Also, bei mir hat Intervallfasten (5:2, also zwei "Fastentage" mit 500 kcal in der Woche nach Michael Mosley) sehr gut funktioniert. Ich habe das vor etwa sieben Wochen angefangen, weil ich den ganzen Sommer über mit Rückenschmerzen (ISG-Blockade behauptet der Orthpäde) ausgeknocked war und mich kaum bewegen konnte. Dadurch ging es mir nicht nur körperlich immer schlechter, ich habe auch ein paar Kilo zugelegt und vor allem schlug es mir auf die Stimmung, weil ich all das, was ich sonst gerne tue ... Golf spielen, lange Spaziergänge, Radtouren ... nicht mehr oder nur noch unter starken Schmerzen machen konnte. Im Prinzip hab ich den Sommer im Wechsel am Schreibtisch und im Bett verbracht. Dann hab ich Ende August die Reißleine gezogen und mit dem 5:2 angefangen. Ich hab gedacht, wenn schon sonst nix, dann krieg ich vielleicht wengistens die ca. 5 kg wieder runter, die ich mir so im Laufe des letzten Jahres angefressen hatte.

Der Effekt schon nach wenigen dieser Fastentage (genaugenommen schon nach dem 2.) war enorm. Meine Rückenschmerzen, wenn auch nicht komplett verschwunden, waren deutlich reduziert und hatte endlich wieder Energie und Lust, mich zu bewegen. Ohne mich da in irgendeiner Form zu zwingen zu müssen, habe ich seitdem jeden Tag zumindest irgendetwas an "Bewegung/Trainig" im weitesten Sinne gemacht, selbst wenn es am Anfang vielleicht nur ein Spaziergang war. Inzwischen kann ich auch wieder joggen oder Körpergewichts-Workouts machen. Und ohne, dass ich da bewusst was geplant hab, ist mein Essverhalten auch an den Nicht-Fastentagen automatisch viel gesünder geworden. Ich habe Spaß dran, mir jeden Tag etwas leckeres zu kochen und käme gar nicht mehr auf den Gedanken, mir eine Pizza in den Ofen zu schieben oder so etwas. Es war wirklich, als hätte da jemand in meinem Körper einen Schalter umgelegt.

Inzwischen habe ich etwa 3,5 kg abgenommen, meine Hosen passen wieder etwas besser und fühle mich rundherum wesentlich wohler.

Klar, dass das nicht unbedingt bei jedem so sein muss. Aber es spricht wirklich nichts dagegen, Fasten, in welcher Form auch immer, mal für sich auszuprobieren. Für ein paar Stunden, für einen ganzen Tag oder für mehrere Tage am Stück ... je nachdem, wie es so ins Leben passt und vielleicht auch, wie aktiv man ist. Man kippt nicht gleich tot um, nur weil man mal eine kurze Zeit nichts isst, auch wenn der Magen vielleicht knurrt wie die Bulldogge vom Nachbarn. Das gute am Fasten ist ja, dass es wirklich überhaupt nichts kostet und man nichts dafür braucht. Und wenn man genug davon hat, dann isst man halt einfach wieder was.