Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Den Unterschied "Bestrafung" vs. "Regeln befolgen" hatten wir ja schon rausgearbeitet.
Jetzt war ich eigentlich einen Schritt weiter, als es darum ging, wonach man sich den Verein/das Dojo aussucht.
Wer in seinem Job gewöhnt ist eigenverantwortlich zu handeln, der braucht keine Motivationshilfe in der Form dsss er für Regelüberschreitungen irgendwas extra machen muss. Wer weiß, das sein Patient stirbt wenn er mit dem Skalpell einen zentimeter zu weit nach links schneidet, dem wird es vielleicht auch nicht so schwer fallen, einen anderen sich in Ruhe auf seine Prüfung vorbereiten zu lassen.
Da habe ich es oftmals ganz anders erlebt.
Leute die ständig Entscheidungen treffen müssen, Verantwortung tragen müssen, etc. geben diese in ihrer Freizeit gerne mal ab um zu entspannen und abzuschalten.
Dafür muss aber ein bestimmter, fester Rahmen stehen.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Mir ist das zu sehr schwarz weiss und ich glaube auch nicht, dass sich da irgendwelche Zusammenhänge rausarbeiten lassen (von Einzelfällen mal abgesehen). Ich gehe z.B. dahin, wo es ein für mich gutes Training gibt. Da ist es mir zunächst völlig wurscht, ob der Laden luschig oder streng ist oder wieviele Situps oder Liegestütze ich machen muss. Natürlich nur, bis ein gewisses Maß überschritten ist. Wenn es lächerlich wird, gehe ich halt meines Weges. Allerdings habe ich sowas auch noch nie unter einem guten Trainer erlebt. Im Gegenteil: die die sich als großer Sensei aufgespielt haben, waren oft die allergrößten Pfeifen.
Imho wird umgekehrt ein Schuh draus. Ich habe durch Karate gelernt, einfach mal zu machen, was jemand von mir verlangt. Einfach, weil der, der da vorne steht, jetzt mal der ist, der ansagt. Ego runterschlucken und machen. Auch da, nur bis zu einem Punkt, wo es einfach zu dumm wird. Ich gebe mein Hirn ja nicht am Eingang ab und bin letzten Endes mein eigener Herr. Das habe ich immer so gehalten, ob als Schüler, student, Familienvater, Manager oder Schütze *****. Das hat dabei nie eine Rolle gespielt.
Das ist auch genau die Bandbreite an Menschen, die sich bei uns im Verein tummelt. Die klaglos Liegestütze machen, wenn es mal verlangt wird oder auch sich auch mal Anpfeifen lassen, wenn das Gequatsche überhand nimmt und sie darauf mit ein paar Liegestützen aufmerksam gemacht werden. Die sind nämlich genau das: eigenständig denkende Persönlichkeiten, die mitten im Leben stehen, Verantwortung tragen und verstanden haben, dass Ihnen das Befolgen einer gewissen Disziplin und Einfügen in ein fest strukturiertes System - zumindest ein paarmal in der Woche - in mehrerlei Hinsicht gut tut. Ich bin mir sicher, dass keiner von denen in einem Dojo trainieren würde, wo sich irgendein Hampelmann als großer Zampano aufspielt, ein pseudomilitätisches Regiment führt und Kadavergehorsam aufgrund mehr oder weniger zweifelhafter Meriten aus der Vergangenheit einfordert. Die würden dem, genau wie ich, nen Vogel zeigen.
Bei Leuten, die sowas ernsthaft suchen oder brauchen, wäre allerdings wirklich mal eine psychologische Studie interessant.
Genau, und deshalb tun sie das normalerweise freiwillig und von ganz alleine.
Und wenn das "gequatsche mal überhand nimmt", dann stimmt doch was mit dem Training nicht.
Es reicht doch aus, wenn angesagt wird was trainiert werden soll, dann wird das trainiert, so und so oft werfen, oder die und die Kata, und vielleicht wird etwas erklärt.
Wenn da die Spannung raus geht, dann liegt das am Lehrer, und nicht an den Schülern.
Und wenn Liegestütze trainiert werden sollen, dann werden eben Liegestütze trainiert. Aber was, wenn beim Liegestütze trainieren gequatscht wird?
Oder jemand hält irgendeine Liegestütze-Regel nicht ein?
Irgendwie albern, oder nicht?
Naja, ein „Schubserchen“ hier und da kann bisweilen nicht schaden.
Langfristig ja, kurzfristig nein. Dem begegnet der Trainer ja durch die Aufforderung, mal ein paar Liegestütze zu machen, um die Konzentrationsfähigkeit wieder zu erlangen.Und wenn das "gequatsche mal überhand nimmt", dann stimmt doch was mit dem Training nicht.
