Schwer zu sagen meiner Meinung nach... die mir bekannten Beispiele, wo ein Kampfsport erfolgreich über lange Zeit am Leben erhalten wurde, haben nur funktioniert, wenn es grosse Events gab, die einen starken Rückhalt in der lokalen Kultur (und später den Lokalmedien) hatten und daher auch entsprechend grosse Preisgelder etc ausgeschüttet wurden. In Folge dessen ist es meines Erachtens schwer, wenn man von aussen versucht, diese Traditionen zu fördern. Beim Hundstoa war ich nie dabei; ich habe von Zuschauerzahlen von ca. 2000 gelesen, was beachtlich ist (und einen deutlichen Unterschied zu meiner einen Wettkampfteilnahme steht), kann aber leider nicht sagen, ob hier ein Aufschwung nach Aufnahme in Weltkulturerbe zu verzeichnen war.
HEMA ist nochmals eine andere Schiene, nachdem man dort ja nicht Traditionen erhält, sondern versucht, eine Tradition zum Zeitpunkt X wiederzubeleben. Das Langschwert-Fechten beruft sich zwar auf die älteren Traditionen (Liechtenauer wäre je nach Deutung in der 2. Hälfte des 14. oder in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts anzusetzen, Fiore um 1400), aber so, wie die Turniere abgehalten werden, rekonstruiert man dabei eher das wettkampfmässige Blossfechten aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, mit allen Schwierigkeiten, die mit den Regeln und der Bewertung von Aktionen einhergehen. Und es gibt Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Turnieren, was bei den Ringstilen mit durchgehender Tradition nie ein Thema war.
Beste Grüsse
Period.