Emotionen sind ein negativ belegter Begriff für etwas komplett menschliches, was in jedweder realen Situation SOFORT auftreten wird. Empfindungen und Gefühle sind Unterkategorien, das eine meint dann wie man seine Umwelt in Verhältnis zu "etwas" bewertet. Das Gefühl dass es nicht gut ist wenn mir ein 100kg-Sandsack vom Gerüst auf den Kopf fällt ist objektiv richtig, und eine unmittelbare Reaktion darauf lebensverlängernd. Das Gefühl dass es auch nicht gut ist wenn man von hinten von etwas das man nicht sieht angeschoben wird, leicht oder heftig, mit wenig Kraft oder viel, ist objektiv ebenfalls korrekt, und eine Reaktion darauf aus dem Instinkt ebenfalls äussert positiv. Insbesondere wenn es nicht die Kategorie "leicht und wenig" ist, sondern "heftig und der Kopf ist gleich ab". Wenn man da nicht reagiert weil man sich im Training ewig auf "bloss keine Gefühle, bloss keine Gefühle" kalibiert ist man tot oder schwer verletzt. Meine damalige Kompetenz basierte erheblich darauf, dass ich enorm schnell enorm komplex reagiert habe. Bevor ich verstanden habe was los ist, hat mein Körper schon sinnvoll versucht der Gefahr auszuweichen, oder sich selbst zu schützen oder zu retten. Oder auch Fremde denen gerade was Schweres im Begriff war auf den Kopf zu fallen.
Mit übertriebenen negativen Empfindungen kann man lernen umzugehen. Ja, die profitieren davon wenn man sie in Ruhe bearbeitet und beruhigt. Aber der "Mechanismus" an sich ist sowohl unersetzlich, als auch nicht abschaltbar. Er bereichert das Leben wenn man sich dem öffnet, und die Unruhe durch Beruhigung erlöst. Ich finde ein Zerreden davon ganz unhilfreich.
P.S.: Der Versuch so zu tun als hätte Sam Chin sein Handwerk von Kernspecht gelernt ist unter aller Kanone, Jüngertum wie im alten Rom.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)