What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
Wenn Du den Text richtig liest, kannst Du erkennen, dass es nicht nur darauf ankommt, möglichst lange zu stehen, oder irgendwie lange zu stehen, sondern es wird angegeben, was erreichbar ist, bzw. was in der 2. Phase des Übens erreicht sein sollte:
Jetzt sollte die Standposition tief entspannt mit geöffneten Gelenken und Energieleitbahnen sowie mit aus dem Zentrum heraus frei fließendem Qi über 30-40 Minuten gehalten werden können.
Ich weiß jetzt nicht, wie krank und gebrechlich Du bist, aber eine halbe Stunde sollte für einen Durchschnittsmenschen mit etwas Übung wirklich kein Problem darstellen.
Also wenn Du die lange Form des Yangstils laufen kannst, was ja im gemäßigtem Tempo durchaus 20 bis 30 Minuten in Anspruch nimmt, sollte auch das möglich sein.
Dabei fängt man halt im täglichen Üben mit wenigen Minuten an und arbeitet sich langsam hoch.
Idealerweise lässt man sich dabei von jemandem, der was davon versteht unterweisen und regelmäßig korrigieren.
wurde die Ursache für die Schmerzen je von einem Mediziner abgeklärt?
das hört sich aber nicht gut an...
Ich wünsche Dir, dass Du einen Weg findest, mit der Krankheit gut zu leben oder vielleicht sogar gesund zu werden.
der hatte wahrscheinlich auch fundierte Anleitung durch einen Lehrer?
Es gibt auch Geschichten von Leuten, die haben erst mal im Liegen geübt.
Von einer "Radikalkur" nach dem Motto "was mich nicht umbringt, macht mich nur härter" rate ich ab.
Es gibt natürlich Schmerzen und Schmerzen.
Schmerzen, die auf eine (weitere) Schädigung des Körpers hindeuten sollte man vermeiden. Man kann seinen Körper natürlich auch ohne Schmerzen schädigen, insbesondere in Hinblick auf Arthrose.
CXW hat sich sein Knie nach einer Verletzung übrigens operieren lassen, und nicht (allein) auf die Heilwirkung von ZZ vertraut.
Es ist mir irgendwie nicht ganz klar, was genau Deine Zielrichtung ist und wie genau es um Dich steht.
Letzteres solltest Du hier IMO allerdings nicht öffentlich offenbaren.
Geändert von Pansapiens (15-02-2020 um 19:44 Uhr)
What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
Bin nicht Silberback, passt aber.
Nichts in meinem Fall. Was ich geschichtlich über die Langform zu wissen glaube kommt nicht von ihm.
Das YCF die Sprünge und ein paar anstrengende Sachen rausgenommen haben soll, ist schon klar.
In Bezug auf das YF-TJ kenne ich höchstens YCF-Center. Die Bezeichnung YCF-Form habe ich da nicht ein mal gehört.
Deine Frage an mich wude übrigens beantwortet. Ich hätte auch einfach "nimmermehr" schreiben können. Ist vielleicht deutlicher.
Liebe Grüße
DatOlli
Hallo Eistee
Ich schließe mich den Ausführungen von Giles und Pansapiens an und möchte nochmal hervorheben bzw. ergänzen:
1)
Wenn du ernsthaft erkrankt bist, solltest du meiner Meinung nach das Hauptaugenmerk auf bewährte "schulmedizinische" Methoden legen. Einer Heilung ernsthafter Erkrankungen durch Qigong stehe ich sehr skeptisch gegenüber, und es wäre sehr schade, wenn du kostbare Zeit damit vergeudest, einem fruchtlosen Weg zu folgen. (Steht und fällt natürlich alles damit, von welcher Krankheit du betroffen bist, aber das gehört nicht hier her.)
2)
Schulterbreit stehen mit erhobenen Armen und hängenden Ellbogen ist nicht das Fundament des Chen-Taijiquan. (Ebensowenig wie santishi das ursprüngliche und unumstößliche Fundament des Xingyiquan ist. Das Thema können wir bei Bedarf nochmal in einem anderen Faden verfolgen, das gab es schon öfters, auch zwischen Pansapiens und mir.) Aber wenn dich der "Weg der stehenden Säule" wie ihn die WCTAG anbietet anspricht, solltest (eigentlich: musst) du einem Lehrer folgen, der dich auf diesem Weg anleiten kann. Irgendwie und einfach so stehen bringt da nicht viel.
