Im Fall des Karate hat es aber einen eindeutigen militärischen Hintergrund, ebenso der Drill.
Gerade das macht diese Art des Trainings ja für den Kampf so wertvoll.
Massendrill kennen die Armeen dieser Welt alle nicht ohne Grund...
Im Fall des Karate hat es aber einen eindeutigen militärischen Hintergrund, ebenso der Drill.
Gerade das macht diese Art des Trainings ja für den Kampf so wertvoll.
Massendrill kennen die Armeen dieser Welt alle nicht ohne Grund...
Hallo,
Ich persönlich kenne niemanden, der "ernsthaft" daran teilgenommen hat. Alle (inklusive mir) haben nur ihre Zeit abgesessen. Trotzdem haben alle ihren 1. Dan abgelegt.
Kann aber auch sein, dass ich hier die Ironie nicht verstanden habe.
Bei uns im Verein flammt diese Frage auch immer wieder hoch. Vor kurzen erst, weil zur Zeit (seit einem halben Jahr) ein intensives Danvorbereitungstraining läuft. Ich habe, damit ich das meinen Schülern nicht jedes mal neu erklären muss, mal als Text abgelegt:
Was ist ein schwarzer Gürtel wert?
Der Hintergrund war in diesem Fall ein leicht anderer, tut aber für meine Antwort nichts zur Sache.
Das wird in unserem Verein unterschiedlich gehandhabt. Manche Trainer lassen (nach Graduierung sortiert) Reihe bilden. Ich lasse (unsortiert) einen Kreis bilden. Der Rest des Rituals (Seiza, Mokuso, ...) läuft ab, wie in den meisten Dojo. Allerdings lasse ich "Sensei-ni-rei" weg, da mit die Ansprache als "Sensei" zuwider ist.
Ich gebe aber zu, dass ich (beim Kreis oder Reihe) bilden, eine Ausnahme mache, wenn ich in einem fremden Verein bin und der Großteil der Trainierenden Kinder sind. Die würde ich nur verwirren, wenn ich es anders machen würde, als sie es gewohnt sind.
Grüße
SVen
so ist es mal entstanden. Und es ist ja klar: Keine Gürtel, keine Aufstellung nach Gürtelfarbe.
Ich denke, in der heutigen Gesellschaft, wo gerade Kindern und Jugendlichen die Orientierungspunkte fehlen, kann man dieses Ritual iund diese Ordnung nutzen. man ordnet sich ein, aber nicht aus Unterwürfigkeit, sondern weil man lernen will. Und von wem sollte man lernen, wenn nicht von den Fortgeschrittenen und vom Lehrer.
Hallo,
Wenn ich mich nicht vertippt hätte, hätte ich "da mir die Ansprache als "Sensei" zuwider ist" geschrieben. Was nützt das 10-Finger-System, wenn die Finger so dick sind?
Ansonsten: Nein, ich verdrehe schon stark die Augen (und greife auch immer korrigierend ein), wenn jemand versucht, mich mit "Sensei" anzureden.
Grüße
SVen
Wenn man es „modern“ machen will, dann sollte man flache Hierarchien wählen, also keine „Aufstellung“, kein Angrüßen vor den Göttern oder Ahnen etc.
Wieso soll ich irgendwas wild Zusammengeschrubbeltes nehmen, von dem ich eigentlich gar nicht richtig weiß was ich will, bzw. was ich eigentlich gar nicht „durchziehen“ möchte.
Halber Drill und nur die weißen Anzüge und Gürtelchen bringt außer Asienflair nix. Dann doch lieber authentisch und ne gescheite Koryu lernen.
Natürlich kann ich es auch „im westlichen“ Stil machen, dann kann ich aber auf die weißen Pyjamas verzichten (imperialistischer Einheitslook) und nehme mir einen „modernen“ Führungsstil, mit dem ich versuche die iNhalte rüberzubringen. Dann brauche ich auch nicht den Quatsch mit dem „Angrüßen“, bei dem 99% es eh nicht im Sinne der Etikette richtig machen, oder irgendwelche Pseudojapanischen Begriffe, obwohl man selber kein Japanisch spricht.
Da kommt nämlich nur eine billige, unverstandene, Kopie bei raus....
So sehr ich deinen Ausführungen darin auch zustimme: für (geschätzt, gefühlt) 99,9% der Menschen ohne einschlägige Kampfkunst-Erfahrung oder ein entsprechendes Reflexionsniveau, und ich glaube auch für einen nicht unerheblichen Teil derjenigen, die irgendwo hier in Deutschland Karate praktizieren ist aber dummerweise ein Gürtel genau das, nämlich "Ausdruck einer irgendwie objektivierten Leistungseinschätzung".
