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Thema: Blog: Fehlerkultur - durch Fehler wachsen

  1. #1
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    Standard Blog: Fehlerkultur - durch Fehler wachsen


  2. #2
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    Sehr geil geschrieben und 100%ige Zustimmung.
    Ich kann als Trainer "dumm rumschrien": warum biste getrofeen worden?
    Oder ich kann als Trainer sagen, du bist getroffen worden. Überlege mal warum. Wie könntest du dich besser stellen, wie deine Arme halten, etc. So das ich die Trainierenden dazu animiere zu denken und sich ihrer Situation bewußt zu machen und sich selbst so zu entwickeln.

    Selbiges im Dienst. Es gibt wenige Kollegen, die Mißstände ansprechen und auch auf Fehler hinweisen, Tips geben wie man was besser machen kann, etc.
    Viele sind aber angepisst, weil man auf Fehler hinweißt, weil sie sich für Perfekt halten und unfehlbar sind.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  3. #3
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    ich hatte zwar keinen spass beim lesen , musste aber dem Inhalt 100% zustimmen

  4. #4
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    Wie hat Markus Rühl mal gesagt: "Wer zufrieden ist, kommt nicht weit..." Ich bin fast nie mit meinem Training zufrieden, man muss nur die Maßstäbe hochsetzen dann findet man immer Fehler und je schneller man diese Fehler erkennt und korrigiert, desto schneller wird man besser. Die Fehler hören aber trotzdem nie auf;-)

    Dinge verschweigen oder schönreden bringt nicht viel......

  5. #5
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    Lernen heisst, immer neue Fehler zu machen - und wenn möglich jeden Fehler nur einmal, oder wenige Male, zu machen.

    in den meisten Formen von Unterricht wird nach meinem Geschmack zu viel vorgegeben "Jetzt machen wir Technik ABC, die geht so: erstens, zweitens, drittens. Machen." - und zu wenig zum eigenen Experimentieren aufgefordert. "Die Grundlagen von Technik ABC kennst du jetzt. Deine Aufgabe ist nun, die bestmögliche Position für deine Füsse zu finden, experimentiere damit und beobachte, was das mit deinem Gleichgewicht macht, wenn du ein bisschen weitere Distanz, engere Distanz, aus dem Bewegen heraus... diese Technik ausführst. Finde heraus, wie du die beste Balance hinkriegst."

    Weiter kommt man nur, wenn man es sich immer wieder erlaubt, Anfänger zu sein - und Fehler zu machen. und es das nächste Mal besser zu machen.mit neuen, anderen Fehlern.

    Fehler, die man im Training macht, erkennt und korrigiert, macht man dann im Ernstfall mit geringerer Wahrscheinlichkeit.
    unorthodox

  6. #6
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    Zitat Zitat von discipula Beitrag anzeigen
    und zu wenig zum eigenen Experimentieren aufgefordert. "Die Grundlagen von Technik ABC kennst du jetzt. Deine Aufgabe ist nun, die bestmögliche Position für deine Füsse zu finden, experimentiere damit und beobachte, was das mit deinem Gleichgewicht macht, wenn du ein bisschen weitere Distanz, engere Distanz, aus dem Bewegen heraus... diese Technik ausführst. Finde heraus, wie du die beste Balance hinkriegst."
    Das kannst du mit Fortgeschrittenen machen, aber nicht mit Anfängern. Gerade Erwachsene habe eingeprägte Bewegungsmuster die oft Suboptimal sind. Dazu kommen dann noch Haltungsschäden etc die vom Körper dann kompensiert werden, die Kompensation dann aber dazu führt, dass man sich gegen bestimmte Angriffe öffnet. Und nur weil jemand meint, dass er stabil steht, heißt es nicht, dass es auch so ist. Dafür braucht man Erfahrungswerte.
    Bestes Beispiel bei uns im Training ist, wenn der Trainer sagt, dass man sich auf die Seite drehen soll und viele noch halb auf dem Rücken liegen aber fest überzeugt sind auf der Seite zu liegen.
    Wie gesagt, das was du da beschreibst kann und sollte man machen. Aber erst mit Fortgeschrittenen.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  7. #7
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Das kannst du mit Fortgeschrittenen machen, aber nicht mit Anfängern.
    Fortgeschrittene können sicher mehr davon profitieren, vielseitiger arbeiten - hab ich selbst als Fortgeschrittene unterschiedlicher Disziplinen (nicht nur Kampfsport/Kampfkunst, auch sonst) leider zu wenig erlebt. Auch als Fortgeschrittene kriegte ich allzu oft "Technik ABC, so und so, machen."