[...]
Wenn da die Spannung raus geht, dann liegt das am Lehrer, und nicht an den Schülern.
Stimmt. Albern von dem, der die Regeln nicht einhält. Dann wird darüber zu sprechen sein. Auch, ob er/sie glaubt, da richtig zu sein. Aber da sind wir ja wieder im Bereich “Regeln”, von dem du meintest, wir seien einen Schritt weiter.Oder jemand hält irgendeine Liegestütze-Regel nicht ein?
Irgendwie albern, oder nicht?
Du hattest ja den Punkt aufgebracht, ob es bestimmte Berufsgruppen gäbe oder ob es an der gesellschaftlichen Stellung hinge, ob jemand derlei akeptiert. Dem hatte ich widersprochen. Bestimmte Menschentypen vielleicht. Dann liegen die Ursachen aber tiefer in der Persönlichkeit. „Der Topmanager lässt sich gerne auch mal knechten“ oder „der Lehrer mag nicht belehrt werden“ oder so.... Das ist mir zu klischeehaft.
Ja gut, aber ich denke ihr/wir reden da etwas einander vorbei. Es geht nicht darum, dass wenn der Trainer in so einer Situation sagt "so Leute ihr habt anscheinend zu viel Zeit, wir machen 30 LS", hab ich überhaupt kein Problem mit. Es geht um das gezielte Bestrafen von Personen oder die Ganze Gruppe wenn dieser nicht nach der Pfeife tanzt, zu spät kommt, sein Sachen vergisst usw... Aus dem Eingangspost wurde da noch von Sparring mit einem wesentlich stärkeren Gesprochen oder das Ansetzen eines schmerzhaften Beinspreizers etc. Ich kenne diese Praktiken aus früheren Zeiten nur zu gut, wo man noch gemeint hat man muss der ultra harte Mann sein, und halte davon nicht viel
Gegen solche Praktiken haben die meisten ja auch was gesagt.
Anscheinend haben wir dann doch so ziemlich die selbe Meinung.
Und es kommt ja auch immer drauf an, wie das Verhältnis zwischen Trainer und Gruppe ist.
Ist es eine Diktatur oder begegnet man sich auf Augenhähe und behandelt einander auch so?
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Hallo lieber schnueffler,
wir schreiben über das Thema: Bestrafung durch den Trainer,
Den Text an Dich - habe ich wieder gelöscht - da ich doch keine Antwort bekomme.
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Geändert von step-by (25-05-2020 um 14:06 Uhr) Grund: Kommunikation ist sinnfrei
Siehe Post 150.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Lieber schnueffler,
zum großen Glück, kann ich hier meinen Beitrag anpassen.
Wir haben über die Ausbildung und die Anforderungen an einen Sport- Übungsleiter verschiedene Vorstellungen.
Wie ein Trainer die Gruppe unterrichtet, was er über Menschenführung wissen sollte, da hat sich einiges geändert.
Was ich in Deiner Gruppe mit Dir als Trainer erwarten könnte, das habe ich lesen können.
Daher sucht sich jeder seinen Trainer selbst aus.
Siehe auch Beitrag 155
Geändert von step-by (26-05-2020 um 11:14 Uhr) Grund: den Text angepaßt, an die erste Zeile
Hi
warum gewinne ich den Eindruck, ich bin einem User gewaltig auf die Füße getreten.
Vielleicht hat er völlig andere Trainingsmethoden, plant sein Training anders und seine Schüler/innen hinterfragen keine Anweisung.
Ich dagegen unterscheide sorgfältig, was ich im privaten Bereich und dazu gehört mein Hobby, von einem Trainer erwarte und was nicht.
Er ist mein Trainer da ich im Kampfsport von ihm - freiwillig - lernen will.
Ich habe einige bekannte Kampfsport-Meister auf verschiedenen Lehrgängen erlebt.
Bei jedem dieser Ausbilder waren die Unterrichtsstunden sorgfältig vorbereitet, es war Lehrgänge um technische Fertigkeiten zu vermitteln.
Der Ausbilder hatte seine Gruppe immer im Blick und wurde es unruhig, stellte er eine neue Technik vor,
unterbrach für eine kurze Stretching - Übung , usw.
Meine Ansicht zur Bestrafung durch den Trainer,
.. fehlt es ihm an Fachwissen, oder erwartet er seine Autorität beruhe auf seinem Gürtelgrad, seiner Funktion als " Sportübungsleiter ", ist er es gewohnt, daß keiner seine Anweisungen hinterfragt werden...
Ich erinnere mich noch sehr gerne an den Lehrgang mit dem Combat Meister Jackson Chu Brocka und anderen Kampfsport-Meistern.
Da war es öfters lustig, ich habe viel gelernt.
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