
Zitat von
Ripley
Die „typische Infektionskrankheit“ COVID-19 stelle keinen Anlass dafür dar, in „quasi metaphysischer Überhöhung alle Regeln, alles Gemeinsame, alles Soziale in Frage zu stellen oder sogar außer Kraft zu setzen“
Mein Reden.
https://www.aerztezeitung.de/Politik...rf-409122.html
Eine Gruppe hochrangiger Gesundheitsexperten meldet sich im Vorfeld neuer Bund-Länder-Gespräche mit provokanten Thesen zu Wort.
Wow "Gesundheitsexperten", sogar "hochrangige".

Sind die Zielgruppe dieser Zeitung etwa gar keine Ärzte, die ja selbst irgendwie Gesundheitexperten wären? 
Was denkt man sich, wenn man jahrelang in Humanmedizin theoretisch und praktisch ausgebildet wurde, entsprechende Berufserfahrung hat, wenn man so einen Artikel liest und der erste, der namentlich genannt wird, ist gelerner Jurist...?
Die „typische Infektionskrankheit“ COVID-19 stelle keinen Anlass dafür dar, in „quasi metaphysischer Überhöhung alle Regeln, alles Gemeinsame, alles Soziale in Frage zu stellen oder sogar außer Kraft zu setzen“, schreibt eine Gruppe von gesundheitspolitischen Fachleuten um den früheren Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium und Mitautor des SGB V Franz Knieps
wurden alle Regeln außer Kraft gesetzt, oder wenigstens in Frage gestellt? Ich wurde neulich geblitzt und mit MNB darf man nicht Auto fahren =>Nein
wurde alles Gemeinsame, alles Soziale außer Kraft gesetzt, oder wenigstens in Frage gestellt? => wär mir jetzt neu.
Also eine unzulässige Verallgemeinerung oder ein Strohmannargument.
Leicht durchschaubarer Populismus.
Mir scheint, Teile der Leserschaft der Ärztezeitung zeigt sich von den Thesen der "hochrangigen Gesundheitsexperten" nicht so beeindruckt:
Dr. Joachim Hofmann 05.05.2020 07:16
Aus dem sicheren Deutschland kann man gut meckern. Hätten diese Experten lieber Verhältnisse wie in Spanien Italien oder New York gehabt?
Jetzt , wo scheinbar das Schlimmste vorbei ist, kommen sie wieder aus ihren Löchern und haben alles schon immer besser gewusst. Irgendwo find ich das ekelhaft.
Dr. Gert Krabichler 05.05.2020 10:55
Ich kann Dr. Joachim Hoffmann's Kommentar nur voll zustimmen!
Darüberhinaus frage ich mich als Wissenschaftler, der seit Wochen detailiert die Entwicklung verfolgt, wer diese sogenannten Experten eigentlich sind? Nachkarten kann jeder, aber produktive Beiträge auf der wissenschaftlichen Seite habe ich dort von diesen sogenannten Experten nichts bemerkt. Und es ist schon interessant, wer von den Medien immer auf einen Expertenthron gehoben wird, um irgendwelche Schlagzeilen zu generieren.
Dr. Thomas Georg Schätzler 06.05.2020 19:12
"Gesundheitsexperten" sind keine Krankheitsexperten!
Ich stimme meinen Vorkommentatoren zu. Wann immer in Deutschland ein echtes Krankheitsproblem, ein infektiologisches noch dazu, auftaucht, kommen aus einer sicheren Distanz zum dramatischen Tagesgeschehen immer wieder unsere gesundbetenden "Gesundheitsexperten" hervorgekrochen und wollen uns die Welt erklären.
Liebe verblendete "Gesundheits"-Kollegen, Health Literacy-Freunde und Möchte-Gern-Mediziner, während der Krieg in Wuhan/China, in Norditalien, in Tirol, in Spanien, in New York/USA, in Russland, in Brasilien und anderswo tobte, habt Ihr schmollend Eure Klappe gehalten, weil Euch keiner zum Interview gebeten hat...
Bei HIV/AIDS war es dieselbe Leier: Hinterher meldeten sich die oberschlauen Prokrastinatinierer und Verschwörungstheoretiker, die angeblich schon vorher Alles besser gewusst haben.
Aber ganz ehrlich, das zieht bei mir nicht mehr. Dafür habe ich zu viele fragwürdige, esoterische, naiv-empirische, abgedrehte, vor- und unwissenschaftliche Meinungen, Ansichten und Vorurteile überwiegend falsifiziert bekommen. Von wissenschafts-kritischen Standards keine Spur.
Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund
Gut, Herr Dr. Gert Krabichler hat nicht aufmerksam gelesen, sonst wüsste er die Antwort auf seine Frage, wer denn diese Experten sind:
Damals wie heute sind die Autoren die ehemaligen Gesundheitsweisen Professor Matthias Schrappe und Professor Gerd Glaeske, der ehemalige Vorsitzende des Expertenbeirats des Innovationsfonds Professor Holger Pfaff. Die Pflegekompetenz ist durch Hedwig Francois-Kettner vertreten.
Der heutige Vorsitzende des BKK-Dachverbands Franz Knieps und – neu – der Pathologe Professor Klaus Püschel vervollständigen die Expertise hinter den Thesen.
Da hat also ein Jurist einen Internisten, einen Pharmazeuten, einen Soziologen und eine Pflegerin um sich geschart.
Dazu kommt noch ein Pathologe.
Sicherlich Experten für bestimmte Aspekte des Gesundheitswesens und teilweise sogar für Medizin, aber wohl eher nicht für Virologie oder Epidemiologie und auch nicht für Statistik.