Frage: Wer hat genau mit welcher Intention wann Yoko-Geri (kekomi) eingeführt?
Frage: Wer hat genau mit welcher Intention wann Yoko-Geri (kekomi) eingeführt?
Geändert von Bücherwurm (08-06-2020 um 16:52 Uhr) Grund: t. Wie gut, dass das noch keiner gesehen hat...
Ich bin icht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe.
Meinst du, warum, zu welchem Zweck die Technik erdacht wurde?
Und "von wem" dürfte knifflig werden....
Da sind sich wohl die meisten einig:
https://en.wikipedia.org/wiki/Gig%C5%8D_Funakoshi
Siehste, doch nicht ganz so einfach. Ich hätte das nämlich schon eine Generation früher vermutet, bei der Kreation des Schüler-Karate duch Itosu und Funakoshi sen. Wurde da nicht in den Heian-Kata Yoko-Geri ausgeführt, sondern Mae-Geri nach Wendung, wie in Kushanku?
Und gab es in den klassischen chinesischen Stilen ein Vorbild für Seitwärts-Fußstoß?
Mir ist halt in den letzten etwa 10 Jahren aufgefallen, dass Yoko-Geri (Standard JKA) nicht nur kämpferisch fragwürdig ist, sondern insbesondere auch vom Anspruch an die Physiologie, und das läuft ja eigentlich einer Verwendung i.S. einer Gymnastik-Übung zuwider.
außer Shotokan und Derivate macht doch keiner diese Technik, ist mir zumindest nicht bewußt
guck halt bei Motobu und Itosu Ryu, ob die sowas zeigen
in dem ganzen Zeugs ist ohnehin soviel verbastelt worden, da macht dieser Keri dann auch nichts mehr schlimmer
Seitwärtstritte,Halbkreistritte,Sprungtritte etc. gibt es in China in einigen nördlichen Stilen aber auch in einigen südlichen wie z.B. Choy Li Fut .Und gab es in den klassischen chinesischen Stilen ein Vorbild für Seitwärts-Fußstoß?
Ob sie von einigen Karateka von dort übernommen wurden?
Geändert von Huangshan (12-06-2020 um 09:20 Uhr)
In einigen chinesischen Stilen ergeben sich solche Tritte automatisch aus der Fußarbeit, wenn der Gegner sich entsprechend verhält und man das Konzept verinnerlicht hat. Sieht nur nicht so übertrieben wie ein JKA Yoko geri aus
Interessante Frage, da für Laien der Yoko-Geri mit Karate gleichgesetzt wird, oder oft in Bildern Karate symbolisieren soll.
Zur Übersetzung für TKD WTF: Yoko-Geri = Yop-Chagi = Side-Kick im Kick-Boxen
Im WTF-TKD wird er immer noch Schulmäßig geübt und geprüft, ist im Wettkampf aber fast verschwunden, also eher der umgekehrte Weg. 1978 Hamburg Stadtpark:
Ein Mae-Geri nach Wendung (Mae-Geri = Ap-Chagi = Vorwärtsfußtritt) als Ersatz für einen Yoko-Geri/Yop-Chagi halte ich für lau. Ein Yoko-Geri/Yop-Chagi ist viel stärker, im TKD wird er nur vom Dwit-Chagi (Ushiro-Geri = Rückwärtsfußtritt, meisten großen Muskeln beteiligt) an Kraft übertroffen.
Für mich ist der Yoko-Geri/Yop-Chagi halt im Vergleich langsamer als der Halbkreis-Fußtritt, Paldung-Chagi (gibt es im Karate glaub ich nicht, Kickboxen weiß ich nicht), Vorwärts-Fußtritt, aber kräftiger. Wenn ich ihn schulmäßig ausführe, arretiere ich in der Endstellung die Hüfte und die Kraftlinie geht gerade durch den Körper bis zum Stützfuß. Beim vorwärs-Fußtritt (Mae-Geri/Ap-Chagi) ist die Hüfte nicht arretiert, der Tritt ist bei weitem nicht so stark. Daher ist der seitliche Tritt für mich eher ein Stopp-Tritt.
Falls es den Yoko-Geri nicht von Anfang an im Karate gab, wurde er sicherlich nicht von irgendeiner Karate-Generation "kreiert" sondern eher übernommen. Fürs schnelle kreieren ist er vom Bewegungsablauf doch zu kompliziert.
Geändert von MichaelII (12-06-2020 um 10:41 Uhr)
Ja, aber nur Kekomi (gestoßen). Keage (geschnappt) ist wohl eher für Konter. Wohl eher was für Bunkai. Im Wettkampfkarate habe ich den noch nie gesehen.
Oder zum Zermürben. Unerreicht, wie der heutige Chef der Bundespolizei, Dieter Roman, seinen Gegner dreimal hintereinander mit vorderem Bein Yogi Geri aus der Kampffläche getreten hat...Daher ist der seitliche Tritt für mich eher ein Stopp-Tritt.
PS: er bekam keine Wertung, weil es nicht als Ippon-Technik galt. Danach hat der andere durchgeschlagen und Roman siegte durch Hansoku, konnte aber wegen 10-Sekunden-Regel nicht mehr antreten
Sicher, ist eine extrem wichtige Fußtechnik. Er wird aber ganz anders eingesetzt als das, was man im Karate heutzutage sieht. Im Bagua gehört er zu den „hidden legs“: An Tu, da gehört auch der „Ushiro Geri“ des Karate rein.
Gerade im ringerischen Kontext mit Waffen werden diese Fußtechniken eingesetzt und sind dort meistens kampfentscheidend (wenn der Andere sie nicht kennt).
ok, ich formuliere um: Wann, durch wen, mit welcher Intention wurde Yoko-Geri zu einer Omote-Technik? Ich sah grade eine chatanyara no kusanku, da ist er drinne. Beantwortet aber die Frage auch nicht.
Naja, nicht vorwärts, sondern (zumindest teilweise) seitwärts, nicht gegen Bauch oder Brust, schon gar nicht unters Kinn ( ), sondern eher gegen Knie, Schienbein, Spann...
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