    Grundsätzlich halte ich es für wichtig, Körperbewusstsein von Anfang an zu üben. Gerade weil es so vielen Leuten fehlt. gerade weil so viele es eben nicht können. Das können ja auch simple Übungen sein. Ein paar Pratzen und Polster auf dem Boden auslegen und Schüler rückwärts (also ohne gucken, nur mit Tasten des Fusses) über diese Hindernisse steigen lassen - tut Wunder für die Fussarbeit, zum Beispiel. Da wird gleich sofort alles anders, die Haltung, die Aufmerksamkeit, der Fokus, die Verbindung von oben und unten... und mit der Zeit kann das dann immer besser umgesetzt werden.


    Und nur weil jemand meint, dass er stabil steht, heißt es nicht, dass es auch so ist. Dafür braucht man Erfahrungswerte.
    Durchs Experimentieren werden diese Erfahrungswerte ja eben geschaffen und reflektiert. Man probiert es mal so, mal anders - lässt den Kollegen einen schubsen oder schlagen - dann merkt man ja, ob es passt oder nicht. Wo man stabil(er) ist und wo nicht. und wenn man es nicht nur erlebt, sondern auch formuliert, kann man es sich besser merken Und es das nächste Mal besser machen.



    Bestes Beispiel bei uns im Training ist, wenn der Trainer sagt, dass man sich auf die Seite drehen soll und viele noch halb auf dem Rücken liegen aber fest überzeugt sind auf der Seite zu liegen.
    Da muss man die Leute halt gelegentlich von Hand in die gewünschte Position bringen, ihnen sagen "SO fühlt es sich an, auf der Seite zu liegen, merk dir das!" - damit sie es lernen. und das "schräge" Gefühl mit der Zeit zum normalen "so geht seitwärts liegen"-Gefühl wird.

    Das "so geht die Technik" mit vorzeigen-nachmachen ist wohl schon immer der erste Schritt. aber sobald die grundlegende Form mal so halbwegs korrekt ist, kann man vieles machen, um die Details zu erarbeiten und zu verbessern. Auch in Bezug aufs Verständnis, warum eine bestimmte Bewegung gerade so sein muss und nicht anders.
    unorthodox

  8. #8
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    Geht weg von Techniken und hin zu Prinzipien.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  9. #9
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    prinzipien zu verstehen ist toll und sollte man können. im sport nützen sie aber nicht viel dort müssen bewegungsketten abgespult werden, umso technisch perfekter umso besser. daraus ergibt sich mit der zeit auch das gefühl, das richtige zu richtigen zeit zu machen...
    Geändert von marq (19-08-2019 um 15:47 Uhr)

  10. #10
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    Für mich ist Körperbewusstsein das A und O, ABER das hat niemand. Die Masse der Menschen ist komplett steif und verkrampft, gerade ältere Leute oder Anfänger, aber auch viele Fortgeschrittene. Da ist mit Improvisation und Körpergefühl nicht viel. Ich lasse da eigentlich auf der Stufe immer Technik laufen, dafür braucht es keine Veränderung der Körperwahrnehmung und von daher hat jeder was davon......

  11. #11
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    prinzipien zu verstehen ist toll und sollte man können. im sport nützen sie aber nicht viel dort müssen bewegungsketten abgespult werden, umso technisch perfekter umso besser. daraus ergibt sich mit der zeit auch das gefühl, das richtige zu richtigen zeit zu machen...
    Sehe ich anders. Auf Grund der Verinnerlichung der Prinzipien, wie etwas und warum funktioniert, kann ich vieles einfacher abspulen und technischer werden.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  12. #12
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    welches prinzipen würdest du zb beim boxen unterrichten?

  13. #13
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    welches prinzipen würdest du zb beim boxen unterrichten?
    Da bin ich raus, da ich nur auf SV gehe.
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  14. #14
    SynthpopFan Gast

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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Dinge verschweigen oder schönreden bringt nicht viel......
    Bei diesem Satz muss ich gerade an unsere Politik und an unsere Medien denken. (Konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, sorry. Bin schon wieder weg...)

  15. #15
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    Ex-Schachweltmeister Botwinnik hatte mangels Lehrern und Büchern (bereits als Kind) eine Methode entwickelt, die darauf beruhte, sich die eigenen gespielten Partien nachträglich peinlichst genau anzuschauen und Fehler zu entdecken. Natürlich, um aus ihnen zu lernen. So hatte er immer ein aktuelles Feedback und analysierte die Dinge, die ihn wirklich betrafen und halfen ... nicht, was irgendwer anderes für angemessen hielt.

    Nur mal so nebenbei...

    Ich persönlich halte es für schwierig, „an Fehlern zu arbeiten“. Sinnvoll halte ich eine Arbeit an den eigenen Schwächen (je größer/relevanter die Schwäche, desto sinnvoller/dringlicher deren Behebung). Gemachte Fehler geben nur Hinweise auf eigene Schwächen.

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