Was treiben eigentlich die Briten maßnahmenmäßig?
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Geändert von Pansapiens (03-06-2020 um 22:47 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Wäre ja schön und auch plausibel. Mal schauen. Das von rambat angesprochene Schwarzmalen der Konsumbranchen ist sicher nicht aus der hohlen Hand entstanden, andererseits wären die Verbandsvorsitzenden falsch im Job, wenn sie nicht versuchen würden, jetzt auch Kapital aus der Krise zu schlagen.
Apropos: es ist das Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Auf den ersten Blick klingt es nicht schlecht.
https://www.spiegel.de/politik/deuts...-d07a5eb938a6#
U. a. 25 Mrd. in drei Monaten für Hotels, Kneipen, Reisebüros und Co.
In Österreich ist die Situation anders. Es gibt halt keinen vernünftigen Grund warum ein Kärntner in der Steiermark Urlaub machen sollte oder umgekehrt.
Darum wird ja um deutsche Gäste geradezu gebettelt. Dem einen oder anderen tiroler Hotelier der durch das Erben des elterlichen Hofes unverschuldet zum Millionär geworden ist tut etwas Demut eh nicht schlecht.
Nicht jeder Gastronom ist Millionär und selbst wenn, am Ende triffts wieder die Allgemeinheit weil weniger Umsatz, bedeutet weniger Angestellte, bedeutet weniger Abgaben an den Staat aber mehr Arbeitslose, ... usw.
Vl. funktioniert das in Deutschland besser, bleibt abzuwarten.
In Österreich gibt es noch Gastronomie? Nach den von Dir so gerne verlinkten Mateschitz-Medien hätten die doch letztes Jahr mit dem Rauchverbot alle zusperren müssen.
Ja, die Wirtschaft wird schrumpfen. Nein, die Welt wird nicht untergehen. Mit Gastronomen (insbesondere österreichischen) habe ich zugegebenermassen am wenigsten Mitleid.
Das ist die Branche die (zumindest auf dem Lohnzettel, schwarz sieht es ein klein bisschen besser aus) ihren Angestellten Hungerlöhne zahlt.
Sich deshalb seit Jahr und Tag öffentlich darüber beklagt das sie (warum bloß?) keine Angestellten fände und sie deshalb aus dem Ausland importiert. Deren soziale Situation sieht Aufgrund von Abhängigkeiten noch schlechter aus als die der einheimischen Angestellten.
Und das sind auch die die, wenn sie erstmal angesoffen sind, sich gegenseitig bei der Prahlerei wieviel Geld man am Finanzamt vorbei schleust überbieten. Barzahlung machts möglich.
Und ein paar von denen, ihre Funktionäre und befreundete Politiker sind durch ihr Treiben in Ischgl auch an der Verbreitung der Seuche in Europa ganz massgeblich beteiligt.
Da wäre eine ordentliche Aufarbeitung dringend notwendig. Wenn Korruption in Österreich auch nicht häufiger vorkommt als in anderen Ländern ist sie doch im Ausland weniger gesellschaftlich akzeptiert.
Du verstehst es nicht oder? Es geht nicht darum, dass es denen schlecht geht, es gibt in der Gastro einen Haufen Angestellte die es treffen wird, zeigen jetzt schon die Arbeitslosenzahlen. Und wird auch durch leichte Erholung nicht besser werden. Die Arbeitsbedingungen schon gar nicht.
Aber da ist wieder die typische Arroganz weil man denkt nen gesicherten Job zu haben. Schön wenn's für dich super läuft, anderen geht's nicht so gut und nur weil die Welt nicht untergeht ist das keine schöne Entwicklung.
Es gibt halt Leute die sich über das soziale Gefüge und Rekordarbeitslosigkeit Gedanken machen.
Übrigens auch durch Corona geht die Welt nicht unter. Hat uns trotzdem nicht aufgehalten alles still zu legen.
Zum Rest, die politische Agenda lass ich mal Weg, schade das dein Hass auf die oberen 10 000 anscheinend so groß ist, dass der ganze Apparat darunter anscheinend wurscht ist und ne politische Debatte draus werden muss.
In diesem Sinne ich hoffe es spürt hier keiner die weiteren Entwicklungen und kann weiter so arrogant auf Leute blicken die es spüren.
Geändert von Gast (04-06-2020 um 10:56 Uhr)
Das ist halt der entscheidende Teil des Problems, meiner Meinung nach. Die Frage ist halt, ob man Strukturen schaffen kann, in denen in allen Sparten Mindestlöhne von 20 Euro und Maxilöhne von (z. B.) 200 Euro herrschen; bei einem jetzigen Preis- und Gehaltsgefüge. Ja, das ist radikal. Aber wenn man nicht mit klarer Kante nach unten und oben hin begrenzt, kann ich mir nicht vorstellen, wie man die theoretische Gesellschaft als Ganzes einigermaßen in einem realen Gefühl von gemeinsamer Gesellschaft halten will. Große Teile hat man da eh schon verloren, so mein Eindruck.
