“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Gehörst du auch dazu, denn bis jetzt hab ich von dir in die Richtung nix gehört.
Bin ich traurig, natürlich. Aber Menschen sterben nunmal leider, und das wird durchaus in Kauf genommen. Wir sind in unsere Gesellschaft nur dazu übergegangen das zu ignorieren und so zu tun als wäre das völlig unnormal.
Ist es nicht, war es nie, aber es ist uns unangenehm und jetzt kommt die Schelle und wir drehen durch.
Aber du gehörst sicher zu denen die im Nachhinein dann jammern wenn die Existenz auf dem Spiel steht. Das soll der Staat dann auch wieder richten.
Viele können halt mit Freiheit nicht umgehen und brauchen totalitäre Strukturen die ihr Leben regeln.
Geändert von Gast (25-03-2020 um 14:34 Uhr)
Unser Wohlstand ist sehr fest auf Waffenexporte aufgebaut. Wir führen keine selber aber wir unterstützen tatkräftig.
Auch das totalitäre System in China, weil wirtschaftlich nützt es uns, ab und zu wird halt auf Überwachung geschimpft aber solange der Rubel rollt nicht zu kritisch.
Und ich habe es schon mal geschrieben, die Frage ob mehr Tote akzeptiert werden müssen wird kommen.
Geändert von Gast (25-03-2020 um 14:35 Uhr)
Doch, das klingt seltsam. Stimmt für mich so auch nicht.
Ich hab gerade meinen Kalender gecheckt. Am 4.2. kam der Mann (ziemlich internationales, nein globales Arbeitsumfeld) nach Hause und schimpfte auf einen Kollegen, der krank im Meeting saß und munter vor sich hin hustete und röchelte.
Am 5. und 6.2. war er beruflich in Mailand. Ha, ha! Da war Corona noch absolut kein Thema, das in irgendeiner Form Reisebeschränkungen nahegelegt hätte.
Am darauffolgenden WE (8./9.2) hat es den Mann zerlegt, vier Tage später mich.
Bilderbuchsymptomatik. Ausgeprägtes Krankheitsgefühl und dazu jeden Tag was Neues: Husten, Fieber, Kopfweh. Erst spät und wenig Schniefnase. Der Husten war am blödesten, weil er unproduktiv (trocken) und schmerzhaft war. An Tag vier glaube ich waren wir beide, zeitversetzt natürlich, zumindest für ein paar Stunden wieder halbwegs handlungsfähig. Ab da dann aufwärts bis wir ... weiß nimmer, wohl nach einer Woche insgesamt wieder auf "Normalbetrieb" waren. Der auch im Haus lebende jungerwachsene Sohn war einen Tag matt und hatte Kopfschmerzen. Sonst nix.
Seltsame "Erkältung" dachten wir. Tja
Der erste deutsche Fall bei Webasto war am 27. Januar gemeldet worden, ab da hat man nach Bayern geguckt. Die ersten Heinsberger Fälle kamen ab 27. Februar rein.
In der Zwischenzeit ist m.E. *offiziell* nix an Infektionsgeschehen passiert, was nicht irgendwie mit Webasto in Verbindung gebracht worden wäre.
Nochmal tja.
Geändert von Ripley (25-03-2020 um 14:55 Uhr)
Selbstverständlich kostet ein Gesundheitssystem Geld. Vermutlich sind sogar die meisten Behandlungen auf diesem Planeten aus ökonomischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll.
Schätzen wir mal grob:
Der Staat spart sich die Mittel und dämmt die Epidemie nicht ein. Diese wird sich bis zum Erreichen der "Herdenimmunität" ausbreiten, Experten haben da so Zahlen zwischen 60-70% der Bevölkerung in den Raum geworfen.
Macht so über den Daumen 55 Millionen Menschen, davon werden so 1-2% sterben - man müsste also mit ca. 800.000 Toten rechnen.
Der Wirtschaft/dem Staat kostet die Eindämmung der Epidemie -keine Ahnung- 500 Milliarden. Macht also so ungefähr 600.000 Euro pro potenziellem Opfer, um dessen Leben zu retten.
Wenn man noch überlegt, dass es überwiegend Rentner trifft, spart der Staat zusätzlich Milliarden an Renten und das angehäufte Vermögen dieser Rentner käme der Wirtschaft kurzfristig zugute.