3)
Zwischen Yang-Taijiquan und Chen-Taijiquan gibt es mit Sicherheit einige Unterschiede. Wie relevant diese Unterschiede sind, und wo sie genau herrühren, ist umstritten. Aber Fakt ist: Die YCF-Form einfach so choreographisch laufen, ohne wirklichen Unterricht zu erhalten, hat nichts mit Yang-Taijiquan zu tun. Dies betrifft dabei auch die gesundheitliche Wirkung: eine Taijiquan-Form entfaltet ihr volles gesundheitliches Potential nur, wenn man wirklich weiß, lernt und darin korrigiert wird, wie und warum die Bewegungen ausgeführt werden. Körpermethodik, Handmethodik, Schrittmethodik, Augen-Methodik, Spiralen, Dantian, Song, Peng: all das ist in gewisser Weise auch in einem richtigen Yang-Taijiquan zu finden, und es wirkt sich erheblich auf den Gesundheitseffekt aus. Es ist also ein völliger Trugschluss zu glauben, wenn du selbst irgendwie 30 min rumstehst könntest du anstelle deiner inhaltslosen YCF-Form nun Chen-Taijiquan beginnen.
4)
Also zusammengefasst: Alles alles Gute, und such dir einen guten Arzt und einen guten Lehrer.
Sehr gut zusammengefasst, Julian. Übrigens meinte ich auch nicht, man sollte schulmedizinische Ansätze stehenlassen und sich nur auf 'alternative' Methoden verlassen (in diesem Fall Qi Gong). Ganz und gar nicht, aber vielleicht war meine Posting hier missverständlich. Wenn, dann als komplementäre Maßnahme. Dann könnte es im besten Fall wirklich auch helfen, aber nicht als alleiniger Ansatz.
Nochmals alles Gute, Eistee.
Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin
Seminare "Tuishou-Stereo": tuishou-stereo.com
Kann man eine halbe Stunde und länger stehen, kann man schaffen, sowohl seine Muskeln und seine Standfestigkeit, als auch sein Qi aufzubauen. Kann man noch länger stehen, soll man nach diesem Artikel es sogar bis zur Erleuchtung schaffen können (was eigentlich nur jemand schreiben sollte, der auch selbst erleuchtet ist, sonst wirkt es etwas unbescheiden):Danke für die Puzzle-Steine... Nun, du hast gute und umfangreiche Antworten bekommen, ich denke das hat sich gelohnt für dich? Wenn du noch 6 weitere Jahre Yang übst, wirst du auch mehr Qi ansammeln und länger als drei Minuten stehen können.Aber ich bekam extreme Schmerzen in den Fingern, so daß ich das Spielen erst ganz aufgeben mußte und seitdem immer mal ein bißchen spielen kann (oder Foren-Postings tippen). Aber immer aufpassen muß, daß ich nicht über mein persönliches Limit gehe. Sonst kommen die Schmerzen wieder.
...
Am liebsten hätte ich Kung-Fu oder Karate geübt.
...
Also, die YCF-Form mache ich, wenn ich gesund bin. Nur bin ich jetzt leider mit was Innerem ziemlich krank geworden. Man könnte nur operieren, aber das wäre ziemlich gefährlich.
...
Es gibt da diesen Mann, der hat seine schwere innere Krankheit mit Qigong geheilt:
Ich glaube auch, daß er das geschafft hat. Aber dazu mußte er den ganzen Tag Qigong üben, vermutlich in ZZ stehen. Für acht Monate, den ganzen Tag. Ggf. länger.
...
Ich schaffe bisher drei Minuten. Hoffe, das aber steigern zu können.
Leider käme ich damit in die Bereiche, die ich bisher bewußt vermieden hab' (Gefahr von Schmerzen, Arthrose, s.o.). Vor allem für die Knie wird es hart werden. Ich weiß nicht, ob ich für so eine Radikalkur die Kraft hab', aber ich bin jetzt wohl in einer Situation, in der ich diese Art von Kur bräuchte.
Wenn es aber gelingen sollte, ZZ auf 30 Minuten und mehr aufzubauen, dann ... ja, dann könnte ich das erworbene Können (= "Kung-Fu") auch verwenden, um doch sportlichere Formen anzugehen.
Das war die Idee. So, jetzt wißt ihr es.
Also erstmal herzlichen Dank an GilesTCC, Pansapiens, Julian Braun und all die anderen für die guten Genesungswünsche! Irgendwie bedeutet mir das etwas.
