Um mal auf das Thema zurückzukommen: Qi hat nichts damit zu tun, wie man das "einsetzt", wofür, über welche Muskeln, oder was sonst noch alles da reinspielt. In einfach gestrickten Methoden wird das nur genutzt um ballistisch durch den Gegner zu plästern, mit einem maximalen Powerpunch.
Taijiquan dagegen ist schon eine konkrete Ausformulierung von Strategien, und da sollte Hauruck erst am Ende einer Aktion kommen. Sprich man geht zunächst mal in die Struktur rein und destabilisiert, und wenn der Angreifer blöd steht, sich nicht mehr wehren kann, und eine schöne Fläche bildet in die man richtig reinkloppen kann, DANN tut man das. Wenn man gleich mit einem Hüftwurf anfängt ist das für mich kein tolles Taijiquan, sondern eher gar keins sondern halt Judo, Shuai Jiao, Ringen, oder irgendwas in der Art. Eine Overhand Right gibt es im Judo ja auch nicht, obwohl die höchst effektiv ist wenn sie trifft.
Darum auch als gutes Beispiel und Meister der Vorbereitung mal wieder den leider verstorbenen Ma Jiangbao. In einem "echten" Setup fängt es natürlich nicht mit Hände hinhalten und schön im Kreis rühren an, weil das ein Übungsbeginn ist. Stattdessen würde man einem Angriff ausweichen oder durch die Arme gehen um zu parieren, und dann einen Schritt nach vorne in einen Clinch gehen. An der Stelle geht es dann genauso weiter wie in dieser Demo, nur halt direkt ohne Rühren.
https://youtu.be/aypxu4kRSD8?t=95
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)