Sehe ich nicht so. Extrem war es beim Euromaidan, wo die Berichterstattung des ÖRR im besten Fall einfach nur inkompetent war. Das wurde besonders deutlich bei der Empörung über die AfD, wo medial der Aufstand der Anständigen beschworen wurde. Ist in Ordnung und soll die AfD nicht rechtfertigen, aber gleichzeitig den Umsturz in der Ukraine als lupenreine Demokratiebewegung zu verklären find ich albern. Da haben echte Neonazi, so richtig mit Wolfsrunen, Fackelmärschen, und so weiter Polizisten angezündet und geholfen eine Junta zu installieren, die echt bald den dritten Weltkrieg ausgelöst hätte. Was auch nicht die Russen in Schutz nehmen soll, nur gab bezüglich des Themas keine objektive Berichterstattung. Ironischer Weise waren damals schon 10 Jahre alte Peter Scholl-Latour Reportagen über Russland informativer was das Gegenwartsverständnis anging als die Tagesthemen. Da durfte eher noch der ukrainische Außenminister im Interview unwidersprochen behaupten die Aggression im zweiten Weltkrieg wäre von Russland ausgegangen. Wurde einfach so stehen gelassen.
Davon abgesehen kann man wenn man sich mit der Atlantik-Brücke zum Beispiel beschäftigt feststellen, dass da irgendwie ziemlich viele einflussreiche Journalisten und Politiker aktiv sind. Ist auch in Ordnung, aber wenn ich dann durch deren Publikationen blättere und Ursula von der Leyen als Verteidigungsministerin irgendwas im ungefähren Wortlaut von "die europäischen Armeen sind auf dem Kontinent zerstreut und müssen vereint werden" sagt und dann Claus Kleber (als weiteres Mitglied) meinetwegen sowas nicht der Rede wert findet, mag man der Unbefangenheit zweifel. Ganz zu schweigen von Sachen wie mit McKinsey, Black Rock und Co.
Es geht auch mal nur um das Lügen, sondern da wird geframt und genudgt bis sich die Balken biegen. Schlimm sind die Sachen die eigentlich relevant wären aber überhaupt nicht erwähnt werden. Wie gesagt, das ist im besten Fall Inkompetenz, aber ich glaube so blöde sind die nicht. Da geht es eher darum den Job zu behalten und vielleicht noch ein bisschen Karriere zu machen.