An dieser Situation haben wir gemerkt, wie unklar ganz oft solche "Seuchenentscheidungen" sind.
Es wurde halt am Pseudokonsens von Wissenschaftlichkeit gerüttelt.
Vielleicht hat sogar Seemann nun begriffen, was eine Fachwelt ist. Heterogen. Und was ein ... Herrschaftskonsens ist.
Ich finde diesen Konsens insgesamt nicht schlecht. Wir haben uns erstmals ( in Industrieländern zunächst ...) entschieden, viel Konsumleben (damit meine ich unsere Grundsystemdenke für bisherige politsche Entscheidungen) gegen etwas mehr generelles Leben einzutauschen.
Ne Überreaktion vielleicht, mit vielen Fehlern sicher.
Wohl auch eher ein Versehen. Aber m.E. ein gutes, dessen Aufarbeitung hoffentlich nicht verblasst.
Guck ich mir an.Dazu empfehle ich die Interviews von Martin Sprenger im Addendum.
Arzt und ehemaliges Mitglied des Krisenstabes in Österreich, der dröselt sehr schön auf was gut gelaufen und was katastrophal schlecht. Welche Maßnahme zu welchen Zweck gesetzt. So waren die ersten Maßnahmen dazu da das Gesundheitsystems nicht zu überlasten. Danach eben nicht mehr weil dieses Ziel nach zwei Wochen längst erreicht war. Sehr lesenswert und erhellend. Er hat mehrerer Artikel verfasst und Interviews gegeben. Er geht auch schön auf Schweden und Italien ein und das auch nie ganz Italien betroffen war vom Zusammenbruch des Gesundheitsystems.
Aber es bringt wenig zu diskutieren. Den Kollateralschaden haben wir so oder so und die Aufgabe den Aufzuräumen wird eh hart genug für die breite Masse.
Aber EINER weiß es nie. Das wissen wir nun. Also ich. Also einer ... äh...
"We are voices in our head." - Deadpool
Jepp. Vielleicht ist ihnen auch anzurechnen, dass sie den Preprint eben gerade für Kollegenkritik veröffentlicht haben.
"Wissenschaft ist immer der neueste Stand des Irrtums."
Und das Drosten eben immer aus dem neuesten Stand zu raten ( im doppelten Sinne ... ) sucht.
Jetzt wissen sogar mehr Leute, was ein preprint ist. Und warum man meist im kleinen Kreis prüfen lässt.
Grüßt die beiden :
Das Gürteltier
Geändert von Gürteltier (04-06-2020 um 10:52 Uhr)
"We are voices in our head." - Deadpool
Die Iren haben sich mal die Ansteckungen im laufenden Schulbetrieb bei Kinder und Erwachsenen genauer angeschaut bei denen bekannt ist das sie infiziert waren:
No evidence of secondary transmission of COVID-19 from children attending school in Ireland
https://www.eurosurveillance.org/con...mailalert=true
Interessanterweise waren sogar Aktivitäten wie Holzblasinstrumente und Chorproben dabei - trotzdem kam es zu keiner Ansteckung:
"In summary, examination of all Irish paediatric cases of COVID-19 attending school during the pre-symptomatic and symptomatic periods of infection (n = 3) identified no cases of onward transmission to other children or adults within the school and a variety of other settings. These included music lessons (woodwind instruments) and choir practice, both of which are high-risk activities for transmission. Furthermore, no onward transmission from the three identified adult cases to children was identified.
The only documented transmission that occurred from this cohort was between adults in a working environment outside school. Among 1,025 child and adult contacts of these six cases in the school setting there were no confirmed cases of COVID-19 during the follow-up period. Follow-up period was at least one incubation period (14 days) from last contact with a case."
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Die Franzosen haben sich das auch angesehen, da waren die "Kinder" grösser, und haben gut die Hälfte des Personals angesteckt. Wir könnten uns jetzt noch Schulen auf den Fidji-Inseln ansehen, bei den Erstklässlern.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Kein Grund um nicht zu jammern
Ich wünsche mir, dass genau geschaut wird wo Zuschüsse notwendig sind und wo Unternehmen das alleine stemmen können. Ich glaube da kommen schon ein paar Milliarden zusammen wenn z.b. Gewinne nicht ausgeschüttet werden, weiß auch nicht ob man Autobranche usw. finanziell pudern muss.
Um wieder Geld in die Kasse zu bekommen, könnte man auch mal unter die Lupe nehmen wie Großunternehmen Steuern umwandern und schauen wie man Gewinne die nicht durch Arbeit erwirtschaftet werden versteuert. Nicht links und rechts am Gesindeltisch schauen, sondern mal gucken was bei den feinen Herrschaften aufgetischt wird.
Damit genug Politik und OT
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