Hi!
Vorweg - ich bin kein Praktizierender, habe aber zumindest ein paar Einblicke und versuche die Fragen soweit wie möglich zu beantworten. Wenn sich dann noch ein echter Kenner meldet, umso besser.
Nach Aussage vom Urahn des Hapkido, Choi Yong-sul, hat dieser (nach seiner Rückkehr aus Japan) in Korea 'reines' Daitō-ryū Aiki-jūjutsu unterrichtet. Kim Yun-sang, das aktuelle Stiloberhaupt des Hapkiyusul, wiederum hat erklärt, dass er Chois Lehre unverfälscht weitergibt.
Demnach wäre Hapkiyusul gewissermaßen eine koreanische "Spielart" des Daitō-ryū, was sich auch darin zeigt, dass Tritte generell eine niedrigere Rolle spielen und vor allem hohe Fußtritte keine Bedeutung haben - ganz im Gegensatz zu den "koreanisierten" Hapkido-Stilen nach Ji Han-jae also.
Schlagtechniken sind dagegen obligatorisch und unterstützen die Hebel- und Wurftechniken, die wie in den meisten Stilen den Schwerpunkt bilden.
In jedem Fall werden Waffen im Bereich der Dangrade behandelt. Welche im Detail, kann ich leider nicht beantworten. Typisch im Hapkido sind u.a. Messer, Kurz-, Langstock und Schwert. Der Kurzstock zumindest ist aber eher ein Ding von Ji Han-jae.
Wettkämpfe gibt es nicht - ob gekämpft wird, dürfte also tendenziell eher trainerabhängig sein. Zumindest scheint Kim Yun-sang - ohne jetzt den Kontext der Aufnahmen zu kennen - auch stilübergreifendem Randori nicht abgeneigt zu sein:
https://www.youtube.com/watch?v=nmZnjDOUUgE
Gruß!