Natürlich wende ich mich an die Ärzte. Obwohl die Odyssee im Gesundheitssystem nicht immer angenehm ist. Ich finde aber auch im Internet, daß man da nicht viel machen kann (oder wenn, dann halt gleich chirurgisch und mit erheblichen Risiken), so daß ich mich auch nach Alternativen umschaue. Ein pflanzliches Medikament hab' ich z.B. gefunden, das anscheinend ein bißchen was bewirkt. Zudem hab' ich auf vegane Ernährung umgestellt, was mir in vielen Jahren davor nie gelungen ist. Leider sagen die Ärzte, daß wahrscheinlich auch das nicht hilft. Ich probier' es halt erstmal ein paar Monate und dann sieht man weiter. Vielleicht hab' ich ja Glück ...
Qigong ist ja eigentlich eine Heilkunst. Das heißt, man macht das, um eine Krankheit zu heilen. Es gibt hier aber wohl nicht viele Leute, die das auch so praktizieren und dazu Anleitung geben könnten. Hong Li Yuan vielleicht, aber der ist weit weg in Stuttgart.
Sein Buch könnte ich verwenden. Die Übung heißt bei ihm "Pferd", ist aber im Prinzip auch nichts anderes als "Stehende Säule". Soll man für ein paar Monate üben. Mindestens 15 Minuten pro Einheit wird verlangt. Ja, macht Sinn (aus meiner Sicht).
Übungsreihen wie die "Acht Brokatübungen" oder die "18 Bewegungen" kann ich schon machen. Aber "Stehende Säule" empfinde ich ungleich härter.
Ich hatte probiert mit "Jeden Tag eine Minute länger", bisher aber auch nicht mit Erfolg. Die Yang-Form möchte ich auch nicht missen, das kommt also dazu.
Na ja, hier werden sowieso zwei bis drei Stunden täglich empfohlen, um was Vergleichbares zu erreichen.
An Jet Li mußte ich denken. Das ganze Leben hart geübt, und trotzdem scheint er nicht einfach so ein Hardcore-Qigong-Programm durchziehen zu können, um die Krankheit abzuschütteln. Stattdessen muß er leiden, wie alle anderen Patienten auch. Ist schon bitter, manchmal. (Bei Wikipedia steht, es gehe ihm wieder besser.)
Na gut. Dann noch:
Es ist einfach die 103/108er Langform, die heute Standard im Yang-Stil ist. Also gar nichts Besonderes, sondern das, was die meisten Tai Chi-Übenden machen:Zitat von DatOlli
Sie geht auf Yang Chengfu zurück und wurde von diesem in den 1920er/1930er Jahren in China verbreitet.
Da sie von Jung und Alt gut zu bewältigen ist, wurde sie sehr beliebt.
Geändert von Eistee (17-02-2020 um 00:45 Uhr)
Hab' eben nach langer Zeit mal wieder mit den "18 Bewegungen" angefangen. Hatte ganz vergessen, wie gut das tut.
Ich werde mich in der nächsten Zeit also wohl auf Qigong konzentrieren. Mit den "18 Bewegungen" anfangen (die ich ganz gut kenne) und jeweils anschließend versuchen, "Stehende Säule" auf längere Stehzeiten zu bringen. Bis ich so fest stehe wie ein Baum.
Die Zhan Zhuang-CD der WCTAG werde ich wohl noch anschaffen. Und dieses interessante Buch. Ja, vielleicht auch Kontakt zu einer Gruppe aufnehmen. Offenbar gibt es doch eine geeignete in meiner Umgebung.
Wenn man gesund ist, weiß man Qigong vielleicht gar nicht immer so zu schätzen, wie es es verdient. "Warum soll man so lange in der Gegend rumstehen?", sagt man sich dann.
Aber es hat halt schon seine Berechtigung, wenn man es braucht.
Die kurze Sequenz von Van Damme kann man in gewisser Weise auch als Qigong ansehen. Sie ist statisch und trainiert die Muskeln der Beine. Diese Übung werde ich also wohl auch einbinden. Weil ich sie nunmal schön finde.
Nochmals herzlichen Dank für die vielen Ratschläge und die lieben Wünsche!
Geändert von Eistee (17-02-2020 um 10:04 Uhr)
Geändert von C-MO (19-02-2020 um 08:51 Uhr)
ich habe keine signatur
Wenn jemand 'langsames' künstlerisches Shotokan sehen will, ist der Channel ggfs. interessant
aber nicht überrascht sein, wenn da längere Zeit nix zu hören ist..
Im Zusammenhang mit ZZ und Gesundheit fällt mir er hier ein:
Vielleicht können da Yiquan-Leute mehr dazu sagen?
hier noch ein Interview mit ihm:
http://www.chi-kung.org/files/tqj302.pdf
What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
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