Ich behaupte mal, man kann noch so gut sein (was immer das genau heißen mag mit Blick auf "Karate") - ohne wenigstens einen schwarzen Gürtel (von lustigen Dan-Graden mal ganz abgesehen) wird man im Grunde keinerlei Anerkennung finden. (Was nicht heißt, dass diese Anerkennung verdient wäre, wenn man dann einen schwarzen Gürtel hat.) Und auf Dauer ist so etwas glaube ich eher frustrierend. D. h. wenn es Gürtel gibt, wollen diese auch gemacht werden...
Im Taijiquan oder anderen chinesischen Stilen ist das ja zum Teil noch anders, auch wenn da ebenfalls ein Prüf- und Zertifizierungswesen auf dem Vormarsch scheint... Und ja, Prüfungen, Diplome etc. gab es natürlich in allem möglichen Formen und Varianten auch schon früher. Das Problem ist halt immer dasselbe: egal ob Führerschein, Schulabschluss oder Kampfkunst.
Hallo kanken,
könntest Du diese Deine Ansichten etwas deutlicher vortragen?
Karate oder eine andere Kampfsport-Art in welcher Armee war das sehr wichtig?
In einer Armee war bei den Chinesen oder den Japaner, besonders in unserem Kulturraum bei den römischen Legionen sehr deutlich erkennbar,
der " Massendrill" war die Grundvoraussetzung für den Erfolg auf dem Schlachtfeld.
Bei den Römern wurden Einheiten von 480 Soldaten eine Kohorte zusammen mit 10 weiteren Kohorten als Legion bezeichnet und konnten als eine Einheit
eingesetzt werden. Wie sollte das ohne klare Befehlsstrukturen klappen.
Versuche nur mit 80 Leuten, Grundeinheit die Centurie oder Zenturie die Schildkrötenformation zu bilden.
Im Karate- Training hat der " schwarze Gürtel " als Vorturner seine Probleme bei 20 Teilnehmern eine Übungsreihen aufzustellen.
Dann möchte ich Dir widersprechen.
Eine Hierarchie im Hobby.. das brauche ich nicht.
Es sollte klar ersichtliche sein, wer das Training leitet, welche Aufgaben von den Schüler/in erfüllt werden sollen.
Dem Trainer werde ich mit Respekt begegnen, denn ich will das lernen - was ich mir als Kampfsport-Art ausgesucht habe- das soll er mir auch beibringen.
Dann wird dem " schwarze Gürtel " oder der ganzen Gürtelhierarchie zu viel Bedeutung beigemessen.
Wenn wir bei den Soldaten bleiben wollen, die Du angesprochen hast.
Da wird jeder Soldat dieser Sondereinheiten die höheren " Dienstgrade " die als Befehlshaber in der Kaserne sind, in der Pfeife rauchen.
Oder glaubt wirklich jemand, ein General der seinen Job am Schreibtisch zubringt, könne nur Ansatzweise die körperlichen Leistungen erbringen,
wie ein junger Soldat der ständig gedrillt wird.
In den " Wettkampf-Sport-Arten " wird die Gürtelhierarchie nie den Stellenwert haben, wie in den Kampfkünsten dessen Sportler ihre Bahnen in der Sporthalle laufe und
denken, das ist wirklich für einen Kampf.
Daher ist es nur wichtig, was ich von meiner Kampfkunst- Art erwarte und welche Ziele ich mir setze.
Wenn dies ein Stück schwarzer Stoff ist, dann ist es halt so.
Das kommt vom Makiwara-Training. Aber mit Tipp-Fehlern bin ich großzügig.
In der normalen Ansprache seh ich das auch so, aber bei der Begrüßungs-Zeremonie scheint mir das ok.Ansonsten: Nein, ich verdrehe schon stark die Augen (und greife auch immer korrigierend ein), wenn jemand versucht, mich mit "Sensei" anzureden.
Wenn ich das so lese mußt du dich ziemlich umstellen, wenn du bei LJR zu Gast bist.
Du argumentierst vom Standpunkt des fortgeschrittenen Kampfkünstlers. Von daher würde ich das unterstützen. Aber: Was siehen "normale" Leute im Karate, was sehen Kinder und Jugendliche? Wie gesagt: Gerade in den letzten 15 Jahren - je mehr die Gesellschaft auseinanderbröselt, desto sinnvoller finde ich diesen Ordnungsrahmen.
Ne, "wir sind alle gleich und unterscheiden uns nur im Fortschritt..."dann kann ich aber auf die weißen Pyjamas verzichten (imperialistischer Einheitslook)
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