Erben neigen nun mal dazu, die Kohle zu verprassen.
Aus ökonomischen Gesichtspunkten macht es also durchaus Sinn, nichts zu tun. Davon unabhängig könnte man generell für jeden Patienten ausrechnen, welche Behandlungskosten ökonomisch sinnvoll sind.
Verhindern müsste man allerdings, dass diese Patienten das Gesundheitssystem belasten, indem diese beispielsweise wichtige Menschen anstecken. Ärzte, Pflegekräfte usw.
Es wäre also auch durchaus ökonomisch sinnvoll, die betroffenen Omas und Opas bei einer Infektion zu keulen.
Würdest du dich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen, kennst du jemanden, der den Job übernehmen würde?
Oder anders gefragt: Möchtest du in einer so "optimierten" Gesellschaft leben?
Ich nicht.
Ich finde es super, dass wir viele Milliarden ausgeben, um unsere Großeltern zu retten.
Nö - auch wenn solche Rechnungen natürlich erstmal schön dramatische Zahlen hervorbringen. Die derzeitige Lethalitätsrate bei den diagnostizierten Fällen liegt bei 0,5% - also selbst nach dieser Milchmädchenrechnung wären das dann 275 K Tote und nicht 800 K. Nimmt man jetzt noch die Dunkelziffer und somit alle milden Verläufe mit rein ist die Lethalitätsrate noch um ein vielfaches kleiner - entsprechend weniger Tote würde es geben. Und 500 Milliarden für einfach mal grob gerechnete 60.000 Tote (die wir in DE hoffentlich nicht bekommen werden) + plus die noch absehbaren Folgeschäden für die Wirtschaft...
Natürlich kann uns sollte eine Gesellschaft hier jetzt keine Preisschilder an Menschenleben hängen und sagen "Bis zu XY € geben wir aus, danach - Pech gehabt...". Nur muss man jetzt auch langsam mal anfangen von politischer Seite ein belastbares Ausstiegsszenario vorzubereiten wie es denn weitergehen soll da der momentane Zustand eben so nicht langfristig beibehalten werden kann ohne massive Schäden zu verursachen.
Und überspitzt gesagt:
Ist ja schön wenn der eigene Opa mit viel Geld "gerettet" wird, nur um dann 6 Monate später zu versterben weil er nichts mehr zu essen hat.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Wenn's in Italien so weiter geht, haben wir trotz Quarantäne wahrscheinlich Anfang nächster Woche ca ein 10tel der Todesopfer ohne Maßnahmen und da ist das Ende der Krise noch lange nicht in Sicht.
Statt 80 000 hat man dann halt 15000 (wenn die Kurve nicht bald abflacht whs. mehr) Tote durch Corona.
Plus ein völlig marodes Land mit einem zerstörten Gesundheitssystem. Wenn du dann die Nachwirkungen dazu rechnest kommst wohl auf einen ähnlichen Wert plus einen Haufen Junger die vor dem Nichts stehen.
Und da gehen wir von 2% Sterblichkeit aus. Bei weniger wird's noch richtig bitter.
Geändert von Gast (25-03-2020 um 14:07 Uhr)
Wehe denen, die sich irren, davon auszugehen, alte und Kranke werden die Haupt-Verlierer der Infektion bleiben. Denn so ein Virus
hat sein "eigenleben" und ist anpassungsfähig:
Jd schrieb ja sinngemäß, es könnten 100.000 streben und das wäre - wenn auch nicht wünschenswert und natürlich traurig- gesellschaftlich zu verkraften....Das Influenzavirus, das die Spanische Grippe auslöste, muss in den Jahren und Monaten vor März 1918 von einem recht harmlosen Grippevirus zu einem tödlichen Virus geworden sein. In den Schützengräben waren sich die Soldaten so nah und starben so schnell, dass sich das Influenzavirus sich anpassen musste, sagt der Biologe Paul Ewald (Public Health Reports: Byerly, 2010). Für Viren ist es aus evolutionärer Sicht ein Vorteil, wenn sie ihren Wirt – also die Lebewesen, die sie befallen – nicht töten. ...
