Gut, führen wir das mal aus, ich muss mich auch erst wieder dran erinnern.
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Körper der umgestrickt ist auf leichte Bewegungen, sprich einen Modus der wann immer möglich in einem sehr leichten Setup unterwegs ist. Und einem extrem gewichtslosen wo es darum geht mit irgendeiner von aussen wirkenden Kraft umzugehen. WAS genau dieses Setup eigentlich ist, ist ein wesentliches, wichtiges Element der körpereigenen Disposition, es ist so wichtig dass wir da eben nicht einfach drin rumfuhrwerken. Nach dem Motto wird schon nichts passieren. Doch, tut es. Nicht jeder ist gleich, und nicht jeder trifft sofort den richtigen Knopf. Ich habe Leute getroffen die sich so darauf konditioniert haben "keinen Widerstand" zu leisten, weil dem irgendjemand erzählt hat dann könnten Kräfte auch nicht auf ihn wirken. Blöderweise ist irgendwo der Gelenkspielraum zu Ende, und dann schlägt es an weil wir keine Drehgelenke haben die 360° können. Ich habe dem fast die Arme aus der Schulter gerissen weil ich damit nicht gerechnet habe. In einer normalen Disposition bedeutet ultraleicht, dass man sich "gewichtslos" von der Kraft treiben lässt, aber der Körper IMMER seine Lage in allen Details kontrolliert. Also gerade so viel Stützkraft verwendet dass er seine Balance unter Kontrolle hält und beim "Mitschwimmen" nicht unkontrolliert fällt oder verdreht wird. Das heisst auch, dass je nachdem was passiert auch plötzlich grösste Stützkräfte nötig werden können weil der Arm sonst gebrochen wird, und dann muss die VERZÖGERUNGSFREI einsetzen. Das ist alles nicht gewährleistet, wenn ich da ständig mit dem Schädel drin rumfuhrwerke ohne überhaupt zu wissen an welcher Schraube genau man eigentlich dreht. Und ständig meine "kontrollieren" zu müssen, ja jetzt möchte ich leicht, nein halt jetzt doch nicht, schade zu spät. Es gibt etwas in einem was diese Mechanismen tatsächlich auch kann, nämlich das was ursprünglich mal dafür vorgesehen war. Wir haben verdammt nochmal ein Regelsystem, sogar mehr als eins, die im Wesentlichen alles ganz prima hinkriegen. Das degeneriert nur gerne, wenn es entweder überhaupt nicht benutzt wird, oder durch äussere Umstände, Stress, Trauma usw. beschädigt wird. Und ausgerechnet geschädigte Leute sollen das ohne diese seeleneigenen Reparaturmechanismen durch Rumfuchteln mit dem Kopf wieder hinkriegen ?
Das war bei uns ein absolutes No-Go, da wurde sehr viel Augenmerk darauf gelegt erstens mit Basisübungen für die notwendigen Ressourcen anzufangen über längere Zeit, und zweitens die natürlichen Mechanismen zu erhalten und zu vertiefen. Miteinander zu verbinden, in Stressfreiheit. Als ich mal von jemandem was "gelernt" habe und das ausprobiert habe, hat der entsprechende ältere Mensch mich gleich geschüttelt und gestikuliert "no no". Der legt einem dann die Hand auf den Kopf und den Bauch und "meint" irgendwas, und irgendwie versteht man das auch. Auch ohne Worte.
Diese Leicht/Schwer-Sache läuft bei denen unter "light body" bzw. qing gong, das ist nicht nur Sprungkrafttraining. Eigentlich ist es das sogar überhaupt nicht, das ist eine Folge davon dass man auch hoch springen kann. Das andere nennt sich dann ying gong , "hard strength". Wobei ich wenn ich mich nach 45 Jahren noch richtig erinnere das unter hu ji (?) und kung ji kenne, wobei ich nicht weiss welche Symbole das sind. Der nannte das "kung body", sowas wie elastischer Körper. Je nachdem was der muss, wird er hart, leicht, weich, zäh, oder "explosiv". Und haut dem anderen seine Struktur durch seinen Körper.
Hinter all dem verbergen sich die gleichen medizinischen bzw. biologischen Abläufe wie in jeder anderen Umschreibung, es gibt keine anderen Kräfte als die die in jedem wirken. Ich bekomme nur einen Fön wenn man da mit der Axt dran geht und ohne Einbezug der natürlichen Mechanismen in seiner innersten Körperfunktion rumfuhrwerkt, so als könnte da nix kaputt gehen oder durcheinander kommen. Kann sehr wohl. Und darum muss man damit sehr umsichtig umgehen, und nicht einfach drauf los stieren und vorstellen. Es geht darum, dass das heilsame oder richtige auch tatsächlich abläuft, und nicht irgendwas was der Körper verstanden hat bei dem Gemurmel. Oder was man zufällig trifft. Ich hatte mal jemanden der bei so einer "Meditationsübung" totales Gesichtskino und wilde Augenreaktionen (REM) bekam, ich konnte den kaum überzeugen dass das eher nicht wirklich gut für ihn ist was er da KONKRET eben tut. Jemanden da hin zu bekommen ist eine Kunst. Aus sich selbst heraus Dinge entstehen lassen die das "Grosse" betreffen. Nicht von aussen, ausser durch äussere Übungen, mit Feedback wie auf irgendwas rumspringen.
Geändert von Klaus (24-06-2017 um 17:14 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)