Zitat von
Seemann
Nein, das muss ich auch nicht erklären, weil es auch nicht mein Thema ist. Es kostet halt Geld. Punkt. Wir sind ein reiches Land, wir haben über Jahre Überschüsse erwirtschaftet. Jetzt muss halt Geld aufgewendet werden.
Ja. Nur ist die Frage wie viel man aufwenden darf, bevor die Nachteile hintenrum überwiegen.
Mit deinem Argument, dass der Markt sich gesund schrumpfen wird hast du recht. Aber nur wenn man das Schrumpfen rechtzeitig stoppt. Sowas kann schnell einen kaskadierenden Effekt bekommen und im Extremfall zum kompletten Zusammenbruch der Wirtschaft kommen.
Was die Folgen einer Wirtschaftskrise anrichten können kannst du gerade auch schön in Italien und Spanien sehen. Da wurde dann im Gesundheitssystem gespart. Einsparungen wird es hier früher oder später auch jetzt schon geben. Denn das Geld was jetzt rausgehauen wird wächst nicht auf Bäumen. So lange es nach der Krise also nicht zu einem Wirtschaftswunder kommt und die Wirtschaft schnell über das Niveau vor der Krise steigt, wird es Einsparungen geben müssen.
Und doch, es ist auch dein Problem wenn die Wirtschaft zu sehr einbricht. Eine hohe Arbeitslosenquote wirkt sich auf jeden Einzelnen im Land aus. Weniger Arbeiter bedeuten weniger Steuereinnahmen und weniger Konsum. Weniger Konsum führt zu mehr Problemen in der Wirtschaft und weniger Steuereinnahmen zu einer schlechteren Infrastruktur, was wiederum zu Problemen in der Wirtschaft führt, und zu weniger Konsum, da auch die Sozialleistungen sinken.
Klar kann man jetzt einfach mehr Schuldenmachen, was aber wiederum dazu führt, dass die Staatsausgaben früher oder später reduziert werden müssen. Dank des Zinseszinseffekts(expotentielles Wachstum) später sogar stärker als früher.
Man kann auch einfach mehr Geld drucken, was dann aber dazu führt das alles teurer wird.
Was übrigens auch durch zu viele Firmenpleiten passiert. Wenn eine Konservenfabrik schließt aber keine neue in die Lücke springen kann, dann steigt der Preis für Konserven, weil weniger zu Verfügung stehen.
Und wenn jetzt eine Firma für Gummischläuche dicht machen muss, weil ihre Kunden wegbrechen, könnte sich das auch auf die Herstellung von Beatmungsgeräten auswirken. Wenn Hersteller von Elektronikplatinen Pleite gehen, dann werden medizinsche Geräte auch teurer. Wenn Automobilzulieferer pleite gehen, dann werden Krankenwagen teurer. Oder der Transport für medizinische Güter, weil die Lkws teurer werden.
Ein Sinken der Produktionskapazität für eigentlich immer zu einer Preissteigerung, so lange der Bedarf gleich bleibt.
Und was die Psychologischen und Gesundheitlichen Auswirkungen angeht.
Wenn jemand sich umbringt weil er jetzt seine Existenz verliert, dann ist er ein Opfer des Lockdowns. Wenn jemand sich nur noch von billigem ungesunden Essen ernährt, weil das Geld jetzt nicht mehr reicht, und er dann bei dir mit einem Herzinfakt landet, dann ist er ein Opfer des Lockdowns.
Wenn sich ein eh schon Depressiver, in eine schlimmere Depression rutscht oder sich gar umbringt, weil sein ganzer Lebensrythmus durcheinander gebracht wurde, oder weil er unter der Sozialenisolation leidet, dann ist er ein Opfer des Lockdowns.
Wenn jemand seinen Job verliert und du ihn dann wegen eine4 Drogenüberdosis beha deln darfst, dann ist er ein Opfer des Lockdowns.
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“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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