
Zitat von
Nymphaea Alba
Ich möchte dich bitten, das nachfolgende freundlich zu verstehen: Die Diskussion hier im KKB verfolge ich schon länger immer mal wieder, daher sind mir deine Haltung und damit einhergehenden (wiederkehrenden) Aussagen zu diesem Thema einigermaßen vertraut. Ich glaube nicht, dass es uns beide irgendwohin führt, wenn ich dir ausführlich auf deine Bemerkung antworte oder dir meine Gedankenwelt im Gegenzug dazu ausbreite, da du recht stringent an deinem Standpunkt seit Beginn des Diskussionsfadens festhältst.
Habe ich überhaupt kein Problem damit. Eine Diskussion hat nicht zwangsläufig das Ziel, dass alle Beteiligten dann hinterher einer Meinung sein müssen und kann trotzdem sinnvoll sein.
Ich bin auch der letzte der sagt, alle müssten meinen Standpunkt vertreten oder nur ich habe "Recht", ich hätte bspw. gedacht, dass die anfänglich in DE getroffenen Maßnahmen hier mehr Wirkung zeigen - da war das Kind aber wie sich zeigt leider schon in den Brunnen gefallen. Jeder empfindet hier anders bzw. geht mit der Situation anders um. Der eine schaltet eher in den rationellen Modus (der letztendlich dann aber auch z.T. nur eine Schutzfunktion hat), der / die andere geht dann halt eher in die "emotionale" Ebene.
Gerade wenn es um die Triage geht, ist das ein Thema was aus emotionaler Ebene wohl kaum komplexer sein könnte. Ich habe zum Glück nur in Übungsfällen damit mal zu tun gehabt, aber jemanden die blaue Karte umzuhängen ist auf für die Helfer / Ärzte keine einfache Entscheidung, sie setzt aber situationsbedingt nun mal voraus, dass man sich in dem Moment zwingen muss rational und nicht emotional zu handeln um im Gesamtkontext den Schaden so gering wie möglich zu halten - Einzelschicksale können dabei keine Rolle spielen (was den Verlust deswegen für die Angehörigen nicht weniger schlimm macht).
Das mag daher durchaus zynisch wirken und man muss das auch nicht gut finden, nur ändert es an der Situation selbst ja nichts. Der Virus ist nun mal da und es gilt entsprechend zu reagieren. Und ja es werden Menschen sterben - wie viele es dann wirklich sein werden hängt stark vom Gesundheitswesen aber eben auch vom Verhalten von allen ab. Und da bleibe ich nach wie vor bei meiner Meinung: Hysterie, Panik und Hamsterkäufe etc. bringen da gar nichts bzw. sind sogar noch kontraproduktiv. Nur sind wir da eben auch wieder bei der Frage "Ratio vs. Emotion" - es ist "neu" es macht Angst, also handeln viele irrational.
Schön wenn sich Fr. Merkel hinstellt und sagt "Wir müssen alle zusammenhalten..." während parallel (überspitzt dargestellt) dann jemand mit 10 Packen Klopapier unterm Arm antwortet "Bin gleich solidarisch - sobald ich meinen Ar*** in Sicherheit gebracht habe...".
Ich war heute einkaufen - brauchte nur einen Liter H-Milch für den Kaffee. Es gab sogar welche, nur waren jetzt nicht mehr so viele Pakete da. Hinter mir kam eine Dame in den Gang, sah mich und wollte wieder abdrehen, so nach dem Motto: "Der nimmt jetzt den Rest...". Die war bannig erstaunt, dass ich mir nur einen Liter nahm und ihr noch was übrig ließ...
Und ganz ehrlich - so etwas macht mir viel mehr "Angst" als der Virus selbst oder ob es jetzt 5K oder 50K Tote geben wird. Hätte ich keine Milch bekommen hätte ich den Kaffee schwarz getrunken, hätte ich keinen Kaffee mehr dann hätte ich Wasser getrunken, gibt es kein Wasser mehr haben wir ein ganz anderes Problem als die Auslastung der Intensivstationen.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."