Warten wir doch mal ab. Ich kenne auch im "DKV-Karate" einige, die da gerade in einer Findungsphase sind. Die, die in der 80ern begonnen und in den 90ern Wettkämpfe betrieben haben, so wie ich, haben imho ein ziemliches Problem. Denn so langsam merken sie alle, dass dieses Karate nichts ist, mit dem man problemlos altern könnte (die, die noch früher begonnen haben, haben ja meist schon künstliche Hüften oder aufgehört - von ein paar genetisch Begnadeten mal abgesehen).
Natürlich entwickelt sich jeder in eine andere Richtung. Ein paar sind im Wettkampf geblieben und coachen jetzt Jüngere, Einige beschäftigen sich mit Kyushu. Viele üben vermehrt Bunkai mit, wie ich finde, sehr phantasievollen Interpretationen, usw. usw. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass sich das Ganze gegenüber früher viel stärker aufsplittert. Kein Wunder, nachdem kein wirkliches Oberhaupt da ist, gibt es so ab 2./3. Dan nur noch sehr individuelle Möglichkeiten der Weiterbildung oder man sucht sich irgendeinen Lehrer, der einem liegt (was natürlich nichts Schlechtes ist).
Gerade vor diesem Hintergrund ist für Leute wie mich (und ich kenne da auch noch einige andere), die sich da nirgendwo so richtig wiederfinden, die Arbeit von Henning und natürlich auch allen anderen, die in diesem Kontext unterwegs sind, enorm hilfreich. Wenn man nicht weiß, wohin es so genau gehen soll, ist es ja keine schlechte Idee, zunächst mal seinen Standort zu bestimmen.
Ob es dann für richtig große Auflagen reicht, weiß ich natürlich auch nicht und ich teile eine gewisse Skepsis. Aber etwa optimistischer bin ich da schon.





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