Deine Fragen weisen in eine Richtung die aufs PhB VT meiner Ansicht nach so nicht passt.
Es gibt nur zwei Waffen die geübt werden: Langstock und die Doppelmesser. Kein Schwert, kein Säbel.
Es gibt dafür jeweils eine Solo Form. Von Partnerformen habe ich zumindest nie gehört. (Form im Sinne längerer, fest vorgegebener Bewegungsabfolgen.)
Anwendungen - mit dem Wort fremdeln wir ja (zumindest bei den Handformen) mehr als nur ein wenig, weil die WT-Kollegen das überstrapazierten.
Im EWTO WT (90er/00er zumindest) war ja die Tendenz: Formbewegung x hat diese drölf Anwendungen.
Bei uns ist es (hier beziehe ich mich jetzt mehr auf die waffenlosen Formen): diese Formbewegung schult / konditioniert / trainert dieses oder jenes.
Was es in Bezug auf die Waffen dann gibt sind jede Menge Drills: Langstock gegen Langstock (1 oder mehrere), Doppelmesser gegen Doppelmesser, Langstock gegen Doppelmesser. Man kann natürlich noch variieren (Angreifer hat bspw. einen Stock oder ein Schwert). Unbewaffnet gegen Bewaffnet kenne ich persönlich zumindest nicht, hat wahrscheinlich auch keiner Bock drauf. Also zumindest einer von Zweien nicht.
Ein Beispiel für einen Drill:
Nachtrag: f.ck, Aleph war schneller, hatte ich nicht bemerkt bzw. zu lange getippselt.
Geändert von Glückskind (20-03-2019 um 16:47 Uhr) Grund: Nachtrag
Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
kämpfe für jemanden oder etwas.
Auch wenn die gezeigten Drills ja eher rudimentär sind (was nix heißen muss), so sind sie aber zumindest besser als nix. Wird denn die Verbindung zum waffenlosen Üben hergestellt?
Der LS verbessert die dynamische Struktur des Koerpers im waffenlosen VT-Bewegungskonzept und trainiert die Muskeln und Gelenke auf der Detailebene - allein dadurch das man die Drills und die Form des LS uebt. Das wuerde ich als die gesuchte Verbindung bezeichnen.
Meiner Ueberzeugung nach muessen waffenlose Techniken und Waffentechniken schon kurz nach dem Basis-level-skills technisch voellig auseinander driften, damit sie jeweils optimal sind. Die Verbindung ist deswegen auf der Root-Ebene. So bleiben auch der Charakter der Kampfkunst und deren Konzepte erhalten.
Geändert von Odysseus (21-03-2019 um 03:58 Uhr)
Das Schweine nicht fliegen köennen, wissen nur die Vögel.
hier ist schon viel Stoff für Mißverständnisse .
für das ing ung sehe ich es wie du , da in der Waffenlosen Form keine Ebene für Waffen enthalten sind und weil die Waffen , wie du selbst sagst , ein etwas anderes Vehalten benötigen . was für mich auch ein Indiz ist , das sie ursprünglich nicht enthalten waren.
für das Bagua macht so ein Denken , nicht viel Sinn
beim Bagua ist in der Form, ein Arbeiten in mehreren Ebenen möglich . die gleichen Handwechsel, Handhaltungen , Wendungen , Schrittarbeit ...egal ob Waffenlos , Schwert , oder Speer.
wenn also jemand , alles nur aus der Sicht von Bagua sieht , wird er natürlich bestimmte Dinge beim Üben vorraussetzen , die in anderen Stilen gar nicht erhalten sind.
das kann das Benutzen von Anwendungen betreffen oder das Üben von Waffen in einer Waffenlosen Form.
Geändert von Cam67 (21-03-2019 um 10:46 Uhr) Grund: bevor Bücherwurm es findet ^^
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Sehr vieles geht ja auf die 32 Bewegungen von Qi Jiguang zurück (die ja auch nur eine Zusammenstellung von älteren Sets waren) und die waren definitiv unbewaffnet für bewaffnet. Zumindest sind die Bewegungen im Bagua drin und dort sind halt die Anwendungen für das Schwert, den Säbel und den Speer für sie überliefert.
bestreitet doch keiner.
ich sage nur , das dein Üben und das im ing ung , vom Fokus der FORMEN her , sich unterscheidet. und so kann es sich auch getrost mit anderen Stilen unterscheiden , ohne das da eine Aussage gemacht wrden kann , was ist besser oder schlechter oder rudimentär , oder sinnvoll oder die Frage nach "alten Set ups" .
deswegen kann ich auch mit der Fragestellung allgemein nicht viel anfangen., denn Kampf wird immer nur auf eine Art (in meinen Augen ) trainiert. mit Konsequenz und Intensität . das ist ganz einfach eine Einstellungsfrage . egal , welche Art von Bewegen man übt . Deine Frage läuft in meinen Augen also auf die Art des Übens hinaus und nicht wirklich auf Kampf .
im Kampf bleiben Schnörkel weg , tolle set ups , reduzieren sich zu Hauen und Stechen/Stoßen .