Und noch etwas lehren uns vergangene Ausbrüche: Wir müssen schnell sein. Sehr schnell. Mike Ryan, der oberste Seuchenschützer der WHO, der geholfen hat, einen Ebola-Ausbruch nach dem anderen einzudämmen, sagt: "Seien Sie schnell. Bereuen Sie nichts." Er sagt auch: "Geschwindigkeit sticht Perfektion. [...]
Hm, wenn unter 100 k Toten 20.000 davon Ärzte bzw. Pfleger und Landwirte sind bin ich nicht so sicher... .
https://www.zeit.de/wissen/gesundhei...anische-grippe
Auch sonst interessantes zur Epedemien-Historie
In Italien ist das Gesundheitssystem in einigen Bereichen zusammengebrochen, das hat die Mortalität im Verhältnis zu den bekannt Infizierten auf etwa 10% gehoben.
Unterstelle ich, dass etwa nur jeder 10. Fall bekannt ist und der Rest ohne Komplikationen gesund wird, sterben also in Italien aktuell etwa 1% der Infizierten.
Das italienische Gesundheitssystem stemmt sich allerdings mit ganzer Kraft gegen weitere Tote.
Wenn man als Staat die Epidemie Epidemie sein lässt, dürfte die Mortalitätsrate sich also irgendwo zwischen 1-2% bewegen - so wie ich es auch geschrieben habe.
Ansonsten gebe ich dir natürlich recht: Es muss ein Plan her, wie es weitergeht.
Man kann unmöglich die derzeitigen Maßnahmen über Monate aufrecht erhalten.
Geändert von kelte (25-03-2020 um 14:41 Uhr)
Der Link erklärt eigentlich ganz gut was gerade in Italien passiert. Die Leute sind eingesperrt in Familienverhältnissen mit mehreren Generationen auf engem Raum, dazu in der Stadt mit vielen Einwohnern und dazu überaltet.
Beste Voraussetzungen für den Virus zu gedeihen.
In Österreich ist die Dichte viel geringer, es leben kaum noch mehrere Generationen auf engsten Raum, außer Wien sind die Städte auch überschaubar.
Das ist die Untertreibung des Jahres. Du kannst davon ausgehen dass NIEMAND getestet wird, der nicht entweder zu den notwendigen Personen (Versorger, Medizinpersonal, Polizei, Feuerwehr) zählt, oder stationär aufgenommen werden muss weil er keine Luft mehr kriegt. Die Kapazitäten sind offenbar völlig erschöpft, sowohl die Testkits an sich als auch die Labore. Faktor 10 bei der Dunkelziffer ist da eher noch konservativ. Wenn ich mir das in ner Schlange an der Kasse bei Edeka hole wo ich gerade mal 15 Minuten im vollen Laden war, dann bin ich nicht der einzige der das im Vorbeigehen aufgeschnappt hat.
Jetzt in der Situation mit 7000 Toten in Italien und explosionsartiger Vermehrung in New York noch von "Sensationspresse" zu räsonieren ist sowas von verantwortungslos, da fehlen einem die Worte.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Grafiken & lustiges Zahlenraten sind ja derzeit voll im Trend. Im Vergleich vom 23.03. auf den 24.03. gab es 248 weniger Infizierte (3935 gegenüber 4183 - Quelle: worldometer).
Sind wir mal konservativ und gehen von einer Verringerung der Infektionen um nur 180 pro Tag aus (ja in der Praxis ist das nicht linear und je weniger Fälle es insgesamt sind, desto kleiner fällt auch die Verringerung aus) und schauen uns dann mal die Kurven an:
Nach Ostern keine Neuinfektionen mehr
Grafik 1.jpg
Und gegen Ende April kaum noch aktive Infektionen
Grafik 2.jpg
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Ich halte dich im Rahmen meiner freien Meinungsäußerung für eine verantwortungslose Pappnase, die allen Ernstes schwadroniert die 7000 toten Italiener wären alle 90jährige krebskranke Kettenraucher gewesen die neben dem Kraftwerksschlot wohnen und eigentlich nur an "Luftverschmutzung" krepiert sind. So wie die 25000 New Yorker die 20 Jahre lang mit dem Mief leben konnten, und plötzlich zu Tausenden im März 2020 davon krank werden. Zufrieden ? Mir hilft es nicht wirklich, du änderst dich nicht, das muss das Leben besorgen. Hoffen wir, dass du das nicht auf die harte Tour lernst, im eigenen Umfeld.
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