Zitat Zitat von karate_Fan Beitrag anzeigen
@Ryoma Danke für deine Buchempfehlungen. Hätte dazu noch eine Frage.

Ist SHOTS IN THE DARK. JAPAN ZEN AND THE WEST auch für Leute wie mich empfehlenswert die absolut nichts über Zen wissen, oder wäre es ratsam vorher noch andere Text über Zen zu lesen bevor man sich an das Buch heran wagt?
Nein, über Zen muss man nichts wissen, um aus dem Buch hervorragende Erkenntnisse zu ziehen!
Das Buch hat schon beim Erscheinen nicht allen gefallen und es gefällt auch vielen immer noch nicht. Insbesondere in der Kyûdô-Community...

Zen und die japanischen Kampfkünste (oder sonstigen Künste) sind ja ein leidiges Thema. Angefangen hat das ganze mit einem grossen, wirklich grossen Missverständnis des deutschen Professors Eugen Herrigel im Jahre 1926. Er trat für einige Jahre eine Stelle als Philosophie-Professor an einer japanischen Universität an und traf in dieser Zeit auf Zen und japanisches Bogenschiessen (oder das was er dafür hielt). Und so nahm das Unheil seinen Lauf…

Im ersten Teil befasst sich das Buch sehr detailliert mit der Biographie Herrigels, der Kyûdô-Geschichte und Zen. Im zweiten Teil wird auch der berühmte Steingarten des Ryoan-ji auf seine „Zen-Tauglichkeit“ hin geprüft (durchgefallen!).
Insbesondere wird auch untersucht wie das Bild Japans, welches der Westen sehen will, entstand und bis heute weiterbesteht und wie dieses Bild quasi wieder nach Japan „re-importiert“ wurde. Hier wird minutiös nachgewiesen, dass es tatsächlich nie eine irgendwie geartete Wesensverbindung zwischen Zen und den verschiedenen japanischen Künsten gab (bis auf wenige, marginale Touchpoints).

Ein Muss für alle, die es wagen, lieb gewonnene Erkenntnisse in Frage zu stellen und wirklich Neues lernen wollen!
Gerade für die kommenden Festtage wäre das doch was, um seine Nase drin zu vergraben.