Wer bitte übt/trainiert Kampf , ohne wirklich zu kämpfen . und mit wirklich , meine ich , sie benutzen in Real , um jemanden zu verletzen oder zu zerstören .sei es als Selbstverteidigung oder what ever.
Da aber keiner hier mit seiner geübten Waffe kämpft (auch die Kendoka nicht ) , wirklich kämpft (und ich meine nicht Sparring ) , bleibt es ein Üben , mit fokloristischen Geräten und fokloristischen Bewegungen . ist ok , aber dann würde ich halt gar nicht erst nach KAMPF fragen.
wenn es um Anwenden geht , ist mir zum Beispiel das Benutzen von Stockähnlichen Gegenständen wichtig . deshalb üben mit Kurzstock und Bo . da ich aber in Real nicht weiss , was ich in die Hand bekomme, ob dick oder schwer oder kurz oder what ever, nenne ich es Stockähnlich.
Messer Handhabung ja , aber ich denke nicht im Traum an ein MesserKampf. da nehme ich das erst Beste was ich in die Hand bekomme und werfe das in die Fre....
Kampf trainieren ? nee. da benutze ich einfach die Einstellung und Erfahrung aus dem Gelebten , und da ich weiss wie sich Kaputtmachen anfühlt, muss ich mir keine Set ups dafür ausdenken , um mich vom Mind her , dahin zu bringen.
Fokus hat ganz klar , Struktur und Mechanik (also Bewegen ) und das wird auf Alles , wirklich alles umgeschlagen. .... egal was ich dann in der Hand habe.
und hoffe das ein Bruchteil davon erhalten bleibt , weil so oft geübt , das es zur zweiten haut wurde, aber ich weiss es vorher nie. bis heute.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Stil: Moderne SV
Wie wird das vermittelt?
Anfangs Attribut Training, wo versucht wird wehrhaftes Verhalten an eine emotionale Komponente zu binden.
Danach isoliertes Technik Training. Stichwort Bewegungsmechanik und Nutzung der entsprechende Körperteile für Impakt lernen.
Danach versuchen die Elemente in diversen, dynamischen Pratzen Drills abzurufen.
Positionierungsgrappling und Handfighting Training.
Alles bis zum Erbrechen wiederholen.
Preemptive Strike Szenarien / Phase vor dem Konflikt
Je nach Bedarf Szenario Training/ kurze Force on Force Module/ Mini-Fights
Wieder alles von neuem Wiederholen.
Verteidigung gegen Waffen und mehrere Angreifer
siehe die Schritte davor
Training ist immer unbewaffnet. Waffen Nutzung wird nicht trainiert.
Zielsetzung: realistische Selbstverteidigung in der heutigen Zeit
Im Wing Tsun haben die Sätze in der DM-Form , Anwendungsbezug zu verschiedene Waffen ...Der Bezug zielt nicht auf die Waffe als solches ab , sondern auf deren Eigenschaften ... Ein Speer , ist kein Schwert , ein Schwert kein Langstock und ein Langstock keine Gliederwaffe ..
Wenn ein Speer über seine Funktion hinaus genutzt wird . Sprich man schlägt z.b damit anstatt zu stoßen , dann ist dieser dem Bewegen eines Schwertes z.b gleich und geht dann quasi in den Satz hinein , welches das Schwert bzw dessen Bewegungsart behandelt ....
So wie du das verstehst ... Nein .Wird denn die Verbindung zum waffenlosen Üben hergestellt?
Das Waffen erst das Mindset legen um in zerstörerischer Absicht zu agieren , ist nicht Bedingung . Menschen schlagen Menschen tot mit bloßem Stumpfsinn , einfach weil die Absicht dahinter steht und nicht weil , die Grundlage zur Fähigkeit dessen auf ner Idee zur Waffe bestünde ....
Die Waffen und das Waffenlose im Ing Ung sind nicht einander bedingt , das Konzept ist hier der gemeinsame Nenner ...
Auch da kommt mir das VT als Faustkampfsystem viel mehr entgegen, da ich beim Ueben mehr Spielraum habe in der Intensitaet, das "darf" auch mal wehtun, waehrend bei einer Klingenwaffe ich derartigen Spielraum nicht habe. Im Endeffekt kann ich auf dem mittleren Niveau also mehr rausziehen in Richtung Kampf, d.h. man kann mehr aus sich raus kommen mit den damit verbundenen Risiken und eben auch ein Gespuer fuer den Einschlag kriegen. Aber ein Gespuer fuer den Einstich... wie soll man den kriegen ohne echten Stich? Allerdings spreche ich da aus der Sicht des mittleren Niveaus und das ist mehr so eine Ueberlegung. Ein gewisser Drang zum echten Kampf ist jedenfalls da... aber mit einem Messer kann ich mir das auf jeden Fall nicht leisten, ergo bleibts eweig Theorie. Im spaeten Mittelalter waren selbst die Turniere toedliche Kaempfe - geht mNn eben nicht anders, wenn man es richtig machen/lernen/erhalten will und kein Krieg mehr ist.
Geändert von Odysseus (21-03-2019 um 14:05 Uhr) Grund: Gramathik
Das Schweine nicht fliegen köennen, wissen nur die Vögel.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
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