ich bin jetzt nicht unbedingt ein Fan des Spiegel, aber der Interviewpartner macht auf mich einen kompetenten Eindruck, deswegen stelle ich es hier zur Kenntnis mal ein:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...ZVsNUtDt0Pvr2o
Grüße
Münsterländer
I'm going through changes
Ja, nachvollziehbarer Standpunkt, er fasst die Entwicklung gut und nach meiner Meinung nach treffend zusammen, seine Formulierunge deuten auch Unsicherheit an, die fast alle Experten einräumen:
...Berücksichtigt man die Gesamtsituation und die Erfahrungen aus anderen Staaten, hatte Deutschland keine andere Wahl, als dem Virus erst mal mit drastischen Maßnahmen zu begegnen. So konnten wir Zeit gewinnen. Die müssen wir jetzt nutzen, um eine bessere Datenlage zu schaffen und künftig fundierter entscheiden zu können. Wir befinden uns da in einem enormen Lernprozess. ..Die Zahlenlücken bergen Risiken in beide Richtungen. Es ist ein sehr schmaler Grat zwischen Alarmismus auf der einen und Verharmlosung auf der anderen Seite. Gegenwärtig habe ich das Gefühl, dass die Zahlen eher überschätzt werden und wir mehr Vertrauen haben können, dass die derzeitigen Maßnahmen wirken und das deutsche Gesundheitssystem ausreichend vorbereitet ist auf die Infizierten, die es geben wird...
Also, ich finde, daß z.B. Drosten oder Kekulé sachlich argumentieren, und zu einem großen Teil die Maßnahmen befürworten. Mir ist aber klar, daß bestimmte Menschen diese für Erfüllungsgehilfen der dunklen Seite sehen...
Daß es Spezialisten gibt, wie z.B. Montgomery, die eine andere Meinung sachlich vertreten, von der Öffentlichkeit gehört werden und zur Meinungsvielfalt beitragen, finde ich gut.
Auch von einigen Medien (momentan hauptsächlich Zeit, Deutschlandfunk, aber auch NZZ) fühle ich mich sachlich und ohne Geschrei informiert.
Ich verstehe nicht, warum nicht wenige nur zwischen „ist alles Mist und Volksbetrug“ oder „die Maßnahmen unserer Regierung sind per se unfehlbar“ unterscheiden oder diese Borniertheit der jeweils anderen Seite unterstellen. Als ob es keine Zwischentöne gäbe.
Das ist übrigens der Grund dafür, daß ich inhaltlich nicht viel hier beitrage. Mir ist die Wahrscheinlichkeit zu hoch, nur noch mehr die Rechthaber zu füttern, die sich hier am Lautesten gebären.
Na das sind doch mal gute Nachrichten. Da haben wir mit dem (mutmaßlichen) Rückstand an Coronafällen im Vergleich zu anderen echt auch Glück gehabt. Und die Zeit diesbezüglich gut genutzt.
https://www.tagesschau.de/inland/cor...hland-101.html
Schon aber ein kommentar (11:37 Uhr) darunter ist auch zu bedenken:
...Der Witz daran ist jedoch, dass wir für diese Anzahl Betten und Beatmungsgeräte a) viel zu wenig Personal und b) es bei dem vorhandenen Personal einen Teil gibt, der keine Einweisung in die Beatmungsgeräte hat.
Ich bin gerade auf einer Intensivstation und wenn die Zahlen weiter so zunehmen, knallt‘s richtig.
Da hilft dann auch kein Klatschen und keine Lobreden mehr.
Denn dann heißt es auch für mich: Pflexit!
Ändern wird sich auch nach der ganzen Krise nämlich nichts, weil man sich in den politischen Etagen dann gegenseitig auf die Schulter, für das tolle Krisenmanagement, geklopft wird. ...
Großes Like von mir.
Solche Beiträge gehen unter dem Rumgeblöke leider unter.
Ich würde allen empfehlen darauf zu achten ob "Experten" meinen die Wahrheit gepachtet zu haben, oder ganz klar betonen, dass Ihre Annahmen rein theoretischer Natur sind.
Auch habe ich z.T das Gefühl, dass einige fast bedauern, dass die Lage in Deutschland noch verhältnismäßig gut ist. Denn den Entscheidungsträgern wird Unfähigkeit attestiert, jeder zweite hier weiß besser Bescheid als "die".
Und dann gibt es andere, die Ihre Grundrechte in Gefahr sehen, während in Italien über 13.000 Tote zu verzeichnen sind.
Ich glaube, dass manchen schlicht und einfach die ganzen Maßnahmen zu anstrengend werden und die Klopapierknappheit stresst. Da sinkt die Bereitschaft Menschenleben zu schützen.
Ich bin da völlig auf deiner Seite, und ja die argumentieren sachlich und auf Basis ihres Kenntnisstandes.
Jetzt kommt aber die Krux an der Sache, und da sind wir bei dem Problem der FakeNews Schreier.
Niemand zweifelt deren Expertise an, nur ihre Datenlage. Denn die hat sie nachweislich im Verlaufe diese Krise, und eben die Meinung gegenüber Corona geändert. Nachweislich und nicht nur ein bisschen.
Dazu sind das halt Experten in einem Bereich.
Diese Krise ist aber keine reine Gesundheitskrise mehr sondern weitet sich auf weitere Bereiche aus mit möglichen drastischen Folgen.
Das muss bedacht werden und mehr verlangen Leute wie ich und LGD eigentlich gar nicht.
Nur dann wirst sofort mit, die Toten, die Toten und die Wirtschaft packt das schon niedergeschriehen.
Ich bin mir sicher, dass man noch drauf kommt das einiges sehr kontraproduktiv an Maßnahmen war. Sicher wird man dann sagen, aber Aufgrund der Datenlage wusste man es ja nicht besser und kehrt aber unter den Tisch dass man schon die ganze Zeit eben diese kritisiert und besser Untersuchungen gefordert hat.
Wer hat das je bestritten? Also dass die Daten so nicht valide sind...
Geändert von Pflöte (02-04-2020 um 12:58 Uhr)
Und übrigens zum Thema die Regierungen wissen was sie tun.
https://www.derstandard.at/story/200...en-eu-hilfe-ab
Dann hätte dir auch schon lange klar sein müssen, dass Daten die von Epidemologen
erhoben (?) oder bewertet werden müssen (Hast du ja betont) und nicht von Ärzten irgenwo her kommen müssen.
Willst du also eine verlässliche Auskunft z.B. darüber, wer wann woran gesorben ist, musst du den
Erkrankten bzw. Toten sehr eingehend untersuchen. Eine Obduktion z.B. ist keine Sache von Minuten. Hast du
innerhalb von 24 h dutzende oder hunderte von Toten in der Klinik dürfte klar sein, was das
für Auswirkungen auf die Datenlage bzw. ihre Erhebung hat. Eine katastrophale. Deshalb haben die meisten, die wirklich was
vom der zur-Verfügung-Stellen valider Daten im Zusammenhang mit einer schnell aufkommenden Pandemie
verstehen auch eher mit Vorwürfen den Ball flach gehalten.
Geändert von Kusagras (02-04-2020 um 12:53 Uhr) Grund: "ihre Erhebung" eingefügt
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