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Thema: Hamburger Abendblatt: Polizei demonstriert Risiken von Messerangriffen

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  1. #29
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    Erst einmal eines vorneweg, ich bin weder ein SV noch ein Messerexperte. Ursprünglich wollte ich deshalb hierzu nichts schreiben, da ich dich hier aber (stellvertretende für andere Threads) bzgl. einer kontraproduktiven Argumentationsweise kritisiert habe und du zu recht darauf hingewiesen hast, dass ich auch etwas zum Thema beitragen sollte hier ein paar Gedanken.
    a) Der Sicherheitsabstand
    Für Polizisten ist die Sicherheitsdistanz entscheidend, um sich in Hochrisikosituationen wie bei Messeattacken schützen zu können.
    Sicherheitsabstand ist natürlich immer gut, aber wie oft wird man als Zivilist in einer Bedrohungssituation Situation die Möglichkeit haben diesen zu wahren, von überraschenden Attacken mal ganz abgesehen! Daher, klar sinnvoll (möglichst mehrere 100m) aber oft nicht machbar. Nebenbei, ich hatte viele Polizisten als Trainer und Trainingspartner. In der Praxis können sie oft auch keine ausreichend Abstand waren, den in erster Linie geht es darum Auseinandersetzungen ohne Gewalt zu beenden. Kommunikation mit dem Bürger geht schlecht mit 10m Abstand.
    Ich denke wichtig ist hier im Vorfeld zu überlegen, wann man wie auf eine Unterschreitung eines bestimmten Abstand reagiert (Gegenangriff). Man sollte auch nicht vergessen, dem Polizisten sollte der Abstand ein Zeitfenster geben seine Schusswaffe (Distanzwaffe) zu ziehen und ggf. einzusetzen. Die meisten Zivilisten führen aber keine Waffe.


    b) Pefferspray wirkt langsam
    Pfefferspray habe ich noch nie spüren dürfen. In meiner Jugend war CS allgegenwärtig, das habe ich erlebt wirkt sehr schnell bei einem Volltreffer, aber auch nicht immer zuverlässig. Selbst habe ich nie eine volle Ladung abbekommen, ein bisschen was davon lässt sich problemlos aushalten.
    Bzgl. der Wirkung von Pfefferspray habe ich aber von Polizisten viel gutes gehört – wenn man den trifft.

    c) Auch die Flucht ist keine Lösung
    Solche Pauschalaussagen sind unsinnig. Flucht kann oftmals die beste Möglichkeit darstellen, ist aber natürlich nicht immer möglich bzw. eine Option (ist man alleine unterwegs?, etc..). Die beste Form der „Flucht“ ist es, im Vorfeld gefährliche Situationen zu vermeiden (natürlich ist das nicht immer möglich) bzw. rechtzeitig die Gefährdung zu erkennen. Damit meine ich nicht wie wild in jedem Umfeld durch die Gegend zu scannen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sondern sich bewusst zu sein in welchem Umfeld ich mich gerade bewege und was hier vom „normalen“ abweicht.
    Ein Beispiel:
    Bist Du auf einer Party in einem 1%er Klubhaus, macht es keinen Sinn jeden genau auf Waffen abzuchecken und nervös zu werden sobald Du ein Messer entdeckst. Da in diesem Umfeld i.d.R. jeder eine Waffe führt (mindestens ein Messer) hat dies erstmal überhaupt nichts zu bedeuten. Im Gegenteil, wenn Du dort (als Gast, den eventuell nicht jeder kennt) anfängst zu „scannen“ und die Waffen der Leute anzustarren begibst Du dich erst in Gefahr. In so einem Umfeld ist es dann besser permanent auf die „allgemeine Stimmung“ zu achten und /oder mitzubekommen, falls man selbst bei jemand ins Visier gerät und dann rechtzeitig zu gehen (oder gleich ganz das Umfeld meiden)
    Bist Du dagegen auf einer politischen Veranstaltung und plötzlich kommt jemand mit einem 20cm Bowie an der Hüfte an, sieht die Sache wieder anders aus.
    Kontext zählt. Wo bin ich, was ist hier normal, was passt nicht. Damit kann man viele Situationen im Vorfeld meiden.



    Welche Möglichkeiten haben Kampfsportler als Antwort, in deren Stil Messerabwehr unterrichtet wird?
    Das meiste was (und vor allem wie) unterrichtet wird ist Bullshit…
    Wer lernen will sich gegen ein Messer zu verteidigen sollte meiner Meinung nach bei einem kompetenten Lehrer (sind rar, einige der wenigen sind hier im Board) erstmal lernen mit einem Messer umzugehen. Dann muss man die Entscheidung treffen, ob man für solche Situationen ein Messer mit sich führt. Falls ja, muss man lernen es ins Spiel zu bringen. Waffenlose (Worst Case) Optionen werden von so einem Lehrer in diesem Rahmen meist mit vermittelt.
    Geändert von ThomasL (28-06-2019 um 11:47 Uhr) Grund: Rechtschreibung

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