Hier wird ja gerne Kampfkunst X vs. Kampfkunst Y diskutiert, und rhetorisch gegeneinander ausgefochten, und auch auf Youtube sollen Kämpfer der jeweiligen Disziplinen gegeneinander antreten und entsprechend des wahrgenommenen Ergebnisses wird dann in den Comments einiges dazu vermerkt und dann herrscht oft die Idee dass X > Y.
Ich frage mich (als relativer Laie), ob es nicht eher so ist, dass die vielen verschiedenen Systeme untereinander nicht wie eine Art Plus- und Minus-Matrize gesehen werden können, ähnlich wie damals die verschiedenen Pokemon-Typen ( ) die ja ihre jeweiligen Stärken und Verwundbarkeiten ggü. andere Typen hatten, ganz im Sinne des Schere/Stein/Papier-Prinzips.
Soll heißen:
Angenommen (!) man käme zu dem Urteil, KK X hat gegenüber KK Y einen Vorteil (dass das schwer zu objektivieren ist, und im Zweifel immer am Kämpfer selber liegt, sei mal dahin gestellt, es geht mir nur um die Theorie), und KK Y gegenüber KK Z, ob dann daraus automatisch der Schluss gilt KK X > KK Z ? Oder könnte es nicht auch wie ein Zirkel sein, dass X > Y > Z > X
Inhaltlich könnte das darin begründet sein, dass ein System, das sich auf Nahkampf konzentriert, gegen ein ausgewogeneres System Nachteile hat, dieses wiederum hat aber Nachteile gegen ein Distanzsystem, und dieses wiederum ist im Nachteil gegen das Nahkampf-System (nur mal so als Beispiel).
Wenn das so theoretisch zuträfe, wären alle Diskussionen hinfällig, die sich darum drehen zwischen zwei Systemen einen Sieger finden zu wollen, weil selbst wenn man sich einigt, dass das eine gegenüber dem anderen stärker ist (theoretisch, wie gesagt), hieße das entsprechend der oben angeführten Logik noch lange nicht, dass das System auch insgesamt (in der gesamten Kampfkunst-Welt aller Systeme) besser wäre.
Was haltet ihr von den Gedanken, ist da etwas dran, oder evtl. zu verkopft? Ließe sich doch eine (theoretische) Rangfolge der KK-Systeme entwickeln, oder verläuft es eher im Sinne des Schere/Stein/Papier-Prinzips?