Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
Punkt1
Der Druck mit Gesäss gegen wand.
Teste es. Ich gehe davon aus das dir genug starke Trainingspartner mit ordentlich druck zur Verfügung stehen. Wenn du ein Gefühl für die dabei erzeugte Struktur bekommst , wirst du sie bewegen egal wieviel druck sie dir entgegen bringen und nicht umgedreht.

Es geht ja nur darum Raum im gebiet Hüfte zu schaffen , damit er deine Hüfte an der Wand nicht kontrollieren. Kann . Mehr nicht

Je weiter er mit seiner Hüfte nun wegsteht , desto tiefer kommt sein Kopf der gegen deine Brust drückt .

Und nein ich ziehe nicht nach links , sondern drücke dabei mit meiner linken Schulter gegen den anderen nach rechts .lehne mich also ebenso ein wenig nach vorn, mit Druck des Gesäss gegen die Wand.

Das öffnet zum einen seine rechten Arm ( an meiner Hüfte ) und gibt mir mehr Raum mit meinem linken Arm zu arbeiten .
Um dann ähnlich wie bhörn mit den Ellenbogen einzusteigen und dann in den clinch zu finden .
Ich will ja ebenso wenig das der in meinen Rücken kommt .

Andere Variante wäre den overhook zu nutzen . NACH dem Druck von Gesäss gegen wand und öffnen des Anderen ,im Hüftbereich ihn über eine Art Hebel ( am Hook) gegen die Wand , durch Drehung nach rechts zu pressen .
Das öffnet auch den Raum im Kopfbereich . .

Beide Variante benutzen einfach nur das sofortige Druck und Strukturaufbau ÜBRR die wand und das Eindrehen ( hier nach rechts in den Mann rein) .
Nur Eindrehen funzt nicht , nur Druck funzt nicht.
Ausprobieren ist tatsächlich im Moment eher schwierig, da hier niemand mit mir in Quarantäne ist

Um ehrlich zu sein, kann ich dem Szenario gedanklich nicht ganz folgen, wobei der Grund vermutlich mein ringerischer Bias ist, den ich gerade nicht herauszensieren kann. Wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du den Angreifer, der aus den Beinen heraus arbeiten kann (und der nach oben drücken wird, wenn er weiss, was er tut), zunächst durch eine simple Hüftbeugung zurückdrängen, indem Du Dich mit dem Gesäss gegen die Wand stützt. Ob das funktioniert, hängt m.E. davon ab, wie es denn zu dem Szenario gekommen ist (wenn wir mal nicht davon ausgehen, dass wir uns einfach so dafür hingestellt haben). DAMIT ich überhaupt in genau der Situation lande, muss jemand ringerisch meine Kampfstellung gebrochen haben (sowohl vertikal als auch horizontal, weil meine Auslage in dem Szenario weg ist, ebenso wie die Beugung in der Hüfte), ohne, dass ich es dabei geschafft habe, irgendwas Sinnvolles in die Hand zu bekommen, mich rausdrehen kann oder was auch immer.

Damit das nur über einen Underhook passiert, muss der Druck in meinem Fall ziemlich beträchtlich sein, und zudem ein entsprechendes Überraschungsmoment oder eine technische Überlegenheit dazukommen, wenn mein Gegner nicht am oberen Rand des Gewichtslimits im Superschwergewicht kratzt. Ich kenne eine Handvoll Leute, die das gegen mich hinkriegen würden, aber eben auch nur eine Handvoll Leute und alle hochrangige Greco-Spezialisten und mit einer möglichen Ausnahme alle schwerer als ich. Die würden mich aber nicht gerade gegen die Wand drücken, sondern mehr seitlich hineinrammen (wenn die Intention nicht ohnehin darin besteht, Gegendruck für etwas suplex-artiges zu provozieren – bei Greco-Ringern weiss man das nie ) – aus dem Underhook gerade schieben ist Kraftverschwendung und viel zu konteranfällig. Das heisst, meiner Einschätzung nach würde ich in dem Fall einen automatischen Kopfstoss (vermutlich sogar mit Rebound von der Wand) kassieren in dem Moment, in dem ich gegen die Wand pralle (wenn ich versuchen sollte, mich im falschen Moment nach links zu drehen) oder aber eine gestauchte rechte Schulter. Ob ich danach noch in der Lage bin, sinnvoll zu regruppieren, einen gut sitzenden Underhook zu brechen (denn sorry, mit einem schlecht sitzenden Underhook kriegst Du mich nicht gegen die Wand), ihn von der Wand aus der Position zurückzudrängen usw. halte ich aufgrund der genannten Faktoren für fraglich.

Die andere Variante ist, dass ich einen Beinangriff verhindert und den Underhook mit dem Overhook hochgezogen habe. Damit lande ich aber normal nicht in einer so aufrechten, sondern in eine abgebeugteren Position, und der Gegner wäre tatsächlich, wie Du schreibst, in einer noch abgebeugteren Position, eventuell sogar mit einem Knie am Boden. Dann kann das Manöver aus meiner Sicht in etwa so funktionieren, wobei ich persönlich den Overhook nicht aufgeben, sondern wenn mich rechts arbeiten oder zur unten verlinkten Variante tendieren würde.

Bleibt die Variante, dass ich planmässig zurückweiche – dann ist aber meine Haltung grundlegend anders, und ich sehe zu, dass ich im Zurückweichen Kontrolle über den Overhook kriege (was hier nicht der Fall ist). So, wie ich es gelernt habe, bekommt man die Kontrolle, indem man in erster Linie den Schwerpunkt und den Overhook absenkt und gleichzeitig den Oberkörper nach rechts dreht. Ohne Wurf oder erfolgreichen Konter wird daraus zumindest ein Snapdown oder, wenn jemand nicht loslassen will das, was einer meiner Trainingspartner als «gebrochenen Flügel» bezeichnet hat. Wenn mir dabei der Platz ausgehen sollte, stehe ich in diesem Szenario mit dem Rücken zu Wand. Dann wäre die Position aber nicht genau wie hier gezeigt, sondern beide wären abgebeugter und ich hätte einen funktionierenden Overhook mit dem ich sperren oder drehen kann, und den ich nicht einfach aufgeben würde. Meine ringerische Lösung wäre dann das, was Nurmagomedov senior hier ab 9:00 zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=5JBchtjwdME

Ich sollte anfügen, dass ich weder SV noch Käfig trainiere, in Folge dessen habe ich die ursprünglich gezeigte Technik auch nicht weiter kommentiert. Was ich daran tatsächlich gut finde, ist das Lösen der Handgelenkskontrolle mit dem Knie, das wird bei uns tatsächlich auch so gemacht.

Beste Grüsse
Period.