles Karatedo zu üben bedeutet viel Arbeit an seinem eigenen Selbst, positiv für das Leben zu stehen und die einmal erworben Fähigkeiten ständig zu verbessern. Es geht im Budo eigentlich nicht alleine darum, gute Karateka oder Kämpfer heran zu bilden. Es ist für die Zukunft sehr wichtig auch gute Karatedo-Lehrer zu schaffen, die in der Lage sind, Karatedo im Sinne des Budo mit all seinen technischen und geistigen Inhalten richtig zu vermitteln.