Ich kann nur jedem dringenst davon abraten, mit scharfen Schwertern zu üben solange Personen in unmittelbarer Nähe sind. Fehler passieren. Das müssten schon Superzeitlupe-Übungen aus mentalen Gründen sein, und auch da können Dinge passieren. Wenn der eine z.B. ein Trauma mit Messerangriffen hat, was gerne mal vergessen oder verschwiegen wird, kann sich sowas dann auch mal lösen, und derjenige sticht zu. Und zwar richtig.
Ansonsten sieht man ja an dem Video von Mike Martello im freien Spiel, dass die DEUTLICH weiter auseinander stehen. Da passt also der Abstand.
Gegen die Gummi-Dinger oder Shinai spricht an sich heutzutage erstmal nicht viel, wobei ich auch da Handschuhe tragen würde. Man bildet ja keine Soldaten aus. Um erstmal ne Idee zu bilden, oder Spass daran zu haben, reicht das völlig aus, und ist preiswert und ungefährlich(er).
Möchte man ganz nah dran sein, nimmt man fechtfeder-ähnliche Stahltrainer OHNE SPITZE, also 2mm Stahlkante, abgerundeter "Löffel" vorne dran der auf wegbiegen gefertigt ist. Man braucht aber eine volle Schutzausrüstung beim Kontaktfechten, also Gambeson (das ist einfach gepolsterter dicker Stoff), geschlossene geprüfte schwere Fechtmaske, und einen Halsschutz (Gorget) der auch auf die Brust reicht und nicht diese Sch***dinger die nur ein Ring sind wo man unten drunter durchrutschen kann und Grillhähnchen am Spiess macht.
Etwas einfacher und nicht zu weit weg sind spezielle Bokken die als Nodachi-Ersatz gedacht sind. Die sind 1,40 lang und korrekt geformt. Da reicht auch ein Kendo-Helm. Wenn die vorne eine dreieckige original geformte Schwertspitze (Kissaki) haben, gehen die auch in Holz durch einen Bauch einfach durch. Da braucht man also auch zwingend einen leichten Gambeson, und sollte auf eine "scharfe" Holzspitze verzichten. Der ganze Druck geht auf den einen Kontaktpunkt.
Zitat von
CchamploO
Das musste ich leider auch meinem Meister zu seinen Lebzeiten beichten..
Ich meine mich an Berichte erinnern zu können, dass damals die im Schnellverfahren am Schwert ausgebildeten Soldaten von Qi keine Chance gegen die Ex-Samurai im direkten Kampf 1vs1 hatten. Darum hat er Gruppenkampfverbände entwickelt um das auszugleichen, am Speer und Bogen waren seine Leute mehr als brauchbar. Die Schwerter dienten zum "Nacharbeiten" und gegen Pferde.
Ich würde also nicht unbedingt erwarten, dass gute Leibwächter diese ursprünglichen "Techniken" alle übernommen haben. Die werden aus ihrer Fähigkeit im Umgang mit Speer, Schwert und Säbel abgeleitet haben was mit solchen Langsäbeln geht, und womit man einen Kampf auch überlebt. Da wird dann viel aus dem Schwert und Speer eingeflossen sein. Insofern würde ich mich nicht unbedingt auf Qi's Curriculum verlassen, wenn es um gute Ideen für den Kampf an so einer Waffe geht.
Geändert von Klaus (24-06-2019 um 09:55 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)