Stangenwaffen und Formationen sind die Kampfmittel, die seit der Antike primär schlachtentscheidend waren, zunächst mit Schilden, später auch vermehrt ohne. Im Laufe des Mittelalters werden dann Fernwaffen immer wichtiger, man verwendet gezielt Reiterangriffe, um Formationen zu brechen usw. Das Schwert taucht anfangs primär als Reiter- bzw. Streitwagenfahrerwaffe auf und wird dann für unterschiedliche Szenarien adaptiert, zuerst als Kurzschwert in Kombination mit dem Schild. Es gibt historische Beispiele, wo Formationen von Stangenwaffen mithilfe von Schwertern aufgebrochen wurden - die Osmanen sollen z.B. die Spitzen der Piken abgehauen haben, was zur Einführung der eisernen Schaftfedern führte, und die spanischen Rodoleros haben eine Kombination aus Schwert und kleinem Rundschild verwendet, um unter den Schweizer Piken durchzukommen und deren Formation aufzubrechen (siehe http://www.thearma.org/essays/SwordandBuckler.htm). Statistisch gesehen ist das aber die Ausnahme. Eine Durchmischung der Reihen ist aus diversen Gründen problematisch, wobei man noch berücksichtigen sollte, dass zu vielen Zeiten in vielen Konflikten in Ermangelung von Uniformen und einheitlicher Ausrüstung Freund und Feind schwerer auseinanderzuhalten waren als man sich das heute vielleicht vorstellen würde. Dazu kommt, dass es eben ein massiver Nachteil ist, sich rundum verteidigen zu müssen. Die verlinkte Schwertform ist aus meiner Sicht so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, was man sich aus meiner Sicht am Schlachtfeld als Regelfall vorstellen muss und bestenfalls als Trainingsmittel für ein "contingency scenario", also den worst case bzw. die SV gedacht.






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